Aktuelles_Presse_1240x400

Aktionsmonat für Bewegung in Schleswig-Holstein

Montag, 02. Juni 2025

Eröffnungsveranstaltung am 02.06. im Karl-Lennert-Krebscentrum in Kiel

Ein Bundesland, ein Monat, ein engagiertes Team von Betroffenen – das ist die Voraussetzung für den Aktionsmonat Uta-Unterwegs trotz alledem. Dabei sind Betroffene von Kopf-Hals-Mund-Krebs für die Gesundheit von Betroffenen, Aufklärung in der Allgemeinheit zu Präventionsmöglichkeiten sowie für mehr Inklusion von Personen mit Langzeitfolgen einer Krebserkrankung gemeinsam im Juni in Schleswig-Holstein unterwegs. Der Aktionsmonat wurde am 02. Juni in Kiel im Karl-Lennert-Krebscentrum mit Vorträgen, Austauschmöglichkeiten, Smoothie-Bike und „geschmeidigem“ Imbiss bei der Eröffnungsveranstaltung eingeläutet.

Das Projekt geht aus dem Selbsthilfenetzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D.-Krebs e.V. hervor, welches deutschlandweit agiert und in den vergangenen Jahren bereits Aktionsmonate in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg organisiert hat. Der Uta-Aktionsmonat wird in diesem Jahr u.a. unterstützt von dem UKSH, der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft, der AOK, Aktion Mensch, EDEKA und insbesondere der Damp Stiftung. Um den Wirkungskreis zu erhöhen, ist es neben der Teilnahme an den zahlreichen Aktionen in Schleswig-Holstein (siehe Programm) möglich, online Kilometer zu zählen: Kilometerzähler – UTA.

Alfred-Behlau_web

Trotz welchen Dingen denn eigentlich? Und wofür? Das beschreibt u.a. ein Lied, das von Mitgliedern des Selbsthilfenetzwerkes geschrieben und vom Liedermacher und Selbstbetroffenen Alfred Behlau bei der Veranstaltung vorgetragen wurden:

Es war ’ne lange Leidenszeit
Mit Chemo, Strahlen und OP.
Jetzt bin ich wieder fast so weit.
Ins Leben will ich wieder geh’n.
Trotz Schluckproblemen und trock’nem Mund:
Ich bin dabei, noch nicht gesund.
Ich mach mich auf. Das kannst du seh’n,
bin unterwegs trotz alledem.

Dr.Tauras_web

Zwei Grußworte von Akteuren der regionalen Gesundheitspolitik vermittelten große Wertschätzung und Mitgefühl für die Engagierten und von Krebs Betroffenen. Dr. Olaf Tauras, Staatssekretär im Ministerium für Justiz und Gesundheit, Schleswig-Holstein, griff die Gefühle der Betroffenen und die Folgen der Erkrankung auf – körperlich, seelisch und sozial. Gerwin Stöcken, Stadtrat für Soziales, Wohnen, Gesundheit und Sport, hob den Mut hervor, den es als Betroffene braucht, um nach draußen zu treten und für die eigene Erkrankung zu sensibilisieren. Beide wünschten dem Team und den Interessierten beim Aktionsmonat Uta eine gute Zeit bei den Aktivitäten im ganzen Bundesland.

Unterstützt werden der Aktionsmonat und die Eröffnungsveranstaltung von Prof. Susanne Wiegand, Direktorin der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Phoniatrie und Pädaudiologie, Campus Kiel, die in Ihrem Vortrag über Vorzeichen und Behandlungen von HNO-Tumoren sprach. Rauchen, Alkoholkonsum und humane Papillomaviren (HPV) zählen in Deutschland zu den größten vermeidbaren Risikofaktoren, wobei eine HPV-Impfung auch vor weiteren Krebserkrankungen, wie z.B. dem Gebärmutterhalskrebs, schützt. Symptome sind zunächst recht unspezifisch wie geschwollene Lymphknoten, anhaltende Heiserkeit oder eine einseitig verstopfte Nase, bei denen nach längerem Auftreten ein ärztliche Rat und möglicherweise eine Überweisung zum HNO-Arzt oder -Ärztin empfohlen wird.

PD Dr. Thorsten Schmidt, Leiter Sport- und Bewegungsangebote UCCSH, stellte die Entwicklung in der Forschung zu Sport und Bewegung bei Krebs vor und sprach eine deutliche Empfehlung für an die Krebserkrankung angepasste Sport- und Bewegungstherapie aus. Das inkludiert Krafttraining sowie Gleichgewichtstraining.

Dr. Imke Meinken, Psychoonkologin am Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP), blickte in Ihrem Vortrag auf die Psychoonkologie, die ein Baustein in der Unterstützung der Seele von Krebsbetroffenen ist. Außerdem wies sie darauf hin, dass belastende Gedanken und Gefühle durchaus eine angemessene Reaktion auf die Krebsdiagnose darstellen, bei denen allerdings beobachtet werden muss, wann diese Belastung in eine pathologische umschlägt. Die Psychoonkologie kann als Werkzeugkasten gesehen werden, aus dem das individuell passende herausgenommen werden kann.

Als Arzt am UKSH und langjähriger Vertreter der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft e.V. stellte Dr. Jan Nolde, Oberarzt an der Klinik für Chirurgie, Campus Lübeck, die Struktur und Angebote der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft vor. Die vielfältigen Kurse, Veranstaltungen und Beratungen sind für Betroffene und Angehörige dank Spenden kostenfrei.

Gunthard-Kissinger_web

Gunthard Kissinger als Projektleitung von Uta rundete die Veranstaltung mit seiner Motivation für Aufklärung und Austausch von Betroffenen ab. Das engagierte Team verbreitet mit den Aktionen, wie mit dem Smoothie-Bike, die Botschaft: KOMM MIT

K – Krebs
O –Orientierung
M –Maßnahmen
M – Möglichkeiten

M – miteinander
I – informieren
T – trainieren

Weitere Informationen sind auf folgender Website zu finden: Aktionsmonat – UTA