Effiziente Notfallversorgung: UKSH und Kieler Rettungsdienst intensivieren Zusammenarbeit

Donnerstag, 08. August 2024

Bei einem außerklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand ist neben der schnellen Wiederbelebung vor Ort die Weiterbehandlung in einer spezialisierten Klinik wesentlich für die langfristigen Überlebenschancen und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und der Rettungsdienst der Landeshauptstadt Kiel haben eine engere Zusammenarbeit zur optimalen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand vereinbart. Diese Neustrukturierung umfasst eine einheitliche und effiziente Abstimmung der Abläufe zwischen Rettungskräften vor Ort und dem Universitären Cardiac Arrest Center (CAC) Kiel des UKSH.

„Durch diese enge Zusammenarbeit können wir sicherstellen, dass Patientinnen und Patienten schon wenige Minuten nach Beginn der Wiederbelebungsmaßnahmen direkt an unser spezialisiertes Zentrum gemeldet und optimal weiterbehandelt werden“, erklärt Prof. Dr. Derk Frank, Direktor der Klinik für Innere Medizin III mit den Schwerpunkten Kardiologie und internistische Intensivmedizin am UKSH. „Dies ermöglicht es uns, die entscheidenden ersten 60 Minuten – die sogenannte 'goldene Stunde der Reanimation' – noch effektiver zu nutzen.“

Bereits seit 2017 arbeiten Teams aus verschiedenen Kliniken und Instituten des UKSH an einer standardisierten Versorgungsplanung für alle betroffenen Patientinnen und Patienten. Unter der Leitung der Klinik für Innere Medizin III und dem Institut für Rettungs- und Notfallmedizin (IRuN) konnte nun eine noch engere Verzahnung mit dem Rettungsdienst der Landeshauptstadt Kiel etabliert werden. Diese neue Struktur sorgt für eine frühzeitige direkte Information des CAC bei laufenden Wiederbelebungsmaßnahmen und gewährleistet eine reibungslose Übergabe und Weiterbehandlung.

Sönke Hornung, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Landeshauptstadt Kiel, betont: „Unsere Zusammenarbeit mit dem UKSH war schon immer gut, aber durch gezielte Optimierungen in kleinen Schritten erzielen wir jetzt große Effekte. Die enge Abstimmung und schnelle Kommunikation mit dem UKSH sind entscheidend, um die bestmögliche Versorgung für die Betroffenen sicherzustellen.“

Neben der Verbesserung der Akutversorgung fließen die gewonnen Erkenntnisse in die Versorgungsforschung und anschließend direkt in die Optimierung von Schulungsangeboten ein. Prof. Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Direktor des Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin (IRuN) am UKSH, sagt: „Um hier am Ball zu bleiben, bieten das UKSH und das IRuN mit der Resuscitation Academy Deutschland und den berufsübergreifenden Trainingsangeboten ein in Deutschland einmaliges Umfeld an.“

Cardiac Arrest Center zweifach zertifiziert

Die Klinik für Innere Medizin III am UKSH versorgt Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand aus Kiel und Schleswig-Holstein rund um die Uhr. Das Universitäre Cardiac Arrest Center wurde jüngst durch den Deutschen Rat für Wiederbelebung (German Resuscitation Council, GRC) erneut auf höchster Stufe zertifiziert. Damit bestätigt der Rat die hohe Qualität der Versorgung und die ständige Weiterentwicklung der Behandlungsmethoden am UKSH.

Nach dem Transport durch den Rettungsdienst und Notärztinnen und Notärzte in das UKSH erfolgt die Erstversorgung im Herzkatheterlabor, das gemeinsam mit der kardiologischen Intensivstation das Zentrum der akut- und notfallmedizinischen Versorgung bildet. Zur Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Organfunktionen stehen alle modernen mechanischen Kreislaufunterstützungsverfahren wie VA-ECMO und Mikroaxialpumpen zur Verfügung. Diese Maßnahmen verschaffen den Ärztinnen und Ärzten die notwendige Zeit, um die Ursachen des Kreislaufstillstandes gezielt zu behandeln. Dazu zählen unter anderem der akute Herzinfarkt, eine akute Herzschwäche, die Lungenarterienembolie oder lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen, aber auch Ertrinkungsunfälle.

Zusätzlich wurde die Klinik für Innere Medizin III kürzlich durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als Ausbildungsstätte für die Zusatzqualifikation „DGK Kardiovaskuläre Intensiv- und Notfallmedizin (K-IN)“ zertifiziert. Diese Qualifikation vermittelt Fachärztinnen und Fachärzten der Kardiologie das notwendige theoretische Wissen und die praktischen Fähigkeiten, um selbstständig Patientinnen und Patienten mit komplexen kardiovaskulären Erkrankungen während der intensiv- und notfallmedizinischen Phase zu behandeln. Das Curriculum umfasst Tätigkeiten in den Bereichen kardiovaskuläre Intensivstation, Intermediate Care Station, Coronary Care Unit, Heart Failure Unit, Notaufnahme, Notaufnahmestation und Chest Pain Unit (CPU).

240724 Kooperation Rettungsdienst Kiel-1 Ein Handschlag für gute Zusammenarbeit (v.l.): Dr. Constantin Kühl (Geschäftsführender Oberarzt Innere Medizin III), Prof. Dr. Derk Frank (Direktor Innere Medizin III), Sönke Hornung (Ärztliche Leitung Rettungsdienst Landeshauptstadt Kiel) und Dr. Felix Kreidel (Bereichsleiter Strukturelle Herzerkrankungen, Innere Medizin III). Foto: UKSH

Für Rückfragen von Journalistinnen und Journalisten stehen zur Verfügung

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Innere Medizin III, Prof. Dr. Derk Frank
Tel.: 0431 500-27100, Derk.Frank@uksh.de

Landeshauptstadt Kiel
Ärztliche Leitung Rettungsdienst, Sönke Hornung
Tel.: 0431 5905-329, Soenke.Hornung@kiel.de

Verantwortlich für diese Presseinformation

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Stabsstelle Integrierte Kommunikation
E-Mail: presse@uksh.de

Campus Kiel

Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel
Tel.: 0431 500-10 700

Campus Lübeck

Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck
Tel.: 0451 500-10 700