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Klinik für Strahlentherapie Campus Kiel

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Strahlentherapie ist, neben Operation und systemischer Tumortherapie, eine wichtige Methode zur Behandlung von Krebserkrankung. Als größte strahlentherapeutische Einrichtung in Schleswig-Holstein und eine der renommiertesten Strahlenkliniken in Deutschland (FOCUS Klinik-Ranking) decken wir das gesamte Spektrum der modernen Radioonkologie und Strahlentherapie ab. Wir behandeln Patientinnen und Patienten mit bösartigen Tumorerkrankungen sowie gutartigen Erkrankungen im ambulanten und stationären Bereich. Mit unserem multiprofessionellen Team stellen wir das Patientenwohl an vorderste Stelle.

Die Klinik für Strahlentherapie ist Teil des Universitären Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH) am UKSH.

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in der Klinik für Strahlentherapie  

Prof. Dr. Jürgen Dunst

Direktor
Tel. Kiel: 0431 500-26500

Dr. Claudia Schmalz

Leitende Oberärztin, Palliativmedizin, Ethikberaterin, Mitglied im Klinischen Ethikkomitee des UKSH, BTM Beauftragte
Tel. Kiel: 0431 500-26510

Weitere Informationen zum Team finden Sie hier.

Leistungsspektrum der Klinik für Strahlentherapie

Moderne strahlentherapeutische Behandlungskonzepte

  • Hochmoderne technische Ausstattung (3 Linearbeschleuniger) inklusive aller modernen Routine-Techniken, z.B. IMRT (intensitätsmodulierte Strahlentherapie: damit können sehr präzise Dosisverteilung auch bei Tumoren an komplizierten Stellen erzeugt werden), IGRT (bildgeführte Strahlentherapie: das Bestrahlungsgerät erlaubt eine automatische Positionierungskontrolle), VMAT („volume-modulated arc therapy“, eine besonders schnelle Form der IMRT, Behandlungen dauern nur noch Minuten statt früher eine halbe Stunde), Bestrahlungen mit Atemtriggerung oder in Atemstillstand (z.B. bei linksseitigem Brustkrebs zur Schonung des Herzens)

  • Stereotaktische Hochpräzisionsbestrahlung: der Linearbeschleuniger TrueBeam STX (das teuerstes Medizintechnikgerät in SH) verfügt über Sonderausstattungen für sehr genaue Bestrahlungen v.a. bei Hirn- und Wirbelsäulentumoren

  • robotergestützte Radiochirurgie mit CyberKnife (im Rahmen eines Kooperationsvertrags): Vorteilhaft ist diese Therapie bei atembewegten Tumoren in Leber und Lunge (der Bestrahlungsroboter CyberKnife beherrscht als bisher einziges Gerät eine aktive Zielverfolgung, sog. „Tracking“) und bei sehr kleinen Tumoren, z.B. winzigen Hirntumoren.

  • HDR-, PDR, und LDR-Brachytherapie (inkl. Seeds-Behandlung bei Prostatakarzinomen und Ruthenium-Therapie bei Augentumoren). Brachytherapie ist vor allem bei Prostatakarzinomen ein sehr effektives und schonendes Therapieverfahren.

  • Zahlreiche Spezialbehandlungen (z.B. Ganzkörperbestrahlungen bei Knochenmarktransplantation, Ganzhaut-Elektronentherapie bei malignen Lymphomen der Haut)

  • leistungsfähige stationäre Behandlung (31 radioonkologische Betten)

  • ambulante Chemotherapie zur Strahlenverstärkung

  • Kooperationen mit Strahlentherapie-Praxis im Haus und mit zahlreichen niedergelassene Urologinnen und Urologen

Strahlentherapie bei Brustkrebs

  • Zeitverkürzte (hypofraktionierte) Strahlentherapie (nur drei Wochen Behandlungszeit bei ambulanter Therapie)

  • atembesteuerte Bestrahlung zur Herzschonung bei linksseitigem Brustkrebs

  • kurative Bestrahlung von Metastasen im Rahmen der OLIGOMA-Studie

Strahlentherapie bei Prostatakrebs

  • Brachytherapie mit Seeds (kürzeste Behandlung, 2 Tage stat. Aufenthalt)

  • kombinierte Bestrahlung (externe Bestrahlung plus HDR-Brachytherapie, gilt weltweit als effektivstes Verfahren bei aggressiven Tumoren, wurde vor ca. 25 Jahren in Kiel erfunden)

  • stark zeitverkürzte (hypofraktionierte) Bestrahlung (5 Behandlungstermine mit Bestrahlungsroboter CyberKnife, HYPOSTAT-Studie)

  • Salvage-Brachytherapie bei Rezidiven (Rückfällen) in der Prostata

Strahlentherapie bei Lungenkrebs

  • Atemgesteuerte Bestrahlung mit „Gating-Technik“ und 4D-CT-Planung

  • Robotergestützte Radiochirurgie mit CyberKnife als Alternative zur Operation bei kleinen Tumoren (auch bei Lungenmetastasen)

Strahlentherapie bei Metastasen

Hochpräzise Bestrahlung („Radiochirurgie“) als Alternative zur Operation bei wenigen Metastasen

Onkologische Rehabilitation und Nachsorge

Oft sind Patientinnen und Patienten nach einer intensiven Krebsbehandlung für längere Zeit geschwächt; manchmal bestehen auch nach Ende der Therapie noch für einige Wochen leichte Nebenwirkungen.

Um möglichst schnell wieder gesund und leistungsfähig zu werden, kann eine spezielle Rehabilitation sinnvoll sein. Es gibt in Schleswig-Holstein mehrere auf die Nachbehandlung nach Krebserkrankungen spezialisierte Reha-Kliniken, mit denen wir zusammenarbeiten.

Falls Sie diese Möglichkeit nutzen möchten, sprechen Sie uns bitte an. Wir organisieren dann eine Beratung bei unserem Sozialdienst, der alle weiteren Formalitäten für Sie erledigt.

Nachsorge

Wir sind nach der Strahlenschutzverordnung verpflichtet, alle Patientinnen und Patienten (wenn möglich) in regelmäßigen Abständen nachzuuntersuchen, unabhängig von der onkologischen Nachsorge, die meistens von einer Fachärztin oder einem Facharzt oder Ihrer Hausärztin oder Hausarzt durchgeführt wird.

Weitere Informationen zur Nachsorge bei Krebs finden Sie hier.

Forschung und Lehre

Schwerpunkt der Klinik ist die klinische Forschung. Wir entwickeln und überprüfen neue Behandlungsverfahren in klinischen Studien. Die Klinik leitet die beiden größten Strahlentherapie-Studien in Deutschland und ist an internationalen Phase-I-III-Studien beteiligt.

Wichtige Studien sind:

  • HYPOSIB-Studie: größte deutsche Strahlentherapie-Studie, multizentrische internationale Studie unter Kieler Leitung mit N=2324 Patientinnen, Rekrutierung seit 01/2019 abgeschlossen. Geprüft wird eine stark zeitverkürzte adjuvante Strahlentherapie der Brust bei Brustkrebs.

  • OLIGOMA-Studie: zweitgrößte deutsche Strahlentherapie-Studie, multizentrische Studie unter Kieler Leitung mit N=564 Patientinnen, Rekrutierung ab 08/2020. Geprüft wird, ob die hochdosierte Bestrahlung von Metastasen (als Ergänzung zur medikamentösen Therapie) bei Patientinnen mit Mammakarzinom die Prognose verbessern kann. Weitere Informationen finden Sie hier

  • HYPOSTAT-II-Studie: multizentrische Strahlentherapie-Studie unter Kieler Leitung mit N=500 Patienten, Rekrutierung seit 2019. Geprüft werden Wirksamkeit und Verträglichkeit einer hochpräzisen CyberKnife-Bestrahlung (nur fünf Bestrahlungstermine) bei Patienten mit low/intermediate-risk-Prostatakarzinomen.

  • Wir beteiligen uns an zahlreichen weiteren Studien nach AMG und MPG, darunter Phase-I- und Phase-II-Studien mit neuen Medikamenten.

In der Lehre im Medizinstudium sind wir verantwortlich für

  • Querschnittsfach „Bildgebende Verfahren, Strahlenbehandlung und Strahlenschutz“ im 5./6. Fachsemester

  • Wahlpflichtfach „Strahlentherapie und Onkologie“ im 9./10. Fachsemester

  • PJ-Ausbildung im 11./12.Fachsemester

Ein weiterer Schwerpunkt der Lehre ist der Unterricht an der MTRA-Schule.

Supportive Angebote

Meistens wird die Strahlentherapie sehr gut vertragen; in diesen Fällen müssen Sie praktisch Nichts beachten. Manchmal sind allerdings zusätzliche Behandlungen nötig, um die Verträglichkeit der Strahlentherapie zu gewährleisten. Bei starkem Gewichtsverlust oder Schluckbeschwerden ist oft eine Ernährungsbehandlung erforderlich (manchmal auch über eine Magensonde, sog. PEG). Je nach Gesundheitszustand können auch Infusionen, Schmerztherapie, Antibiotika gegen Entzündungen, Medikamente gegen Übelkeit oder Blutübertragungen (Transfusionen) sinnvoll oder dringend nötig sein. Ebenso bieten wir Ihnen im Rahmen des UCCSH weitere, kostenlose supportive Angebote an.  

Sprechstunden

Hinweise für Patientinnen und Patienten

Umfangreiche Informationen zur Strahlentherapie finden Sie hier.

Informationsblätter zum Download