Tumorerkrankungen

Uroonkologisches Zentrum

Text folgt

Prostatakarzinom

Auf unserer Webseite finden Sie zahlreiche Informationen, bspw. zu den Diagnose- und Therapiemöglichkeiten bei Prostatakrebs sowie allgemeine Informationen zum Thema Prostatakrebs.

Für weitere Informationen zur Organisation des Zentrums und unseren Kooperationspartnern besuchen Sie bitte unsere Inhalte auf der
Webseite des Universitären Cancer Centers Schleswig-Holsteins (UCCSH)

Leitung des Zentrums

Jahresberichte

Die Jahresberichte der zertifizierten Prostatakrebszentren sind auf den Internetseiten der Deutschen Krebsgesellschaft und OnkoZert veröffentlicht worden:

Jahresberichte

Informationsmaterial

Flyer Prostatakrebs-Zentrum [PDF]

Alle Patientenratgeber unserer Klinik finden Sie unter Patienten/Patienteninformationen.

Die Patientenleitlinien innerhalb des Leitlinienprogramms Onkologie stehen Ihnen auf folgender Website zur Verfügung: www.leitlinienprogramm-onkologie.de

Einzelne Zeitungsartikel mit Hintergrundinformationen zum Thema Prostatakrebs finden Sie unter Presse/Presseschau.

Videos zu Prostatakrebs

Jahresberichte

Informationsmaterial

Flyer Prostatakrebs-Zentrum [PDF]

Alle Patientenratgeber unserer Klinik finden Sie unter Patienten/Patienteninformationen.

Die Patientenleitlinien innerhalb des Leitlinienprogramms Onkologie stehen Ihnen auf folgender Website zur Verfügung: www.leitlinienprogramm-onkologie.de

Einzelne Zeitungsartikel mit Hintergrundinformationen zum Thema Prostatakrebs finden Sie unter Presse/Presseschau.

Videos zu Prostatakrebs

Harnblasenkarzinom

Blasenkrebs – sehr oft ein Raucherleiden

Die Hauptursache von Blasenkrebs ist das Rauchen – über 80% der Betroffenen sind Raucher. Bei über 18.000 Männern und Frauen in Deutschland kommt es jährlich zu einer bösartigen Entartung von Blasenzellen. Damit ist Blasenkrebs die vierthäufigste Krebserkrankung bei Mann und Frau: etwa jeder zehnte Krebspatient ist ein Blasenkrebspatient.

Ein im frühen Stadium entdeckter Blasenkrebs kann in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle durch eine über die Harnröhre durchgeführte endoskopische elektrische Ausschälung (TUR-B) aus der Blase nachhaltig behandelt werden.

Bild: Krebsneuerkrankungen Männer und Frauen in Deutschland 2006 in Prozent. Quelle: Robert Koch Institut

Die Stadieneinteilung des Blasenkrebses

  • T steht für die Tumorausbreitung innerhalb der Blase und ihrer Umgebung.
  • N bezeichnet Zahl und Ort befallener Lymphknoten.
  • M steht für Fern-Metastasen.

In frühen Stadien des Blasenkrebses hängt die Auswahl des Therapieverfahrens von der unmittelbaren Tumorausbreitung, also dem T-Stadium ab.

  • Ta ist ein papillärer, blumenkohlartig und sichtbar nachgewiesener Tumor.
  • T1 und Tis bezeichnen lokale, auf die Blase begrenzte Tumore, welche die Muskulatur der Blase noch nicht erreicht haben.
  • T2 der Tumor hat die innere Muskelschicht der Harnblase erreicht.
  • T3 bedeutet, der Tumor hat die Kapsel durchbrochen, durchwandert die Muskulatur, ggf. wächst er auch in die Kapsel ein.
  • T4 bezeichnet Tumore, die in Nachbarorgane wie Prostata, Darm oder Beckenboden eingebrochen sind.

Ein Ta – N0 – M0 Tumor ist ein Blasenkrebs, der oberflächlich, papillär, sichtbar wächst (Ta) und keine Lymphknotenmetastasen (N0) oder Fernmetastasen gebildet hat (M0).

Bild: Blasenkrebs – die 4 Stadien

Die Vorsorge: Wie kann ich mein Erkrankungsrisiko senken?

Das Einstellen des Rauchens senkt bereits das Entstehungsrisiko und insbesondere das Wiederauftreten von Blasenkrebs nach früheren Blasenkrebserkrankungen um fast 50%.

Darüber hinaus wird für jede Frau und jeden Mann ab 40 Jahren eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung mit Urinuntersuchung mindestens einmal pro Jahr empfohlen. Unsere Klinik setzt einen Forschungsschwerpunkt im Bereich der Urinmarkerdiagnostik mit neuesten Verfahren (z. B. NMP-22) und Korrelation der gewonnenen klinischen Erkenntnisse mit unserer Tumorbank für Gewebe- und Urinproben.

Sollte bereits Blut im Urin auftreten, kann dies ein erstes Anzeichen von Blasenkrebs sein.

Weitere Voruntersuchungen zur Blase

Ultraschalluntersuchung: Mit Hilfe der über den Bauch und bei gefüllter Blase durchgeführten Ultraschall-Untersuchung wird auf schonende Weise festgestellt, ob sich ein Tumor in der Blase befindet. Bei guter Blasenfüllung kann ein Tumor bereits im Ultraschall erkannt werden.

Blasenspiegelung (Zystoskopie): Mit Hilfe der Weißlichtzystoskopie können 95% aller Blasentumoren entdeckt werden. Dabei wird die Harnröhre endoskopiert. Bei den übrigen 5%, meist kleinere oder flach wachsende Tumoren, hilft die Fluoreszenz-Blasenspiegelung (5-ALA-Zystoskopie, s. Bild) auch diese zu entdecken.

Nachsorgepass

Den Kern dieses Passes bildet eine kompakte Übersicht aller notwendigen Nachsorgeuntersuchungen für die ersten fünf Jahre nach der Blasenentfernung. Außerdem enthalten sind Verhaltenshinweise für die Zeit direkt nach der Operation, Platz für persönliche und medizinische Angaben, im Notfall zu benachrichtigende Personen, Begleiterkrankungen, regelmäßig eingenommene Medikamente und Allergien. Zusammen mit Angaben zu Nachbehandlungen, Laborwerten, Tumorstadium und Harnableitung haben nicht nur Betroffene jederzeit eine Übersicht, der Pass leistet auch gute Dienste, wenn es nötig wird, dass sich ein neuer Arzt schnell einen Überblick verschaffen muss, beispielsweise im Urlaub.

Die PDF-Datei zum Download finden Sie bei unseren Patientenratgebern.

Kostenlose Bestellung der gedruckten Fassung beim PROMETHEUS-Team (Frau J. Lyhs).

Nierentumoren

Nierenkrebs – Ursachen und Risikofaktoren

Das Nierenzellkarzinom ist mit einer Häufigkeit von ca. 6-15 pro 100.000 Einwohner der häufigste Tumor der Niere. Als Risikofaktoren für die Entwicklung eines Nierenzellkarzinoms werden das Rauchen, Übergewicht bei Frauen, hoher Konsum an Schmerzmitteln und entwässernden Medikamenten (Diuretika) angenommen.

In den letzten Jahren ist in den Industriestaaten eine deutliche Zunahme der Häufigkeit beobachtet worden, was möglicherweise mit der steigenden Belastung durch verschiedene Umweltfaktoren in Zusammenhang steht. Warum etwa doppelt so viele Männer wie Frauen betroffen sind, ist derzeit noch unklar.

Darüber hinaus wurden mehrere genetische Veränderungen identifiziert, welche die Entstehung bösartiger Nierentumoren begünstigen. Genanalysen sind bei familiären Häufungen oder bei beidseitigen Nierenzellkarzinomen sinnvoll.

Diagnose

Im Frühstadium der Erkrankung gibt es zumeist noch keine Symptome. Erst im weiteren Verlauf kommt es zur Ausbildung von Beschwerden. Das Nierenzellkarzinom wird auch als „Chamäleon“ der Medizin betrachtet, da es sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome wie z. B. Flankenschmerzen oder blutiger Urin bemerkbar machen kann.

Routinemäßige Ultraschalluntersuchungen durch den Hausarzt oder Fachärzte haben dazu geführt, dass immer häufiger auch kleine Nierentumoren entdeckt und somit die Heilungschancen verbessert werden können. Besteht ein Anfangsverdacht aufgrund einer Ultraschalluntersuchung, sollte eine Computertomographie (CT) der Nieren folgen. Diese erlaubt eine genauere Beurteilung der betroffenen Niere und gibt Aufschluss, ob eine Operation angezeigt ist.

Operative Therapie

Die Therapie der Wahl besteht in der operativen Entfernung der tumortragenden Niere (Nephrektomie). Diese führen wir  konventionell in offener Technik, aber auch mit Schlüsselloch-Chirurgie (Laparoskopie) durch. Bei sehr großen Tumoren, ausgedehnteren Operationen oder schlechtem Allgemeinzustand des Patienten wird ein Verschluss der Nierengefäße (Tumor-Embolisation) über eine Arterie vorgenommen. In manchen Fällen, z. B. bei Tumorzapfen in den großen Gefäßen, können außer der Entfernung der Niere Gefäßeingriffe notwendig werden.

Bei kleinen Tumoren, günstiger anatomischer Lage, schlechter Nierenfunktion oder Patienten mit nur noch einer Niere, wird bei der operativen Entfernung des Tumors ein Organerhalt der Niere angestrebt.

Die genannten Verfahren sind in den großen urologischen Kliniken mittlerweile Routineeingriffe, so dass nur wenige Komplikationen zu erwarten sind. In Abhängigkeit vom Operationsverfahren bestehen diese hauptsächlich in Wundheilungsstörungen, Nachblutungen und eventuellen Verletzungen von Brust- oder Rippenfell.

Nachbehandlung/Therapie von Metastasen

Ein Teil der Patienten zeigt bereits zum Zeitpunkt der Erstdiagnose Metastasen (Tochtergeschwülste) oder entwickelt diese im weiteren Verlauf. In diesen Fällen muss besonders sorgfältig nachbehandelt werden.

Metastasen treten meist in der Mehrzahl auf und werden gegebenenfalls operativ entfernt. Eine zu große Anzahl an Metastasen mindert allerdings die Erfolgsaussichten der operativen Entfernung. In diesen Fällen sollte die Operation durch eine nachfolgende Immunchemotherapie ergänzt werden.

Hierbei werden sogenannte Biomodulatoren, die das Immunsystem stimulieren, mit einem Chemotherapeutikum kombiniert. Die verschiedenen Therapieprotokolle (Dreifachkombination aus Interleukin-2, Interferon und 5-Fluorouracil, Zweifachkombination aus Interferon und Vinblastin) werden überwiegend ambulant durchgeführt.

Auch die sog. Multi-Targeting-Drugs haben bei der Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Diese Substanzen richten sich sowohl gegen die Tumorzelle selbst als auch gegen deren Blutgefäßbett, welches die Ernährung der Tumorzelle sichert. Sie greifen gleichzeitig an mehreren Punkten der Signalkette an, die das Wachstum des Tumors steuert.

Durch die Entwicklung von neuartigen Impfstoffen, die durch aufwändige Verfahren aus dem Tumorgewebe des Patienten gewonnen werden (Tumorvakzinierung), kann das Risiko von Neuerkrankungen gesenkt werden. Die sogenannte Dendritische Zelltherapie wird derzeit noch durch Studien überprüft. Aus diesem Grund werden die Kosten dafür zurzeit noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Hodentumoren

Text folgt

Peniskarzinom

Das Peniskarzinom stellt mit 0,4% – 0,6% aller Krebserkrankungen eine sehr seltene Krebsart dar. Als mögliche Ursachen werden sowohl chronische Reizungen im Rahmen einer Vorhautverengung als auch eine Infektion mit Papillomaviren diskutiert. Ca. 95% der Peniskarzinome sind Plattenepithelkarzinome (Tumor der Zellen der äußeren Hautoberfläche).

Die Heilungschancen beim Peniskarzinom hängen im Wesentlichen vom Ausmaß der Lymphknotenmetastasierung (Ansiedelung von Krebszellen in den Lymphknoten) und deren adäquater Therapie ab.

Für die Diagnosestellung ist eine ausgiebige Untersuchung des Tumors am Penis, aber auch der Leistenlymphknotenregion erforderlich.

Diagnostik des Penistumors

Die klinisch-körperliche Untersuchung erlaubt bereits eine relativ zuverlässige Einschätzung des lokalen Tumorstadiums. Vor Beginn einer Therapie sollte die Verdachtsdiagnose jedoch durch eine Probenentnahme gesichert werden: Entscheidende Kriterien für die Planung einer Operation sind das Ergebnis der Histologie (feingewebliche Untersuchung im Labor), die Lokalisation, die Größe und die Anzahl der Läsionen. Außerdem können eine Sonographie, Computer-Tomographie (CT) oder Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) hilfreich sein, um die Chancen auf Erhaltung des Penis abschätzen zu können.

Diagnostik der Leistenlymphknoten

Wie bei anderen Tumoren auch, besteht beim Peniskarzinom die Gefahr der Streuung von Krebszellen, also der Metastasierung in den Lymphknoten, insbesondere in den oberflächlichen Lymphknoten beider Leistenregionen. Erst bei noch weiter fortschreitender Erkrankung erfolgt die weitere Metastasierung über die tiefen Leistenlymphknoten in das Becken.

Eine zuverlässige Einschätzung, ob die Leistenlymphknoten einen Tumorbefall aufweisen, ist ohne Operation nicht möglich. Trotz der technischen Weiterentwicklung sind Verfahren wie CT oder MRT nicht sicher in der Lage, zwischen einem Tumorbefall und einer entzündlichen Vergrößerung der Lymphknoten zu unterscheiden. Neuere Verfahren, wie die Positronen-Emissionstomographie (PET), werden derzeit in unserer Klinik im Rahmen von Studien auf ihre Aussagekraft hin überprüft.

Die sicherste Methode zur Verhütung eines weiteren Fortschreitens des Krebses besteht derzeit in der vorsorglichen operativen Entfernung der oberflächlichen Leistenlymphknoten. Durch diesen Eingriff hat der Patient gute Chancen, auch langfristig geheilt zu werden.

Operative Therapie des Penistumors

Das medizinische Standardverfahren sieht eine anteilige bzw. komplette Entfernung des Penis vor. Abgesehen von besonders weit fortgeschrittenen Tumoren ist man heute aber bestrebt den Penis ganz oder weitest möglich zu erhalten. Das Ziel der organerhaltenden Therapie ist neben der kompletten Entfernung des Tumors die Erhaltung des Penis und somit die Erhaltung der Lebensqualität bzw. eine Minimierung der psychischen Belastung für den Patienten.

Da jedoch das Risiko eines Wiederauftretens des Tumors nach organerhaltender Therapie erhöht ist, müssen Patienten nach strengen Kriterien ausgewählt und vor allem sorgfältig nachbeobachtet werden, um im Falle eines Wiederauftretens eine lokale Tumorkontrolle durch radikale Operation zu erreichen. Für die Organerhaltung stehen verschiedene Verfahren, so z. B. die Lasertherapie zur Verfügung. Alternativ zu operativen Verfahren gibt es auch strahlentherapeutische Verfahren, die aber mit Vorbehalten belastet sind.

Chemotherapie

Aufgrund der Seltenheit des Karzinoms sind die Erfahrungen mit verschiedenen Arten der Chemotherapie äußerst begrenzt. Es stehen zwar verschiedene Kombinationen zur Verfügung, die insgesamt jedoch nur eine mäßige Ansprechrate aufweisen können. In Kiel wird in erster Linie eine Kombinationstherapie mit verschiedenen Chemotherapeutika angewendet (Cisplatin, Methotrexat und Bleomycin).

Tumornachsorge

Die Häufigkeit der Nachsorgeuntersuchungen richtet sich nach dem Tumorstadium und dem für den Patienten individuell erstellten Therapieplan. Bei organerhaltender Therapie (auch bei nichterfolgter Entfernung der Lymphknoten) muss generell engmaschiger nachbeobachtet werden als bei Patienten nach radikaler operativer Therapie.