Anmeldung für das Schlaflabor
Tel.: 0451 500-42090
Anfragen für die Zungenschrittmachertherapie
Tel.: 0451 500-42090 und per Mail Armin.Steffen@uksh.de oder Nicole.Behn@uksh.de
Schlafdiagnostik im und rund um das Schlaflabor
Unser HNO-Schlaflabor konzentriert sich auf sogenannte schlafbezogene Atmungsstörungen: krankhaftes Schnarchen, Upper Airway Resistance Syndrome, Obstruktive Schlafapnoe, Zentrale Schlafapnoe, Adipositas-Hyperventilation – viele Fachbegriffe, die im Grunde alle beschreiben, dass die Atmung unbewusst im Schlaf nicht richtig funktioniert. Diese Atempausen bzw. diese Fast-Atempausen mit lauten Schnarchgeräuschen verhindern einen erholsamen Schlaf. Schlechtem Schlaf folgt oft ein schlechter Tag – ein fataler Kreislauf beginnt. Kein Wunder, dass Betroffene den täglichen Anforderungen schwer gewachsen sind, oft bereits mittags geschafft sind und manchmal sogar ungewollt einschlafen. Dies kann als Autofahrer schnell bedrohlich werden, aber auch langfristig das Herz-Kreislauf-System belasten. So haben Schlafapnoe-Patienten ohne Therapie ein mehrfach erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Umgekehrt kann eine gut eingestellte Behandlung der Atempausen die Dosis oder Anzahl der Blutdruckmedikamente deutlich senken.
Individuelle Hilfe in der Schlafsprechstunde
In unserer Schlafsprechstunde nehmen wir deshalb insbesondere auf Ihre Alltagsbeschwerden und die Probleme des Nachtschlafs Rücksicht. Neben einer vollständigen Untersuchung des oberen Atemwegs, meistens auch mit modernen Winkelendoskopen, liegt der Schwerpunkt auf der nächtlichen Untersuchung des Schlafes. Diese startet zu Hause mit einer kleinen Rekordermessung, unter anderem
für Schnarchen, Atempausen, Sauerstoffwerte. Sollten sich hierbei nicht eindeutige Befunde ergeben, erfolgt die intensivere Messung mit EEG-Messungen über Nacht im Schlaflabor: Überprüft werden dabei die Schlafstadien und die Schlaftiefe.. Die Behandlungsmöglichkeiten und -verfahren sind vielfältig – sie reichen von der Empfehlung zur Gewichtsreduktion oder Umstellung der Schichtarbeit über spezielle Zahnschienen bis hin zur Maskentherapie im CPAP-Verfahren. Jeder braucht seine individuelle Therapie bei seinen ganz persönlichen Erkrankungen.
Weitere Fachinformationen zu diesem Thema:
Schlafendoskopie und Schlafchirurgie
In manchen Fällen reicht das übliche Behandlungsspektrum der obstruktiven Schlafapnoe nicht aus: Keine CPAP-Maske passt, der notwendige Überdruck ist zu hoch, die ganze Therapie zu umständlich – und auch die spezielle, qualifizierte Zahnschiene reicht nicht aus. In diesen Fällen können wir mithilfe einer sogenannten Schlafendoskopie weitere Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen und vor einem möglichen chirurgischen Eingriff die individuelle Engstelle erkennen, an der womöglich die Schlafapnoe entsteht. Diese kann heutzutage mit feinen fiberoptischen Untersuchungen im Dämmerschlaf eingegrenzt werden – unter professioneller Überwachung von Atmung und Kreislauf durch einen Narkosearzt wird die Schlafendoskopie bei uns im OP durchgeführt. Sie ermöglicht realistische Prognosen hinsichtlich des Erfolgs von klassischen schlafchirurgischen Verfahren, die dann – vor einer möglichen OP – mit dem Patienten besprochen werden können, wie z.B. Gaumensegel-Operationen oder Zungengrundverkleinerungen mit Lasertechnik.
Zungenschrittmacher statt CPAP-Maske
Eine neuartige Technik, die an wenigen Zentren in Deutschland angeboten wird, ist der Zungenschrittmacher (Zungenstimulator, Nervus hypoglussus Schrittmacher). Dabei wird ohne die sonst übliche großräumige Gewebeentfernung lediglich eine Stimulationssonde als Ummantelung an den Teil des Zungennerven angelegt, der die Zunge nach vorn aus dem Mund schiebt und damit auch tiefer im Schlund den Zungenkörper. Eine weitere dünne Sonde zeichnet am Brustkorb Ein- und Ausatmung auf, wodurch eine fein abgestimmte Nervenstimulation möglich wird. Den Start und die Dauer bestimmt der Patient selbst durch eine Fernbedienung, die den Schrittmacher über die intakte Haut steuert. Diese Therapie hat ihre Effektivität bereits in einer umfangreichen, mehrjährigen Zulassungsstudie mit über hundert sonst nicht oder nur unzureichend behandelten Patienten gezeigt. Darüber hinaus wurde dieses Verfahren an ausgewählten Behandlungsorten wie auch an der HNO-Klinik Lübeck eingesetzt und weiterentwickelt. Da die entsprechenden Kandidaten meistens eine sehr individuelle Krankheitsgeschichte aufweisen, wird das Verfahren in Lübeck zumeist innerhalb von Studien angeboten.
Terminvereinbarung für die Zungenschrittmachertherapie
unter 0451 500-42090 oder Anfragen per Mail armin.steffen@uksh.de oder Nicole.Behn@uksh.de
Weitere Fachinformationen zu diesem Thema, teilweise erstellt unter Mitarbeit des Lübecker HNO-Schlaflabors:
Steffen A, Sommer JU, Hofauer B, Maurer JT, Hasselbacher K, Heiser C. Outcome after one year of upper airway stimulation for obstructive sleep apnea in a multicenter German post-market study. Laryngoscope. 2017 May 31.
Hofauer B, Steffen A, Knopf A, Hasselbacher K, Heiser C: Adherence to upper airway stimulation in the treatment of obstructive sleep apnea. Chest, accepted 22.09.2017
Hasselbacher K, Bruchhage KL, Abrams N, Steffen A. Schlafendoskopie und komplett konzentrischer Weichgaumenkollaps bei CPAP-Nutzungsproblemen. HNO. 2018 Aug 23. doi: 10.1007/s00106-018-0550-1.
Zhu Z, Hofauer B, Wirth M, Hasselbacher K, Frohnhofen H, Heiser C, Steffen A. Selective upper airway stimulation in older patients. Respir Med. 2018 Jul;140:77-81. doi: 10.1016/j.rmed.2018.06.002.