Die Nordlichter sind Schlusslichter in der Krebsvorsorge, das vermeldet das Ärzteblatt auf seiner Website und verweist auf aktuelle Zahlen einer Krankenkasse.
Die Zahl der Menschen, die die kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen der Krankenkassen in Anspruch nehmen, ist in den vergangenen Jahren weiter gesunken. Das macht sich auch am UCCSH bemerkbar:
In den Jahren 2020 und 2021 ließ sich der Rückgang der Besuchenden von Früherkennungsuntersuchungen und Vorsorgemaßnahmen - und somit auch der Krebsdiagnosen - noch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Doch auch weiterhin sinkt die Zahl derer, die die kostenlose Krebsvorsorge in Anspruch nehmen. Laut aerzteblatt.de war 2022 in Schleswig-Holstein weniger als jeder sechste Mann über 45 Jahren bei der Krebsvorsorge. Bei den Frauen sind die Zahlen nicht besser: Nur etwa jede Dritte nimmt die Angebote für die Krebs-Früherkennung wahr – damit sind es sogar noch weniger als im Jahr 2021.
Der Vorstand des UCCSH ruft deshalb alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner auf:
Gehen Sie zur Krebsvorsorge, nutzen Sie die kostenlosen Angebot zur Früherkennung! Die gesetzlichen Krankenkassen bieten Ihnen Früherkennungsuntersuchungen an, zum Beispiel für Hautkrebs, um Erkrankungen in einem möglichst frühen Stadium erkennen zu können. Leider nehmen viel zu wenige Menschen diese Möglichkeiten wahr. Dabei verbessern sich die Heilungschancen für viele Krebsarten deutlich, wenn sie in einem frühen Stadium entdeckt werden.
Prävention und Früherkennung sind enorm wichtig: Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Im Krebsregister wurden für Schleswig-Holstein im Jahr 2021 26.954 Krebsneuerkrankungen und 9.317 Todesfälle erfasst.
Besonders wichtig sind auch Präventionsmaßnahmen, wie sie im Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung zu lesen sind. Dazu gehören zum Beispiel Zigaretten und Alkohol vermeiden, Sonnenschutz nutzen, Bewegung, gesundes Körpergewicht und eine vielseitige Ernährung, vor allem mit pflanzlichen Lebensmitteln. Die Expertinnen und Experten des UCCSH gehen davon aus, dass etwa 40 Prozent aller Krebserkrankungen vermeidbar wären.
Auf die Wichtigkeit von Präventionsmaßnahmen macht das UCCSH vielerorts aufmerksam: Zuletzt informierte ein Team des UCCSH Besuchende der Kieler Woche über den richtigen Sonnenschutz, zuvor war unter anderem der Darmkrebsmonat Anlass für einen Aufruf zur Früherkennung und im Januar sorgte ein gemeinsamer Sprung in die kalte Förde für mehr Aufmerksamkeit für Krebsfrüherkennung. Ebendiese ist am UCCSH ein wichtiges Forschungsthema. So wird zum Beispiel in der HANSE-Studie die Früherkennung von Lungenkrebs bei Raucherinnen und Rauchern untersucht und im Rahmen der OUTLIVE-CRC-Studie ein Bluttest zur Früherkennung von Darmkrebs bei Menschen im Alter unter 50 Jahren entwickelt.