Noch immer sind zu viele Menschen von Vorsorge, Früherkennung und guter Versorgung ausgeschlossen. Das Motto des World Cancer Day ist darum „Versorgungslücken schließen“.
Diese Zahlen sollten wachrütteln: 40 % aller Krebserkrankungen wären vermeidbar, 4 Millionen Menschen in Deutschland leben mit Krebs, 510.000 erkranken jährlich neu.
Die Expertinnen und Experten des UCCSH arbeiten täglich daran, diese Zahlen zu ändern und allen Menschen im Norden Prävention, Früherkennung und Versorgung flächendeckend zugänglich zu machen.
Anlässlich des Weltkrebstages 2023 informieren wir Sie, Interessierte sowie Patientinnen und Patienten gemeinsam über die Themen Prävention, Vorsorge und Früherkennung sowie Behandlung und Nachsorge.
Gemeinsam wollen wir Versorgungslücken schließen, die es noch viel zu oft gibt:
Leben in abgelegenen Regionen, Bildung, Geschlecht, Herkunft – das sind nur vier Faktoren, die auch Einfluss auf die Versorgung im Fall einer Krebserkrankung oder auf das persönliche Risiko einer Erkrankung haben. Gegen die Folgen von Negativeinflüssen arbeitet das UCCSH in einem breiten Netzwerk zusammen, um allen Menschen im Norden eine sehr gute Versorgung anzubieten. Ärztinnen und Ärzte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kooperieren dafür mit Fachleuten aus Krankenhäusern, Praxen und Institutionen.
Patientinnen und Patienten sind Expertinnen und Experten in eigener Sache.
Wir als UCCSH beziehen sie aktiv in die Verbesserung der Therapien ein. Beispiele dafür sind unsere klinischen Studien oder der UCCSH-Patient:innen-Beirat. Die Beiratsmitglieder bringen ihre persönlichen Erfahrungen ein und wirken als Sprachrohre der Patientinnen und Patienten. Sie können sich an den Patient:innen-Beirat wenden und ihm ihre Fragen und Wünsche rundum Therapie, Krebsforschung und Diagnostik mitteilen. Interessierte können die Mitglieder zum Beispiel per Mail kontaktieren: patientenbeirat.uccsh@uksh.de
In der diesjährigen Kampagne „Uniting our voices and taking action“ („Unsere Stimmen vereinen und Maßnahmen ergreifen“) rufen Ärztinnen und Ärzte des UCCSH gemeinsam dazu auf, Ursachen von Versorgungslücken entgegenzuwirken. Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass alle Menschen gleichberechtigten Zugang zu Maßnahmen zur Krebsvorbeugung, -früherkennung und zu Therapien erhalten.
Auch Sie können mitwirken! Wir können Mitmenschen zu Untersuchungen fahren, uns für gesunde Ernährung an Schulen einsetzen oder andere über Maßnahmen und Angebote informieren. Seien Sie dabei und nutzen Sie #CloseTheCareGap und #WorldCancerDay.
Was Ärztinnen und Ärzten des UCCSH anlässlich den Weltkrebstages wichtig ist:
„Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Sind bereits Angehörige von Brust- oder Eierstockkrebs betroffen oder ist eine Frau besonders jung erkrankt, sollte immer eine genetische Beratung am Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs angeboten werden. Die Versorgung von Frauen aus ländlichen Regionen und die von Frauen aus Städten fällt aber sehr unterschiedlich aus. Frauen aus Dörfern stehen bei der Wahrnehmung von Beratung und Angeboten zur Früherkennung vor größeren Hürden. Auch Frauen mit Migrationshintergrund oder mit Behinderungen sind benachteiligt. Neben einer guten Versorgung sind auch die Begleitung und Nachsorge wichtige Themen: Psychoonkologische Unterstützung oder Sportangebote für Krebspatientinnen muss es flächendeckend geben.“
PD Dr. med. Maggie Banys-Paluchowski, Leitung des Zentrums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs und Dr. Isabell Grande-Nagel, Leitung des Brustzentrums, beide UKSH Campus Lübeck
„Jede Person mit Darmkrebs hat Anspruch auf eine gutfunktionierende, interdisziplinäre Versorgung, bei der die Qualität überprüft wird. Hierzu ist die Zentrenbildung mit externer Auditierung und Zertifizierung ein wichtiger Baustein. Mit höherer Fallzahl steigt nachweislich die Qualität. Das Netzwerk des UCCSH will allen Menschen in unserem Flächenland den Zugang zu Versorgungsangeboten erleichtern. Diese Möglichkeit darf nicht vom Wohnort abhängig sein.“
PD Dr. Julius Pochhammer, Leiter des Darmkrebszentrums und Prof. Dr. med. Mark Ellrichmann, stellvertretender Direktor der Klinik für Innere Medizin I, beide am UKSH Campus Kiel
„Früherkennung ist für jüngere Männer oft noch kein Thema. Dabei können gerade sie an Hodenkrebs erkranken. Ich rate daher jedem: Tasten Sie sich einmal im Monat ab.
Es ist einfach und gleichzeitig so wichtig. Dafür brauchen wir ein Bewusstsein bei jungen Männern, das wir als UCCSH schaffen wollen. Ab 45 Jahren ist dann die Früherkennung auf Prostatakrebs empfohlen – spätestens dann sollten wir Männer uns bei einer Urologin oder einem Urologen vorstellen.“
Prof. Dr. med. Axel S. Merseburger, Leiter der Klinik für Urologie, UKSH Campus Lübeck
Weitere Informationen zum Weltkrebstag erhalten Sie unter anderem hier: