Sie denken darüber nach sich eine Unterbindung der Samenleiter (Vasektomie) zur Empfängnisverhütung durchführen zu lassen? Die folgende Übersicht fasst die wichtigsten Informationen für Sie zusammen. Alle Punkte werden Ihnen im Rahmen einer Vorbesprechung nochmals ausführlich erläutert. Die hier gemachten Angaben sollen Ihnen als Stütze für eventuelle weitere Fragen dienen.
Erstvorstellung
Im Rahmen der Erstvorstellung in unserer Klinik werden Sie (gerne auch in Begleitung Ihrer Partnerin) rundum über den Eingriff informiert. Da es sich bei der Vasektomie um eine Selbstzahlerleistung handelt, besprechen wir zudem die für Sie entstehenden Kosten. Darüber hinaus erfolgen eine kurze klinische Untersuchung sowie ein Ultraschall des Hodensacks um krankhafte Veränderungen auszuschließen. Anschließend erhalten Sie einen Termin zur ambulanten Operation.
Operationstag
Die Durchführung des Eingriffes findet in unserem hochmodernen ambulanten Operationszentrum (AOZ) statt. Bitte entfernen Sie am Operationstag die Schambehaarung im Intimbereich. Darüber hinaus sollten Sie vor der Operation etwas essen und trinken. Es gibt keinen Grund nüchtern zu erscheinen. Vor Durchführung der Operation muss Ihre Einwilligungserklärung unterschrieben vorliegen. Zum vereinbarten Termin werden Sie in den Operationssaal gebracht und dort vorbereitet. Anschließend tritt der Operateur hinzu und erläutert Ihnen nochmal den Ablauf des Eingriffes. Wenn Sie keine weiteren Fragen haben, wird die Operation begonnen.
Operationsmethode
Über einen mittleren oder zwei seitliche kleine Hautschnitte von
ca. 1 – 2 cm wird der Samenleiter freigelegt und jeweils ein kleines
Teilstück von ca. 2 – 3 cm Länge entfernt.
Die entstandenen Samenleiterenden werden verödet, unterbunden und in verschiedene Schichten des Gewebes gelegt. Die Haut wird durch eine bis zwei Hautnähte verschlossen. Die Hautnähte lösen sich nach 7-14 Tagen selbst auf und müssen nicht gezogen werden. Abschließend werden ein Sprühpflaster oder ein normales Pflaster auf die Wunde aufgetragen. Der Eingriff ist damit beendet. Nach einer abschließenden Kontrolle durch den Operateur können Sie dann in die Häuslichkeit entlassen werden.
Risiken und Komplikationen
Durch den geplanten Eingriff können die Spermien nicht mehr aus dem Nebenhoden in die Harnröhre gelangen, so dass der Samenerguss nur noch Flüssigkeitsanteile der Samenblasen und Prostata enthält. Infolge des fehlenden Abflusses kann es in den ersten Wochen nach der Operation zu einer leichten Anschwellung und geringfügigen Schmerzen im Nebenhoden kommen. In seltenen Fällen kann es zum Auftreten einer Wundinfektion oder einer Blutungkommen. In sehr seltenen Ausnahmefällen ist es möglich, dass es zu einer spontanen Wiedervereinigung der beiden durchtrennten Stümpfe des Samenleiters kommt. Deshalb kann man in sehr seltenen Fällen trotz anfänglich nachgewiesener, vollständiger Unterbindung nach Monaten oder Jahren wieder fruchtbar werden. Weitere seltene Komplikationen sind Gefäßverletzungen mit der Gefahr einer Mangeldurchblutung der Hoden, chronische Schmerzen im Bereich des Operationsgebietes und die Bildung von knotenförmigen Bindegewebswucherungen durch Austritt von Samenfäden in das umliegende Gewebe (Spermagranulombildung) oder durch Fremdkörperreaktion auf das Nahtmaterial (Fadengranulom). Da nur die Samenleiter unterbunden werden haben Sie nach der Operation nach wie vor einen Samenerguss. Dieser ist jedoch im Volumen um ca. 10-20% reduziert, da keine Samenzellen mehr darin enthalten sind. Es bestehen keine Auswirkungen auf die Gliedversteifung oder das Orgasmusgefühl.
Verhalten nach der Operation
Am Operationstag sollten Sie nicht arbeiten und sich so weit wie möglich schonen. Nach der Operation können noch leichte Schmerzen im Wundbereich auftreten. Normalerweise bilden sich diese Schmerzen in 2 – 3 Tagen zurück. Duschen ist zwei Tage nach der Operation möglich, auf Vollbäder sollte für 10 Tage verzichtet werden. Eine Arbeitsunfähigkeit besteht zumindest für den Operationstag. im Idealfall sollten Sie sich noch zwei bis drei Tage nach der Operation schonen.
Unfruchtbarkeit
Der endgültige Erfolg des operativen Eingriffes ist erst dann eingetreten, wenn in der Samenflüssigkeit keine Samenzellen mehr nachweisbar sind. Um das festzustellen, sind mehrfache Untersuchungen der Samenflüssigkeit - erstmals nach 6 Wochen, ein zweites Mal nach 12 Wochen - zwingend erforderlich. Erst nach Bestätigung der Spermienfreiheit des Samenergusses ist schutzfreier Verkehr risikolos möglich.
Kann die Sterilisation rückgängig gemacht werden?
Es besteht die Möglichkeit einer Wiederherstellungs-Operation (Vaso-Vasostomie). Dabei werden beide Samenleiterenden unter dem Operationsmikroskop wieder zusammengenäht. Hierdurch kann eine erneute Durchgängigkeit der Samenleiter in ca. 75% erreicht werden. Nach der Operation besteht somit eine realistische Aussicht auf die Wiedererlangung der Zeugungsfähigkeit bei Schwangerschaftsraten zwischen 46-82%.
Terminvereinbarung
Einzelheiten zu Sprechzeiten und Terminvereinbarung erfahren Sie auf der Seite unserer Sprechstunde.
Ihre Ansprechpartner
