Das Interreg Netzwerkprojekt DAILY SDM zielt auf die Entwicklung einer integrierten grenzüberschreitenden Implementierung von Shared Decision Making (SDM) ab.
SDM bezeichnet die gemeinsame Entscheidungsfindung von Arzt und Patient. Das Ziel dabei ist es, einen Behandlungsplan zu finden, der im jeweiligen Fall medizinisch am sinnvollsten ist und gleichzeitig am besten zum Patienten passt, bzw. den der Patient bevorzugt. SDM ist damit ein wichtiger Teil für die Selbstbestimmung des Patienten (Patient Empowerment). Andererseits ist es die grundlegende Voraussetzung dafür, dass der Patient überhaupt selbstbestimmt entscheiden und leben kann.
SDM wird sowohl in Deutschland, als auch in Dänemark in verschiedenen Projekten entwickelt. Allerdings handelt es sich um einzelne Vorgehensweisen, die sich nur auf ein Land beziehen, und die von den Bemühungen jenseits der Grenze getrennt sind. So wurden interessante Ideen entwickelt die beschreiben, wie Gesundheitspersonal passend weitergebildet werden kann. Die nationalen Konzepte stellen in jedem Fall eine positive Entwicklung auf dem Weg zum Gesundheitssystem der Zukunft und zum mündigen Patienten dar. Sie haben aber auch jeweils eigen Stärken und Schwächen.
Mit UKSH und dem Krankenhaus Lillebælt befinden sich gleich zwei der europaweit bedeutendsten SDM-Vorreiter in der Deutsch-Dänischen Grenzregion. Ziel des Projekts ist es, ein Netzwerk aufzubauen und eine Verbindung der beiden Initiativen vorzubereiten, um diese später als gemeinsame einheitliche Strategie weiterzuentwickeln. Eine solche Vereinigung der deutschen und dänischen Erfahrungen und Fähigkeiten hat Leuchtturmcharakter für die gesamte Europäische Union. Es wird eine gemeinsame Plattform entstehen, die das Potential hat, als europaweite SDM-Referenz anerkannt zu werden. Davon können grundsätzlich alle Beschäftigten im Gesundheitssektor profitieren, sowie alle Patienten und Angehörigen. Darüber hinaus wird die gesamte Deutsch-Dänische Grenzregion als gesundheitsrelevanter Standort deutlich gestärkt.
„Die Interreg-Region hat alle Voraussetzungen dafür, als europaweite Referenz für SDM zu reüssieren und DAILY SDM hat das Potential, das Licht in diesem Leuchtturm anzuschalten.“ (Felix Prell, Projektleiter)
Ärztekammer Schleswig-Holstein, Fachhochschule Kiel (FH Kiel) Fachbereich, Medien, Diako Flensburg, Klinikum Itzehoe, Mamazone Ostholstein, FEK Neumünster, Helios Klinik Schleswig, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren Schleswig-Holstein, Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft, Selbsthilfebund Blasenkrebs e.V., Techniker Krankenkasse, Schleswig-Holstein (TKK), Kiel Scientific GmbH, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Schleswig-Holstein e.V. (LVGF)
„OP der Zukunft“ ist ein Leuchtturmprojekt auf dem Gebiet der Roboter-assistierten Chirurgie, welches mit insgesamt 3,4 Millionen Euro aus dem Europäischen Aufbaufonds für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas (REACT-EU) im Rahmen des EFRE-Programms gefördert wird.
Zum Projektverbund gehören das Kurt-Semm-Zentrum am UKSH, Campus Kiel, die Technische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie die Firmen Vater Solutions GmbH und Medical Imaging Electronics GmbH.
Ziel ist es, mithilfe von KI und Augmented Reality dem Chirurgen Navigationshilfen in der Lymphknoten- bzw. Tumorchirurgie verfügbar zu machen. Zudem soll ein neuartiges komplementäres robotisches System entwickelt werden, welches speziell auf die Aufgaben der OP-Assistenz zugeschnitten ist.
PROMETHEUS (PROject for a Medically Educated, Transformed, HEalthy, and United Society) ist ein EU-gefördertes Deutsch-Dänisches Interreg 5a-Projekt, dessen primäres Ziel das ‘Patient Empowerment‘ ist, d.h. die Unterstützung auf dem Weg zum informierten, aufgeklärten und selbstbestimmten Patienten.
Laufzeit: 01.08.2015 – 31.08.2018
PROMETHEUS Flyer zum Download (PDF)
Artikel vom 15. Juni 2018 - Kieler Nachrichten, Beilage Gesundheitswesen (Kieler Magazin Verlag) - Patient Power. Mit PROMETHEUS auf dem Weg zum selbstbestimmten Patienten
Mit freundlicher Genehmigung von Cornelia Stüwe/ mamazone:
Das Projekt PROMETHEUS, in: mamazone MAG, Ausgabe Juni 2018 (PDF, 8 MB)
Der demographische Wandel und die digitalisierte Informationsgesellschaft stellen grenzüberschreitende bzw. europaweite Herausforderungen dar. Es ist daher nicht nur mit mehr älteren Patienten und steigenden Anforderungen an das Gesundheitswesen insgesamt zu rechnen, sondern auch mit einer neuen Generation von Patienten, die aktiv an ihrem Gesundheitsmanagement, sowie der Wahl und Umsetzung ihrer Therapie partizipieren wollen. Eine der kommenden Herausforderungen besteht darin, Werkzeuge bereitzustellen, die die Aufklärung, Aktivierung und das Selbstmanagement von Patienten ermöglichen bzw. fördern können - genau hier setzt PROMETHEUS an.
Im digitalen Informationszeitalter erwarten Patienten eine intensivere Aufklärung als bisher über Prävention, über ihr Krankheitsbild und die Therapieoptionen. Sie möchten dem Arzt als mündige Patienten gegenübertreten können, als ‚Empowered Patient‘. Dies war in vergangenen Jahrzehnten kaum der Fall. Es gilt, das veränderte Patientenverhalten nicht nur zu antizipieren, sondern auch gezielt zu fördern, da aufgeklärte Patienten Diagnostik, Therapie und Gesundung sehr viel besser unterstützen können. Digitale Medien wie das Internet und Apps, der Boom von Smartphones und Tablets zeigt, dass sich die Gesundheitsinformationsstrategien an die veränderten Gegebenheiten anpassen müssen.
Medizinische Informationen für Patienten werden derzeit meist nur in Form von Flyern und Broschüren dargeboten. Die Informationen im Internet sind unübersichtlich, wenig strukturiert und schwer zu bewerten. Neue Medien wie adaptive und interaktive Apps, Videos etc. erlauben zudem eine effektivere, visuell unterstützte und individualisierte Aufklärung von Patienten und Angehörigen mit unterschiedlichen medizinischen Vorkenntnissen. Sie können den Patienten bei der gezielten Vorbereitung von Arztgesprächen unterstützen. Darüber hinaus werden sogenannte ‚self-monitoring‘ oder auch ‚self-tracking‘ Apps als innovatives Instrument einsetzt, welches Patienten in die Lage versetzen soll, ihre individuellen Symptome, Beobachtungen und Fragen vor, während und nach der Behandlung zu dokumentieren und zu kommunizieren. Dadurch erhält der Arzt die Möglichkeit ein engmaschigeres Bild des Krankheitsbildes und der Therapieeffizienz während des Follow-ups zu erstellen. Daten können problemlos abgefragt, gesammelt und graphisch dargestellt werden und die ärztliche Diagnostik und Therapie sinnvoll unterstützen. Bisher gibt es kaum geeignetes Material und nur wenige Studien. Adaptive Aufklärungs-Apps und behandlungsbegleitende Apps existieren so gut wie gar nicht.
PROMETHEUS wird innovative multimedial basierte Tools in Zusammenarbeit mit Patienten, Angehörigen und Ärzten entwickeln. Wichtig dabei ist, dass Patienten und Ärzte diese Tools nicht nur testen, sondern von Anfang an in die Entwicklung im Sinne einer partizipatorischen bzw. ‚user driven‘ Innovation mit eingebunden werden.
PROMETHEUS zielt auf folgende Effekte ab:
Website: www.prometheus.care
PROMETHEUS Kick-off Conference am 10. Dezember 2015:
Prometheus Kickoff Flyer (PDF)
Patienten-Workshop am 01. Juni 2017 - Programm und weitere Infos unter "Veranstaltungen."
Am 29.11.2012 hat der Interreg-Ausschuss die Förderung des Projektes „COLLIN- Collaboration for Innovation“ genehmigt und somit den Weg freigemacht für eine Fortsetzung der erfolgreichen Kollaboration zwischen den Universitätskliniken Odense und Kiel. Das gut einjährige COLLIN-Projekt findet unter Führung des UKSH statt und wird von Almut Kalz aus der Klinik für Urologie und Kinderurologie geleitet.
Das ROBIN-Projekt (ROBotics – INnovations in Healthcare) hat neben aktuellen Projekten wie Health Games und APPlied Health bereits intensive Kontakte zwischen den beiden Universitätskliniken in Odense und Kiel etabliert. Darüber hinaus hat das Projekt engmaschige Kontakte im Feld Gesundheit, Medizintechnik und Innovationsförderung geknüpft und sich ein eigenes grenzüberschreitendes Netzwerk erarbeitet. Dieses umfasst außer diversen Firmen wichtige und einflussreiche Organisationen wie die WTSH in Kiel, das Dansk Teknologisk Institut (DTI), die Welfare Tech Region und das Maersk-McKinney-Møller-Institut in Odense.
Auf dieser Grundlage aufbauend, soll das neue Projekt die begonnene Kollaboration zwischen der Universitätsklinik Odense (OUH) und dem UKSH Kiel in eine längerfristige Partnerschaft überleiten und das Netzwerk weiter ausbauen, mit dem Ziel, die Grenzregion als Standort für innovative Technologien im Gesundheitswesen zu etablieren.
Vor diesem Hintergrund wird angestrebt, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Universitätskliniken und den Netzwerkpartnern auf einer höheren Ebene zu verankern und auch die aktive Unterstützung durch die Klinikleitungen zu sichern. Beabsichtigt wird auch die Etablierung eines ”Innovation Departments” am UKSH nach dänischem Vorbild. Durch Exkursionen und gegenseitige Besuche soll den Entscheidungsträgern der Kliniken bewusst gemacht werden, welcher Nutzen in einer solchen Kollaboration zwischen den Universitätskliniken liegt und dass es im Interesse der Kliniken liegt, das Thema ”Klinische Innovationen” systematisch zu verfolgen. Des Weiteren sollen Leitfäden zum systematischen klinischen Innovationsmanagement an beiden Unikliniken entstehen.
Von April 2010 bis August 2012 lief das Projekt "ROBIN: Robotics - Innovations for Healthcare", welches im Interreg4a-Programm von der EU gefördert wurde. Dieses Projekt führte die Klinik für Urologie
und Kinderurologie gemeinsam mit ihrem Lead Partner, dem Universitätsklinikum Odense in Dänemark, durch.
Während der Laufzeit wurde in zahlreichen Gesprächen mit verschiedenen Klinikabteilungen im UKSH sowie der Projektregion der Bedarf an innovativen Lösungen im Bereich der Robotertechnologien ermittelt. Diese können sowohl im Bereich von Diagnostik und Therapie als auch im Bereich der Pflege und der Logistik liegen.
In Gesprächen mit kleineren und mittelständischen Unternehmen der Region wurde anschließend ermittelt, welche Ideen sinnvoll sind und mit welchen Firmen sie umsetzbar sind. Einige konkrete Ideen aus dem Bereich der operativen Urologie und der urologischen Tumordiagnostik sollen in Zusammenarbeit mit passenden Firmen zum Nutzen der Patienten weiter vorangetrieben werden.
Das Ziel von „APPlied Health“ bestand darin, Patienten durch moderne mobile Technologien zu unterstützen. In den letzten Jahren ist die Entwicklung von Smartphones und Tablets rasant vorangeschritten, und die Verbreitung nimmt rasch zu. Das ist eine ideale Basis, um „Apps“ (Anwendungen) für diese Geräte zu entwickeln, die Patienten und ihren Angehörigen in jeder Situation hilfreich zur Seite stehen können.
Das Anwendungsspektrum ist groß: Diese Apps eignen sich dazu, fundierte aber verständliche Informationen bereitzustellen, den Krankheitsverlauf und Symptome zu protokollieren, Kontakt mit medizinischen Experten aufzunehmen, Erfahrungen mit anderen Betroffenen zu teilen oder an die Einnahme von Medikamenten zu erinnern.
Projekttyp: Interreg-4A
Partner:
Im April 2011 wurde mit Health Games ein weiteres Interreg-IVa-Projekt, ebenfalls in Partnerschaft mit Odense, bewilligt. Dieses Projekt beschäftigte sich mit dem Einsatz von sog. Serious Games für Patienten und Ärzte, um mit Hilfe digitaler Medien einen optimierten Informationstransfer zu erzielen.
Die Anwendungen reichen vom einfachen Beckenbodentrainingsspiel für Kinder bis hin zur OP-Simulation für Ärzte in der Ausbildung. Ein weiteres Interreg-Projekt, „Appsolutely Health“, welches auf die Umsetzung solcher oder ähnlicher Applikationen für Smartphones abzielt, wird derzeit beantragt.
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