Die Klinik für Urologie am Universitätscampus Lübeck.
Entstehung und Geschichte einer urologischen Abteilung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Zusammenfassung
Die Klinik für Urologie am Campus Lübeck hat ihren Ursprung in den 1970er Jahren – damals wurde die Klinik zunächst als Sektion der Chirurgie geführt und konnte noch nicht mit einem eigenständigen Ordinariat aufwarten. Viele eigenständige urologische (Universitäts-) Kliniken haben sich in Deutschland erst in den 1960er bis 1970er Jahren entwickelt. In Lübeck emanzipierte sich die Klinik 1983 durch Berufung von Alfons Hofstetter zur eigenständigen urologischen Abteilung. Unter Hofstetter lag der wissenschaftliche Schwerpunkt im Bereich der Laserforschung und -anwendung. 1989–1990 wurde die Klinik kurzfristig von Wolfgang Knipper geführt – bevor 1990 Dieter Jocham als Nachfolger von Hofstetter berufen wurde. Unter Jocham war ein Forschungsschwerpunkt der Klinik das oberflächliche Harnblasenkarzinom – hier wurde insbesondere die Wirkungsweise von Bacillus Calmette-Guérin (BCG) zur Rezidivprophylaxe durch Andreas Böhle und später die Anwendung der photodynamischen Diagnostik wissenschaftlich aufgearbeitet. Operativ war diese Ära durch die vermehrte Anwendung laparoskopischer Operationsverfahren durch Paolo Fornara gekennzeichnet. Nach Verabschiedung von Jocham wurde die Klinik zwischenzeitlich wieder unter chirurgischer Ägide geleitet bevor die Klinik zunächst durch Karl-Dietrich Sievert und nun von Axel Merserburger als Direktor wieder in urologischer Eigenregie geführt wird.