Anlässlich des diesjährigen Weltkrebstages, 4. Februar 2023, betonen Experten des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) erneut, wie wichtig es ist, bestehende Versorgungslücken zu schließen. „Wir möchten allen Menschen in Schleswig-Holstein die bestmögliche Diagnostik und Therapie sowie umfassende unterstützende Angebote zugänglich machen. Dies ist mit einem interdisziplinären Expertenteam, wie wir es am UCCSH haben, möglich“, sagt Prof. Dr. Jan Heyckendorf, kommissarischer Leiter der Pneumologie der Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel. Prof. Dr. Kai Bachmann, Leiter der Sektion Thoraxchirurgie der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Campus Kiel, ergänzt: „In der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs machen wir seit Jahren enorme Fortschritte. Moderne Therapien und Technologien bringen vielen Menschen Überlebensvorteile, die es früher nicht gab. Wir wollen diese neuen Möglichkeiten noch bekannter und mehr Menschen zugänglich machen. Dafür arbeiten wir auch eng mit unseren niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen zusammen.“
Prof. Bachmann und Prof. Heyckendorf leiten seit Ende 2022 das von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Lungenkrebszentrum am Campus Kiel. „Mit Prof. Bachmann und Prof. Heyckendorf haben wir zwei äußerst erfahrene und höchst kompetente Kollegen, die für das UKSH und vor allem für die Menschen, die wir behandeln, ein enormer Gewinn sind“, sagt Prof. Dr. Stefan Schreiber, Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel.
In den Lungenkrebszentren beider Standorte des UKSH kommen innovative Therapien zum Einsatz. Am Lungenzentrum Campus Lübeck haben Prof. Dr. Daniel Drömann, Direktor der Medizinischen Klinik III (Pneumologie), und Prof. Dr. Michael Schweigert, Leiter der Sektion Thoraxchirurgie der Klinik für Chirurgie, aktuell das Verfahren der elektromagnetischen Navigationsbronchoskopie etabliert. Dies ermöglicht eine noch präzisere präoperative Diagnostik auch kleinerer Lungenkarzinome sowie die Markierung vor robotisch gestützten gewebeschonenden Operationen.
Die Lungenkrebszentren in Kiel und Lübeck sind Teil des Universitären Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH). Expertinnen und Experten aus den Bereichen Thoraxchirurgie, Pneumologie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Nuklearmedizin, Pathologie und Palliativmedizin arbeiten in interdisziplinären Teams zusammen. Gemeinsam werden für jede Patientin und jeden Patienten in sogenannten Tumorkonferenzen individuelle Diagnostik- und Behandlungspläne besprochen und erarbeitet.
Entsprechend der molekularen Veränderungen des Tumors werden zum Beispiel nur zielgerichtete Medikamente oder in anderen Fällen Kombinationstherapien aus Chemotherapie und Immuntherapien verabreicht. „Wir können hier personalisierte Krebstherapie aus einer Hand bieten: Fachliche Kompetenz und modernste Technologien sind zwei entscheidende Faktoren für eine auch in Zukunft exzellente Therapie“, so Dr. Matthias Ritgen, Koordinator des Lungenkrebszentrums, Campus Kiel. Durch innovative Roboterchirurgie lassen sich Operationen minimalinvasiv durchführen und OP-Zeiten reduzieren. Viele Patientinnen und Patienten erhalten so schnell wieder ein hohes Maß an Lebensqualität zurück. Auch die Strahlentherapie wird präziser und schonender - am Campus Kiel wird dazu unter anderem das robotergestützte CyberKnife-System genutzt.
Um allen Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs Zugang zu molekularer Diagnostik und innovativen Therapien zu ermöglichen, ist das UCCSH seit 2021 Teil des Nationalen Netzwerks Genomische Medizin (nNGM). Das nNGM ist ein Zusammenschluss von 20 Netzwerkzentren. „Das UCCSH ermöglicht mit dem Beitritt zum nNGM allen Betroffenen mit Lungenkrebs in Norddeutschland eine zentrale moderne Diagnostik und möglichst wohnortnahe Therapie auf dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens“, erklärt Prof. Dr. Jutta Kirfel, Projektverantwortliche nNGM am UKSH und Leitung der Molekularpathologie am Institut für Pathologie des UKSH, Campus Lübeck.
"Neben optimierten Therapien ist es auch unser Ziel, Krebs effektiver zu verhindern und früher zu entdecken“, erläutert Dr. Sabine Bohnet, Leitung des Lungenkrebszentrums in Lübeck, das breite Spektrum des UCCSH. Als Leiterin der HANSE-Studie am Standort Lübeck, dem bisher größten Programm zur Früherkennung von Lungen- und Herzkreislauferkrankungen in Deutschland, trägt sie maßgeblich dazu bei, dass gerade bei Risikopatientinnen und -patienten mögliche Erkrankungen rechtzeitig erkannt und entsprechende Therapien schnellstmöglich und mit guten Heilungschancen eingeleitet werden können.
Das UCCSH informiert Patientinnen und Patienten sowie Interessierte unter www.uksh.de/uccsh
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