Traumata im Kopf-Hals-Bereich entstehen durch direkte oder indirekte Gewalt-einwirkung auf die Weichteilstrukturen und/oder auf die knöchernen Strukturen. Häufigste Ursachen sind hier Verkehrs-, Freizeit-, Sport-, Arbeitsunfälle und Rohheitsdelikte.
Nach Beurteilung der Kreislaufsituation (ggf. Schockbekämpfung, Sicherung der Atemwege, Kreislaufstabilisierung) muss ein Schädel-Hirn-Trauma ausgeschlossen werden. Liegt eine Gehirnerschütterung vor, ist eine stationäre Überwachung notwendig, ggf. nach erfolgter bildgebender Diagnostik.
Bei Weichteilverletzungen sollte eine Wundversorgung innerhalb von 8 Stunden nach dem Trauma erfolgen. Der Tetanus-Impfstatus ist in diesem Rahmen zu überprüfen und ggf. aufzufrischen. Bei klinischem Verdacht auf Frakturen erfolgt nach eingehender Untersuchung eine röntgenologische Diagnostik.
Bei ausgedehnten Verletzungen erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Kollegen der benachbarten Fächer Augenheilkunde, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Unfallchirurgie und Neurochirurgie. Dieses interdisziplinäre Vorgehen (ggf. gemein-same operative Versorgung oder Verlegung in die entsprechende Fachabteilung) ist am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel gewährleistet.