Gebärmutterschleimhautkrebs oder auch Endometriumkarzinom

Vorkommen und Risikofaktoren

Unter Endometriumkarzinom versteht man eine bösartige Veränderung der Gebärmutterschleimhaut.

Die Erkrankungshäufigkeit liegt bei ca. 15/100.000 Frauen pro Jahr in Deutschland. Üblicherweise erkranken Frauen nach den Wechseljahren. Der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 75. und 80. Lebensjahr.

Es gibt verschiedene Arten von Gebärmutterschleimhautkrebs. Der häufigste Typ ist das hormonabhängige endometrioide Endometriumkarzinom. Die Heilungsmöglichkeit ist von der Ausdehnung der Erkrankung abhängig.

  • Risikofaktoren für die Entstehung der hormonabhängigen Erkrankung sind v.a.:

  • Metabolisches Syndrom (Kombination aus Fettleibigkeit, hohem Blutdruck und Diabetes mellitus)

  • Behandlung von Wechseljahresbeschwerden nur mit Östrogenen

  • Brustkrebs in der Vorgeschichte

  • Tamoxifentherapie (Medikament aus der Brustkrebsbehandlung)

  • Genetische Ursachen wie HNPCC (= hereditäres non polyposis Colon Cancer)

  • Endometriumhyperplasie (verbreiterte, veränderte Gebärmutterschleimhaut)

Symptome und Beschwerden

Das häufigste Symptom sind Blutungen, die nach den Wechseljahren auftreten, bzw. unregelmäßige Blutungen bei Frauen vor den Wechseljahren. Schmerzen, Stuhlverhalt oder Beschwerden beim Wasserlassen treten in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung auf.

Diagnostik

Es gibt keine effektive Vorsorgeuntersuchung. In wenigen Fällen kann diese Erkrankung schon vor dem Auftreten von Symptomen bei der gynäkologischen Ultraschalluntersuchung festgestellt werden.

Bei Beschwerden wird zunächst die Untersuchung beim Frauenarzt mit Spiegeleinstellung, Tastuntersuchung, Ultraschall und Abstrichentnahme vom Gebärmutterhals durchgeführt. Sollte der Untersuchungsbefund auffällig sein, so wird in der Regel eine Gebärmutterspiegelung und -ausschabung angeschlossen. Dieses ist ein kurzer operativer Eingriff zur weiteren Abklärung und feingeweblichen Sicherung der Diagnose.

Behandlung

Ist die Diagnose gesichert, schließt sich die Therapie an. In aller Regel erfolgt eine operative Behandlung mit Entfernung der Gebärmutter, der Eierstöcke und ggf. der Lymphknoten im kleinen Becken und entlang der Bauchschlagader. In Abhängigkeit vom Erkrankungsstadium müssen ggf. weitere Organe entfernt werden.

Vor der operativen Therapie sollten die sogenannten Staging-Untersuchungen durchgeführt werden. Hierbei wird untersucht, ob bereits eine Streuung stattgefunden hat bzw. wie weit sich die Erkrankung ausgedehnt hat. Es erfolgt eine Röntgen-Aufnahme der Lunge, ein Ultraschall des Oberbauches und ggf. eine Computertomographie, eine Blasen- und/ oder Darmspiegelung.

Nach der Operation und feingeweblichen Aufarbeitung der Organe werden alle Befunde der Patientin in unserer Tumorkonferenz vorgestellt. Hier sprechen Experten verschiedener Fachabteilungen (Frauenheil-kunde, Radiologie, Strahlentherapie usw.) ggf. eine Empfehlung zu einer weiteren Therapie aus. Diese umfasst ggf. eine Strahlentherapie und nur in Ausnahmefällen eine Chemotherapie oder andere medikamentöse Therapie. In frühen Erkrankungsstadien reicht oft eine regelmäßige Nachsorge aus.

Ihre behandelnden Ärzte stehen Ihnen für Fragen und Ratschläge jederzeit gerne zur Verfügung.

Nachsorge

In den ersten zwei Jahren nach der Erkrankung wird die viertel- bis halbjährliche Untersuchung durch den Frauenarzt empfohlen. Weiterführende Untersuchungen müssen nur bei Beschwerden durchgeführt werden.

Rezidiv - Wiederauftreten der Erkrankung

Sollte in der Nachsorge ein Rezidiv (Wiederauftreten der Erkrankung) diagnostiziert werden, so stehen in Abhängigkeit der Ausdehnung der Vortherapie verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese schließen die erneute Operation, eine Strahlentherapie und eine medikamentöse Therapie wie Chemotherapie oder Gestagentherapie ein.

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