Die Resektion bei neuroendokrinen Neoplasien bleibt der einzig kurative Therapieansatz. Die Indikation sollte dabei interdisziplinär gestellt werden unter Berücksichtigung von Lokalisation des Primarius, Tumorgrading, Ki-67 Expression und hormoneller Aktivität.
Bei kleinen (bis 2 cm) und asymptomatischen, nicht funktionierenden NENs wird in der Regel eine konservative Behandlung empfohlen. Für lokalisierte NENs, die über 2 cm messen, stellt die chirurgische Resektion den Grundstein für das Management dieser Tumore dar. Auch bei fortgeschrittenen NEN ist oft auch eine erweiterte Resektion gerechtfertigt. Die Therapiestrategie variiert allgemein von Verlaufskontrollen über endoskopische Abtragung und lokale Exzision bis hin zu onkologischen Resektionen mit Lymphadenektomie. Offen chirurgische und laparoskopische Herangehensweisen werden eingesetzt. Die chirurgischen Möglichkeiten für NEN-Leber-Metastasen reichen von der begrenzten Resektion bis zur Lebertransplantation.
In den Kliniken für Chirurgie der Campus Lübeck und Kiel werden sämtliche Resektionsverfahren angewandt, inklusive auch der Roboter-unterstützen laparoskopischen Resektion. Dabei ist die hohe Expertise in minimal-invasiven Operationen, die onkologisch gleichwertig sind, aber den Vorteil einer rascheren Rekonvaleszenz haben, hervorzuheben.