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Diagnostikmethoden bei Krebs

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Krebs zu diagnostizieren. Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Krebs vermutet, werden verschiedene Tests angeordnet, um eine Diagnose zu stellen. Diese Tests können - je nachdem welcher Test notwendig ist - entweder von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt oder einer Expertin und Experten in einem Krebszentrum wie dem UCCSH durchgeführt werden.

Unabhängig davon wer die Diagnose stellt, wird eine zweite Meinung einer Krebsexpertin oder eines Krebsexperten empfohlen. Einige Krebsarten, wie zum Beispiel Lymphome, können selbst für Expertinnen und Experten schwer zu klassifizieren sein. Wenn Onkologinnen und Onkologen die genaue Krebsart einer Patientin oder Patienten kennen, können sie die effektivste Behandlung auswählen.

Die gebräuchlichsten Diagnosemethoden sind:

Biopsie (Zell- und Gewebeproben)

Eine kleine Gewebeprobe wird entweder in lokaler Betäubung durch eine Sonographie oder CT-gestützte Punktion von außen, endoskopisch oder während einer Operation entnommen. Anschließend beurteilen Pathologinnen und Pathologen unter einem Mikroskop das Vorhandensein von Krebszellen. Abhängig von der Lage des Tumors können einige Biopsien ambulant durchgeführt werden. Oft ist es notwendig Biopsien zu wiederholen, da es nicht immer auf Anhieb gelingt aussagekräftiges Material zu gewinnen.

Endoskopie (Spiegelung)

Foto_Endoskopie

Ein flexibler Kunststoffschlauch mit einer winzigen Kamera am Ende wird in Körperhöhlen und Organe eingeführt, sodass die Ärztin oder der Arzt den verdächtigen Bereich sehen kann. Es gibt viele Arten von Endoskopen, die jeweils bestimmte Bereiche des Körpers betrachten. Beispielsweise wird ein Koloskop verwendet, um Wucherungen innerhalb des Darms zu erfassen und ein Laparoskop wird verwendet, um die Bauchhöhle zu untersuchen.

Geeignet ist das Verfahren z.B. zur Untersuchung von Darm (Darmspiegelung = Koloskopie), Magen (Magenspiegelung = Gastroskopie), Bauspeicheldrüse (Endosonographie), Blase (Blasenspiegelung = Zystoskopie) und Lunge (Lungenspiegelung = Bronchoskopie).

Bildgebende Verfahren

Das UCCSH verwendet verschiedene diagnostische Bildgebungstechniken, um Bilder des Körperinneren und von Körperstrukturen zu erstellen. Diese Bilder werden normalerweise von medizinisch-technischen Radiologie-Assistentinnen und Assistenten (MTRA) aufgenommen und dann von einer Radiologin oder Radiologen analysiert. Radiologinnen und Radiologen sind Ärzte, die sich auf die Interpretation diagnostischer Bilder spezialisiert haben. Die Bilder und die Ergebnisse der Radiologin oder des Radiologen werden dann an die behandelnde Onkologin oder Onkologen gesendet. Die Onkologin oder Onkologe verwendet die Informationen, um die Ausdehnung der Erkrankung zu beurteilen und entsprechende Behandlungsempfehlungen zu geben.

Laboruntersuchungen

Einige Tumore setzen Substanzen frei, die als Tumormarker bezeichnet werden und im Blut nachgewiesen werden können. Ein Bluttest auf Prostatakrebs bestimmt beispielsweise die Menge an prostataspezifischem Antigen (PSA). Hohe PSA-Werte können auf Krebs hinweisen. Blutuntersuchungen alleine reichen aber nicht aus, um eine Krebsdiagnose zu stellen. Weitere Untersuchungsmethoden werden angewendet, um die Diagnose zu sichern.

Flüssigkeitsbiopsie (engl. Liquid Biopsy)

Eine Liquid Biopsy – „Flüssigbiopsie“ - ist eine neue Methode, mit der ein Tumor anhand einer Blutprobe nachgewiesen werden kann. Das ist möglich, weil bösartige Tumore winzige Stücke ihres mutierten Erbmaterials oder gar ganze Krebszellen in die Blutzirkulation oder andere Körperflüssigkeiten freisetzen. Werden diese in einer Blutprobe entdeckt, kann daraus der genetische Fingerabdruck der Krebszelle bestimmt werden, auch wenn der Tumor an einer schwer zugänglichen Stelle sitzt oder eine Gewebeprobe per Nadel zu gefährlich wäre. Hierdurch kann die Auswahl der geeigneten Therapie erleichtert werden. Ein großer Vorteil dieser Methode ist die Verlaufskontrolle: Durch wiederholte Blutabnahmen kann der Erfolg der Therapie sehr früh vorhergesagt werden. Außerdem wird eine Änderung der genetischen Zusammensetzung darstellbar, die eine Anpassung der Therapie möglich macht.

Tumore setzen eine Vielzahl von Biomolekülen in den Blutkreislauf frei, die über eine Blutentnahme gesammelt, vom sogenannten Plasma getrennt und schließlich untersucht werden können. Die zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) und intakte zirkulierende Tumorzellen (CTCs) sind zwei der Komponenten, welche durch eine solche Flüssigkeitsbiopsie aufgefunden werden können. Es kann auch verwendet werden, um die Wirksamkeit eines Krebsmedikaments zu untersuchen, indem innerhalb weniger Wochen mehrere flüssige Biopsieproben entnommen werden und deren Veränderungen untersucht werden.

Video: Liquid Biopsy - Tumoren mittels Blutprobe auf der Spur

Gendiagnostik – Familiärer Krebs

Ungefähr 5% aller Krebsarten sind erblich bedingt, was bedeutet, dass Veränderungen (oder Mutationen) in bestimmten Genen von einem Blut relativ zu einem anderen übertragen werden. Menschen die eine dieser Genveränderungen erben, haben irgendwann in ihrem Leben ein höheres Risiko an Krebs zu erkranken. Genetische Beratung kann Menschen helfen, dieses Risiko zu verstehen.