Durch Strahlentherapie wird Krebsgewebe Prostata mit Hilfe energiereicher Strahlen zerstört. Eine Strahlentherapie bei Prostatakrebs weist im Vergleich zur Operation die gleichen Heilungschancen auf. Es gibt zwei Möglichkeiten Strahlung zu verabreichen: entweder von außen über die Haut (perkutane oder externe Strahlentherapie) oder von innen. Die Strahlentherapie von innen heißt auch Brachytherapie (altgriechisch „brachys“ = kurz, nah). Hierbei platzieren Ärztinnen und Ärzte die Strahlenquelle innerhalb des Körpers bzw. der Prostata.
Perkutane Bestrahlung (von außen)
Die Strahlentherapie von außen durch die Haut heißt auch perkutane Radiotherapie. Die perkutane Strahlentherapie wird in unserer Klinik stets hochkonformal (intensitätsmodulierte Strahlentherapie, IMRT) sowie unter bildgeführter Lagekontrolle (IGRT) durchgeführt. Dies führt zu besseren Heilungschancen bei geringeren Nebenwirkungen. Die Klinik für Strahlentherapie verfügt hierfür über drei Linearbeschleuniger der neuesten Generation (2x Varian TrueBeam, 1x Varian Ethos). Gemeinsam mit dem Patienten besprechen wir je nach Erkrankungssituation und Patientenfaktoren die Dauer sowie Ausgestaltung der Strahlentherapie. Die Strahlentherapie von außen erfolgt in unserer Abteilung in der Regel über maximal 4 bis 5 Wochen, selten über 8 Wochen. Die perkutane Strahlentherapie kann in allen Risikosituationen des Prostatakrebs eingesetzt werden. In gewissen Fällen wird die Strahlentherapie mit einer vorrübergehenden Hormontherapie kombiniert.
High-Dose-Rate Brachytherapie (HDR)
Bei der High-Dose-Rate Brachytherapie (HDR-Brachytherapie) setzen Ärztinnen und Ärzte starke Strahlenquellen in die Prostata ein, die sie nach wenigen Minuten wieder entfernen. Als Strahlenquelle dient Iridium-192; es gibt eine hohe Strahlendosis ab und besitzt eine sehr kurze Reichweite. Dieses Therapieverfahren kombinieren wir in der Regel bei Männern mit einem ungünstigen Erkrankungsrisiko mit der Strahlentherapie von außen. In Einzelfällen kann auch eine alleinige HDR-Brachytherapie geprüft werden („HDR-Monotherapie“).
Low-Dose-Rate-Brachtherapie (LDR)
Bei der Low-Dose-Rate-Brachytherapie (LDR-Brachytherapie) setzten Ärztinnen und Ärzte Strahler mit geringer Dosisrate ein. Die sogenannten Seeds verbleiben im Körper und enthalten die radioaktive Substanz Jod-125. Jod 125 hat eine Halbwertszeit von 60 Tagen. Die LDR-Brachytherapie ist als alleinige Behandlung für Männer gedacht, deren Prostatakrebs noch auf die Prostata begrenzt ist (lokal begrenztes Prostatakarzinom) und ein geringes Erkrankungsrisiko aufweist.
Weitere Informationen zur Strahlentherapie
Weitere Informationen zur Strahlentherapie finden Sie auf der Webseite der Klinik für Strahlentherapie.