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10-jähriges Bestehen des Onkologischen Zentrum des UKSH Campus Kiel

Mittwoch, 31. Januar 2024

Das von der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) zertifizierte Onkologische Zentrum Campus Kiel gewährleistet seit mehr als 10 Jahren exzellente  Qualität in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen . Es wird getragen von dem großen Engagement aller Mitarbeitenden, deren Expert:innenwissen und der Zusammenarbeit und dem kollegialen Miteinander aller Leitungs- und Koordinationsteams der Zentren, Schwerpunkte und Module, der Querschnittsfächer sowie der Supportivbereiche. Dies alles kommt in der guten Zentrumsarbeit zur Geltung.

Die Erfüllung der fachlichen Anforderungen und die Weiterentwicklung des Onkologischen Zentrums und der Organkrebszentren werden jährlich durch Fachexpert:innen überprüft. Seit der Erstzertifizierung durch die DKG in 2013 wurden drei umfangreiche Rezertifizierungen erfolgreich durchgeführt, die alle drei Jahre durchlaufen werden müssen. Auch das zweitägige DKG-Überwachungsaudit des Onkologischen Zentrums im November 2023 wurde mit einem insgesamt sehr positiven Feedback der sieben Fachexpert:innen erfolgreich abgeschlossen.

Mit diesem Auditerfolg schauen wir auf 10 Jahre Onkologisches Zentrum Campus Kiel zurück.  Dieses wachsende, sehr breit aufgestellte und sich stetig weiterentwickelnde Zentrum haben wir gemeinsam bei einer Jubiläumsveranstaltung am 31.01.2024 im Karl-Lennert-Krebscentrum gefeiert.

In diesem Rahmen berichtete der ehemalige Leiter des Onkologischen Zentrums Prof. Röcken, wie alles begann. Am 6. November 2013 wurde das Onkologische Zentrum am Karl-Lennert-Krebscentrum des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) am Campus Kiel als erstes Onkologisches Zentrum in Schleswig-Holstein von der DKG zertifiziert. Neben der Rückschau richtete Prof. Röcken in seinem Vortrag den Blick ebenfalls in die Zukunft und betonte die Wichtigkeit, junge Menschen frühzeitig zu integrieren und die onkologische Forschung zu fördern. Der Zertifikatsstudiengang Onkologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist  ein gutes Beispiel, wie dieses Vorhaben schon optimal gelingt.

Damals wie heute engagiert sich Prof. Becker als stellvertretender Leiter des Onkologischen Zentrums, während Prof. Letsch im Oktober 2020  die Leitung von Prof. Baldus übernahm, die 2019 diese Rolle als Interimsleitung von Prof. Röcken übernommen hatte. Prof. Letsch sprach sowohl den aktuellen als auch den ehemaligen Mitarbeitenden, die maßgeblich zur Entwicklung beigetragen haben, Ihren außerordentlichen Dank aus.

Rück- und Einblick in die erfolgreiche Arbeit einzelner Organkrebszentren gaben Prof. Maass, Leitung des Brustzentrums sowie des gynäkologische Krebszentrums, PD Dr. Pochhammer, Leiter des  Darmkrebszentrums und PD Dr. Kähler, Leitung des Hautkrebszentrums. Zu den Meilensteinen in der Chirurgie am Darmkrebs- und Pankreaszentrum zählen die Etablierung von modernen robotergestützen OP-Methoden. In der Gynäkologie ist ein deutlicher Wandel vor allem in der brusterhaltende Chirurgie und bei innovativen Therapie- und Studienkonzepten zu beobachten. Wesentliche Weiterentwicklungen stellte PD Dr. Kähler auch in der Systemtherapie des malignen Melanoms  heraus. Daneben betonte sie die hohe Relevanz von ergänzenden Supportiv- und Präventionsangeboten, vor allem im Bereich des UV-Schutzes und des Hautkrebsscreenings.

Das Onkologische Zentrum wird kontinuierlich weiterentwickelt, was sich unter anderem durch Einbindung ins Universitäre Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) zeigt. Mit der Gründung des UCCSH in 2021 wurde ein campusübergreifender Zusammenschluss aller onkologisch tätigen Einrichtungen des UKSH geschaffen mit dem Ziel, eine flächendeckende, exzellente Versorgung im Netzwerk, gemeinsame Therapiestandards und Tumorkonferenzen sowie abgestimmte Studienaktivitäten zu gewährleisten. Die Bedeutung der Onkologischen Zentren als Basis für das UCCSH wurde von Constanze Lorenz, kaufmännische Direktorin des campusübergreifenden Diagnostikzentrums und des UCCSH   des UKSH, besonders hervorgehoben.

Das Onkologische Zentrum des UKSH, Campus Kiel, verfügt aktuell über folgende zertifizierte Organkrebszentren und Schwerpunkte: Brustkrebszentrum, Gynäkologisches Krebszentrum, Viszeralonkologisches Zentrum (mit Darm-, Leber- und Speiseröhrenkrebszentrum sowie dem Pankreaskarzinomzentrum), Prostatakrebszentrum, Hautkrebszentrum, Kopf-Hals-Tumor-Zentrum, Lungenkrebszentrum,  Kinderonkologisches Zentrum, Neuroonkologisches Zentrum, Zentrum für Hämatologische Neoplasien, Familiäres Brust- und Eierstockkrebszentrum und dem Schwerpunkt (Neuro-)endokrine Malignome.

Ein zentraler Bestandteil des Onkologischen Zentrums sind die zahlreichen interdisziplinären Tumorkonferenzen (13 mal wöchentlich) und interdisziplinären Fallkonferenzen (fünfmal wöchentlich). Eine weitere wichtige Aktivität  des Onkologischen Zentrums sind Fortbildungsveranstaltungen. Jährlich werden mehr als verschiedene 20 Fortbildungsveranstaltungen angeboten.

In der Fortbildungsreihe „De facto: Onkologie“ wurden seit 2013 über 30 Veranstaltungen zu verschiedenen Themen durchgeführt. Anlässlich des Jubiläums des Onkologischen Zentrums wurden die Historie und der Ausblick auf zukünftige Entwicklungen am Lungenkrebszentrum vom interdisziplinäre Leitungsteam bestehend aus Prof. Bachmann, Prof. Heyckendorf und Dr. Ritgen sowie von PD Dr. Krug als wichtiger Kooperationspartner aus der Strahlentherapie thematisiert. Dr. Ritgen dankt den Beteiligten der diversen Fachdisziplinen, die in den vergangenen Jahren unter anderem zur Entwicklung neuer Therapiekonzepte für Tumoren in metastasierten Stadien beigetragen haben. Sowohl in der Diagnostik als auch in der operativen Therapie und der Strahlentherapie sei laut Experten durch den zunehmenden Grad an Automatisierung durch Künstliche Intelligenz eine Veränderung der ärztlichen Tätigkeit zu erwarten, die unter anderem die Effektivität steigern wird. Die Weiterentwicklung des Lungenkrebsscreening werden voraussichtlich dazu führen, dass häufiger Frühkarzinome diagnostiziert werden.

„Zwischen 2013 und 2023 wurden im Onkologischen Zentrum mehr als 20.000 Patienten mit der Erstdiagnose Krebs medizinisch betreut, was eine kontinuierliche Entwicklung widerspiegelt.“, berichtete die Koordinatorin des Onkologischen Zentrums Campus Kiel Dr. Khalaj Hedayati. Der Fokus auf eine zugewandte Patientenbetreuung wird ergänzt durch eine enge Verknüpfung mit Forschung und Lehre. Allein im Jahr 2022 wurden über 200 onkologische Studien mit über 800 Patienten durchgeführt. Solche Studien ermöglichen Patientinnen und Patienten zum Teil den frühzeitigen Zugang zu neuen Therapieansätzen und neuen Medikamenten.

Gruppenbild

von links nach rechts: Prof Heyckendorf, Dr. Khalaj Hedayati, Prof. Letsch, Prof. Röcken, Prof. Becker, Dr. Schweizer, I. Skorka, F. Bötel, Dr. Ritgen, Prof. Bachmann, N. Manshen, Dr. Scheer, Prof. Maass, Dr. Soeth, C. Lorenz, Dr. Heydrich, Dr. Damm, PD Krug, PD Dr. van Mackelenbergh, M. Schöneich, Dr. Hedemann, U. Klees, Dr. Mathiak, Prof. Konukiewitz, PD Dr. Pochhammer

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Baldus, Letsch, Becker

Prof. Baldus, Prof. Letsch und Prof. Becker bei der Begrüßung im Karl-Lennert-Krebscentrum

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Prof. Maass

Prof. Maass blickt auf 28 Jahre Brustzentrum zurück (seit 2007 zertifiziert von der Deutschen Krebsgesellschaft).

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