Die moderne Neuroradiologie beschäftigt sich zum einen mit der Diagnostik von Erkrankungen des Zentralnervensystems, des peripheren Nervensystems sowie von Erkrankungen im Kopf-/Halsbereich. Sie ist ein wichtiger Partner in der Diagnostik für eine Vielzahl von Kliniken zu denen unter anderem die Klinik für Neurochirugie, die Klinik für Neurologie, die Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, die Klinik für Augenheilkunde sowie die Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie gehören. Zum Anderen bietet die Neuroradiologie eine Vielzahl von minimalinvasiven überwiegend endovaskulären Behandlungsmöglichkeiten an.
Die rapide Entwicklung der Neuroradiologie begann Ende der 70 Jahre des letzten Jahrhunderts mit der Einführung und im Verlauf zunehmenden Verbreitung der Schnittbilddiagnostik. Unter dem Begriff „Schnittbilddiagnostik“ werden Verfahren der Bildgebung zusammengefast die ein räumlich aufgelöstes, überlagerungsfreies Bild einer Körperebene wiedergeben. Hierzu Zählen die Computertomographie und die Magnetresonanztomographie. Beide Methoden haben in der heutigen Neuroradiologie einen ähnlichen Stellenwert. Die Anwendungsbereiche unterscheiden sich jedoch gravierend. Aufgrund einer kurzen Untersuchungszeit und einer schnellen Verfügbarkeit wird die Computertomographie überwiegend in der Notfalldiagnostik eingesetzt. Die Magnetresonanztomographie findet Aufgrund ihres guten Weichgewebskontrasts Anwendung in der Abklärung und Verlaufsbeurteilung.
Neben der Schnittbilddiagnostik hat sich in den letzten drei Dekaden ein weiteres Standbein der Neuroradiologie, die endovaskuläre Therapie, rapide weiter entwickelt. Heute sind die neuroradiologisch-interventionelle Therapie von Aneurysmen, vaskulären Malformationen und Stenosen der hirnversorgenden Gefäße weit verbreitet.