Abgeschlossene Projekte

EPCentCare

EPCentCare - Effekt personenzentrierter Pflege und Versorgung auf die Verschreibungshäufigkeit von Antipsychotika in Pflegeheimen: eine Cluster-randomisierte, kontrollierte Studie

Beteiligte Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege
Eva-Maria Wolschon, Anne-Marei Wolter, Katharina Silies, Katrin Balzer, Sascha Köpke

Kooperationspartner
Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg (Prof. Dr. Gabriele Meyer)
Universität Witten/Herdecke (Prof. Dr. Andreas Sönnichsen)

Ziel: Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit eines in Großbritannien bereits erfolgreich getesteten Interventionsprogrammes. Mit der Implementierung des an hiesige Strukturen angepassten Programms zu einem personenzentrierten Versorgungsansatz wird eine relevante Senkung der Verschreibungshäufigkeit von Antipsychotika bei Pflegeheimbewohner/innen erwartet.

Methoden

  • Cluster-randomisierte kontrollierte Studie mit einer Interventionsgruppe und einer Kontrollgruppe sowie begleitende Prozessevaluation (Mixed-methods Studie) und Kostenevaluation.

  • Beide Studiengruppen erhalten eine systematische Sichtung der Medikation mit Rückmeldung an den verschreibenden Arzt. In der Interventionsgruppe werden zusätzlich Pflegende in 2-Tages Workshops zu personenzentrierter Pflege und Versorgung geschult sowie im Rahmen eines kontinuierlichen Unterstützungsprogramms begleitet. Insgesamt nehmen 36 Pflegeheime aus Ost-, West- und Norddeutschland teil.

  • Als primäre Zielgröße wird der Anteil der Bewohner/-innen mit mindestens einer antipsychotischen Medikation nach 12 Monaten erhoben. Als sekundäre Endpunkte werden u. a. die Lebensqualität, neuropsychiatrische Demenz-assoziierte Symptome und Sicherheitsparameter wie Stürze, Sturz-bedingte medizinische Versorgung und mechanische freiheitsentziehende Maßnahmen erfasst.

  • Der Studienzeitraum beträgt 3 Jahre (2014-2017)

Erwartete Ergebnisse: Es wird eine deutliche Reduktion der Verschreibungshäufigkeit von Antipsychotika bei Pflegeheimbewohner/innen in der Interventionsgruppe erwartet, ohne dass es zu einem vermehrten Auftreten Demenz-assoziierte Symptome oder anderer unerwünschter Ereignisse kommt.

Studienregistrierung:clinicaltrials.gov

Studienprotokoll:implementationscience.biomedcentral.com

Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

IMPRINT

IMPRINT - Implementierung einer komplexen Intervention zur Vermeidung von freiheitseinschränkenden Maßnahmen in Alten -und Pflegeheimen

Prof. Dr. phil. Sascha Köpke
Sektion Forschung und Lehre in der Pflege
Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Universität zu Lübeck

Prof. Dr. phil. Gabriele Meyer
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Dr. rer. nat. Burkhard Haastert,
Prof. Dr. med. Dr.PH. Andrea Icks,

Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie
Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität

Hintergrund: Freiheitseinschränkende Maßnahmen (FEM) wie Bettgitter und Gurte werden regelhaft in deutschen Pflegeheimen angewendet, obwohl der wissenschaftliche Nachweis zu ihrer Wirksamkeit und Sicherheit fehlt. Zwischen den Heimen gibt es dabei große Unterschiede, die nicht durch einfach messbare Merkmale wie Anzahl der Pflegekräfte oder Eigenschaften der Bewohner zu erklären sind.

Aus fachlichen und ethischen Gründen gilt es freiheitseinschränkende Maßnahmen zu vermeiden. Studienergebnisse deuten darauf hin, dass freiheitseinschränkende Maßnahmen nicht geeignet sind, Stürze und Verletzungen bei Bewohnern zu verhindern.

Ziel: Zielstellung der Studie die ist die Implementierung und Überprüfung der Wirksamkeit unterschiedlicher Varianten eines Leitlinien-gestützten komplexen Interventionsprogramms zur Vermeidung freiheitseinschränkender Maßnahmen in einer großen Gruppe von Pflegeheimbewohnern in vier unterschiedlichen Regionen Deutschlands (Halle (Saale), Lübeck, Witten, Hamburg und ihre Umgebungen).

Methods/Design: Die Untersuchung ist als Cluster-randomisierte kontrollierte Interventionssstudie mit zwei Interventionsgruppen (1. aktualisiertes Originalprogramm und 2. gekürztes Programm) und einer Kontrollgruppe (optimierte Standardversorgung) konzipiert. Insgesamt 120 Pflegeheime werden eingeschlossen und in eine der drei Gruppen randomisiert. Die Nachbeobachtungszeit beträgt 12 Monate. Primäre Zielgröße ist der Anteil der Bewohner mit mindestens einer freiheitseinschränkenden Maßnahme innerhalb von 12 Monaten. Die Erhebung erfolgt durch direkte Beobachtung. Sekundäre Zielgrößen sind Stürze und Sturzbedingte Verletzungen und die Lebensqualität der Pflegeheimbewohner. Begleitet wird die Untersuchung durch eine umfassende Prozessevaluation und ökonomische Analyse.

Förderung: BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung

ACTIVATE – Sozio-technisches System zur Unterstützung der Kommunikation von Intensivpatienten

ACTIVATE - Sozio-technisches System zur Unterstützung der Kommunikation von Intensivpatienten – Konzeption und Implementierung einer Systemarchitektur für die adaptive Vernetzung von MTI-Komponenten, die Gestaltung Nutzergerechter dynamischer Interaktionsmuster und deren Evaluation im Feldversuch

Prof. Dr. Katrin Balzer
Sektion Forschung und Lehre in der Pflege
Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Universität zu Lübeck

Prof. Dr.-Ing. Andreas Schrader
Institut für Telematik
Universität zu Lübeck

Prof. Dr.-Ing. Nicole Jochems
Institut für Multimediale und Interaktive Systeme
Universität zu Lübeck

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH)
Campus Lübeck

CogniMed GmbH
Reinfeld

REHAVISTA GmbH
Bremen

Hintergrund: Die Intensivtherapie und -pflege ist eine wesentliche Säule der erfolgreichen Behandlung kritisch kranker Menschen, birgt jedoch hohe Belastungen für alle Beteiligten. Eine frühestmögliche kommunikative Interaktion zwischen Patienten und Pflegenden ist von besonderer Bedeutung, um Patienten effektiv bei der Wiedererlangung ihrer psychischen und physischen Funktionen zu unterstützen.

Ziel des ACTIVATE-Projekts ist die Entwicklung einer interaktiven Technologie zur Unterstützung der Kommunikation und der Orientierung der Patienten in der Aufwachphase (Weaning). Dazu werden ein speziell auf die Nutzergruppe sowie an den Nutzungskontext angepasstes Eingabegerät für die Nutzung im Bett (BIRDY), ein modulares System für die dynamische, drahtlose Vernetzung von Ein- und Ausgabegeräten in Geräteverbünden sowie eine adaptive und adaptierbare, kontextsensitive Mensch-Technik-Schnittstelle entwickelt.

Methods/Design: Mixed- Method- Design. In einem ersten Arbeitspaket wird der Nutzer- und Nutzungskontext systematisch erfasst und definiert. Hierzu werden Patienten oder direkte Angehörige und Behandelnde (Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten) in Einzel- und Gruppeninterviews befragt. Aus diesen Erkenntnissen wird ein quantitativer Fragebogen konzipiert und (ehemalige) Patienten schriftlich befragt. Die Ergebnisse werden zur Konzeption des Eingabegerätes (BIRDY) genutzt. In einer Vorher- Nacher- Untersuchung wird der Einsatz des Gerätes im Feld getestet.

Förderung: BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung

Ambient Care

Beteiligte Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege

Swantje Seismann-Petersen, Katharina Silies, Katrin Balzer, Sascha Köpke

Andere Partner

Prof. Dr. Nicole Jochems, Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS), Universität zu Lübeck

Prof. Dr. Andreas Schrader, Institut für Telematik (ITM), Universität zu Lübeck

Ziel

Gestaltung eines ambienten Krankenzimmers der Zukunft durch dynamische Bereitstellung von benutzerspezifischen, an den pflegerischen Kontext angepassten intuitiven Mensch-Technik-Schnittstellen.

Methoden

Mixed-methods Studie (systematische Literaturanalyse, quantitative und qualitative Verfahren: nicht-teilnehmende und teilnehmende Beobachtung, Interviews, Fokusgruppen, iterative Workshops, Befragungen).

Erwartete Ergebnisse

Das „Internet der Dinge (Internet of Things / IoT)“ bietet auch und gerade im Bereich der Patientenversorgung im Krankenhaus Möglichkeiten der professionellen Unterstützung in den vielen Bereichen. Im Vordergrund stehen hier z.B.  Kommunikation, Dokumentation und Information und damit verbunden Qualitätssicherung und -entwicklung in der pflegerischen Versorgung. Es wird erwartet, dass durch eine gezielte Bereitstellung von Mensch-Technik-Schnittstellen und der Einbindung von IoT-Geräten im pflegerischen Kontext, unnötige Prozesse vermieden bzw. optimiert werden können. Außerdem kann die Informationsbereitstellung verbessert werden, Pflegende körperlich und psychisch entlastet werden und pflegerische Versorgungsprozesse sowohl für Pflegende als auch für Patienten optimiert werden.

Förderer

Cisco

Metasynthese Risk Communication

Involved members of the nursing research group: Dr Stefanie Mentrup, Prof Sascha Köpke

Collaboration:

  • Prof Felicity Astin, University of Huddersfield (UK)

  • Dr Timothy Gomersall, University of Huddersfield (UK)

  • Dr Emma Harris, University of Huddersfield (UK)

Aim: To synthesize findings of qualitative studies about patients’ individual experiences of risk communication on secondary prevention after myocardial infarction

Methods: Systematic review and meta-ethnography of qualitative studies

Expected results: It is the first systematic review of qualitative research findings about the experience of risk communication in patients with established coronary heart disease and a history of acute myocardial infarction. The timing, content and format of risk communication varied across all 40 included studies. Patients prefer individualized information about their personal risk. The delivery of information should be delivered in a common language and empathic way. Communication about the individual risk of disease progression and further cardiac events can have an essential effect on the self-management of the coronary heart disease and can lead to several emotions.

Grants: Stefanie Mentrup received the Post-Doctoral Mentorship Award from the Council/Association on Cardiovascular Nursing and Allied Professions of the European Society of Cardiology for a short-term visit and exchange at the University of Huddersfield (2.000 Euro)
https://www.escardio.org/Research/Research-Funding/Post-doctoral-mentorship-award

MS Leitlinie

Leitlinie der European Academy of Neurology (EAN) zu Palliativpflege für Menschen mit fortgeschrittener Multiple Sklerose(MS)

Beteiligte aus der Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege: Sascha Köpke

Weitere Partner: Kliniker und Experten aus ganz Europa, inklusive Patient/innenvertreter/innen

Hintergrund: Die optimale Versorgung von Menschen mit fortgeschrittener Multipler Sklerose (MS) wird erschwert durch eine fehlende allgemeingültige Definition von fortgeschrittener MS. Zudem fehlen eine Praxisleitlinien, die die Entscheidungsfindung in der Praxis unterstützen könnte.

Diese Situation einer fragmentierten und qualitativ heterogenen Versorgung von Menschen mit fortgeschrittener MS führt zu einer Ungleichheit im Zugang zur bestmöglichen Versorgung. Es gibt große Unterschiede in der Verfügbarkeit und Anwendung von Palliativ-medizinischer und –pflegerischer Versorgung für Menschen mit fortgeschrittener MS innerhalb Europas.

Ziel: Die Entwicklung einer Praxisleitlinie für die Palliativ-medizinische und –pflegerische Versorgung für Menschen mit fortgeschrittener MS unter Anwendung eines rigorosen Forschungsdesigns, mit dem Schwerpunkt auf patientenrelevante Outcomes, die für Pflegende und Gesundheitsdienstleister nutzbar sind.

Methoden: Die Entwicklung der Leitlinie orientiert sich an den Richtlinien GRADE-Arbeitsgruppe und folgt den Empfehlungen für die Vorbereitung von Leitlinien für das Management neurologischer Erkrankungen der European Academy of Neurology (EAN) Task Force, 2015.

Dauer: 7/2017 bis 12/2018

Förderung: Italienische MS Gesellschaft

Schlafprobleme bei Pflegeheimbewohner/innen mit Demenz

Prävalenz, Herausforderungen und nicht‐pharmakologische Maßnahmen

Beteiligte SFLP: Denise Wilfling, Sascha Köpke

Ziel:

  • Zusammenfassung der Evidenz zur Effektivität von nicht‐pharmakologischen Maßnahmen zur Vermeidung von Schlafproblemen bei Menschen mit Demenz

  • Erfassung der Prävalenz von Schlafproblemen bei Pflegeheimbewohner*innen mit Demenz

  • Beschreibung von Herausforderungen in der Pflege und Versorgung von Menschen mit Demenz und Schlafproblemen in Pflegeheimen

Methoden:

  • Erstellung eines Cochrane Review

  • Befragung von Pflegenden zur Prävalenz von Schlafproblemen bei Menschen mit Demenz anhand des Sleep Disorder Inventory (SDI)

  • Befragung von Pflegenden zu Herausforderungen in der Versorgung Pflegeheimbewohner*innen mit Schlafproblemen anhand des SDI

Erwartete Ergebnisse: Es wird erwartet, dass es sich bei den identifizierten Maßnahmen um komplexe Interventionen handelt, die eine genaue Beschreibung und Zusammenfassung der einzelnen Interventionskomponenten unter der Verwendung von Leitlinien (TIDieR, CReDECI 2‐ Kriterien) notwendig macht. Außerdem wird eine Prävalenz von ca. 30% Bewohner*innen mit Schlafproblemen und eine resultierende ausgeprägte Belastung bei Pflegenden erwartet.

Interprof ACT

Interprof ACT – Effekte von Strategien zur Verbesserung ärztlich-pflegerischer Zusammenarbeit auf Krankenhausaufnahmen von Pflegeheimbewohner/innen

Beteiligte SFLP

Anja Behncke, Anne-Marei Jarchow, Linda Gärtner, Katrin Balzer, Sascha Köpke

Kooperationspartner

Universitätsmedizin Göttingen
Prof. Eva Hummers-Pradier

Georg-August-Universität Göttingen
Prof. Indre Maurer/Prof. Tim Friede

Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
Prof. Martin Scherer

Ziel

Im Rahmen der multizentrischen Studie soll geprüft werden, ob durch das Einführen verschiedener Maßnahmen die Zusammenarbeit zwischen Hausärztinnen/Hausärzten und Pflegenden in Pflegeheimen und dadurch die Versorgung von Bewohnerinnen/Bewohner verbessert werden kann.

Methoden

  • Cluster-randomisierte kontrollierte Studie mit einer Interventionsgruppe und einer Kontrollgruppe (Standardversorgung)

  • Begleitende Prozessevaluation (Mixed Methods-Studie) sowie gesundheits-ökonomische Evaluation.

  • Rekrutierung von 34 Pflegeheimen in Hamburg, Göttingen und Lübeck.

  • Als primärer Endpunkt wird der Anteil der Bewohnerinnen/Bewohner mit mindestens einer stationären Krankenhausaufnahme innerhalb von 12 Monaten erhoben. Als sekundäre Endpunkte werden u.a. Lebensqualität und adverse Ereignisse erhoben.

  • Die Prozessevaluation, die federführend von der SFLP geplant und durchgeführt wird, untersucht die Umsetzung der ausgewählten Maßnahmen zur Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit und deren Interaktion mit den Rahmenbedingungen der Versorgung. Hierfür werden quantitative und qualitative Daten aus verschiedenen Perspektiven erhoben. Der quantitative Teil umfasst u.a. standardisierte Befragungen beteiligter Hausärztinnen/Hausärzten, Pflegender und Bewohnerinnen/Bewohner. Der qualitative Teil wird neben der SFLP von der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen verantwortet und beinhaltet nicht-teilnehmende Beobachtungen und Interviews.

  • Der Studienzeitraum beträgt 3 Jahre (2017-2020)

Erwartete Ergebnisse

  • Es wird eine verbesserte Kooperation zwischen Ärztinnen/Ärzten und Pflegenden erwartet und in der Folge eine Optimierung der Versorgung der Bewohnerinnen/Bewohner, z.B. durch die Vermeidung unnötiger Krankenhauseinweisungen.

Studienregistrierung

Folgt.

Studienprotokoll

Folgt.

Förderer

Innovationsfond

HEICO Pflegeheime in der COVID-19 Pandemie

Kurztitel

HEICO

Zeitraum

Juni 2020 bis September 2020

Leitung in Lübeck

Prof. Dr. Katrin Balzer

Mitarbeiter/innen in Lübeck

  • Anna Dammermann

  • Linda Gärtner

  • Adele Stojanov

  • Sebastian Isensee

Partner

  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

  • Hochschule Fulda

  • Universität zu Köln

  • Bergische Universität Wuppertal

  • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

  • Universität Bielefeld

  • Universität Witten-Herdecke

  • Otto von Guericke Universität Magdeburg

  • Technische Hochschule Rosenheim

Förderung

Eigenmittel

Zusammenfassung

Die Pflegeeinrichtungen mussten sich auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zur COVID-19-Prävention bzw. zum Umgang mit Infektionen einstellen und gleichzeitig die Pflege und Versorgung der Bewohner*innen gewährleisten. Geltende Prüfrichtlinien und Dokumentationspflichten wurden teilweise außer Kraft gesetzt. Die psychosoziale Situation von Bewohner*innen wurde durch die Kontaktsperre beeinflusst.

Die COVID-19-bedingten Herausforderungen und Veränderungen in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen sollen untersucht werden.

Der Standort Lübeck übernimmt im Konsortium die Vorarbeiten zu den normativen Vorgaben der für die Studienpopulation relevanten Bundesländer. Daneben ist das Studienzentrum in die Rekrutierung von Einrichtungen sowie die Durchführung und Analyse von Interviews eingebunden.

Forschungsfragen des Projekts

  • Welche Herausforderungen, Maßnahmen und Konsequenzen haben sich aufgrund der COVID-19-Pandemie auf organisationaler Ebene in Einrichtungen der stationären Altenpflege ergeben?

  • Welche Herausforderungen, Maßnahmen und Konsequenzen haben sich aufgrund der COVID-19-Pandemie für die direkte Pflege in Einrichtungen der stationären Altenpflege ergeben?

  • Welche Herausforderungen, Maßnahmen und Konsequenzen ergeben sich für Bewohner*innen und Angehörige durch die COVID-19-Pandemie aus der Perspektive von Vertreter*innen der Bewohner*innen und Angehörigen?

Untersuchungsmethode

Die Studie wird als qualitative Querschnittsstudie in einer Gelegenheitsstichprobe (n=4-5 Pflegeeinrichtungen pro Studienzentrum) durchgeführt. In leitfadengestützten Telefoninterviews werden Einrichtungs- bzw. Pflegedienstleitungen sowie Wohnbereichsleitungen und Pflegefachkräfte mit Leitungsverantwortung zu ihren Erfahrungen von Beginn der Maßnahmen an bis zur Lockerung der Kontaktbeschränkung in ihrer Einrichtung befragt (Leitung durch Universität zu Köln und Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Darüber hinaus werden Angehörige und Interessenvertreter*innen der Heimbewohner*innen interviewt und können Auskunft über die erlebten Einschränkungen sowie Strategien zum Umgang mit der Pandemie-Situation geben (Leitung durch Universität Witten-Herdecke und Universität Bielefeld).

Die Interviews werden digital aufgezeichnet, anschließend transkribiert und anhand der Thematic Framework Analysis nach Ritchie und Spencer ausgewertet. Alle Interviews werden zudem unter dem Aspekt des Gewaltgeschehens und des Umgangs mit Gewalt im Kontext der Einschränkungen infolge der COVID-19-Pandemie analysiert (Leitung durch Hochschule Fulda).

RaPiD Care - Rationierung und Priorisierung pflegerischer Tätigkeiten im akutstationären Setting in Zeiten der Covid-19-Pandemie

Beteiligte der Sektion Forschung und Lehre in der Pflege

  • Katrin Balzer

  • Katharina Silies

  • Janna Sill

  • Angelika Schley

  • Tilman Huckle

Kooperationspartner

  • Prof. Dr. Martin Müller, MPH (MM), Technische Hochschule Rosenheim

  • Dr. Steffen Fleischer, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Hintergrund
Internationale Studien (z.B. RN4Cast) haben gezeigt, dass Priorisierung und Rationierung im pflegerischen Versorgungsalltag stattfinden. Das bedeutet, pflegefachlich gebotene Maßnahmen können aufgrund fehlender Ressourcen nicht durchgeführt werden. In der aktuellen Situation der Covid-19-Pandemie ist dieses Thema in besonderem Maße präsent, da die Gesundheitsdienstleister, besonders Akutkliniken, sich auf eine Krisensituation mit stark erhöhtem Versorgungsbedarf vorbereitet haben. Diese Vorbereitungen und der tatsächliche Umgang mit aufgetretenen Krisensituationen bieten Potenzial, auch für die Versorgungssituation außerhalb der Pandemie neue Erkenntnisse zu gewinnen, die zur Verbesserung der Versorgung beitragen können. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass es unter der Pandemie-Situation zu neuen oder besonders dringenden Fragen bezüglich der Entscheidungen über den Einsatz gegebener pflegerischer Ressourcen gekommen ist und kommt. Diese Entscheidungen können die Qualität der Versorgung maßgeblich beeinflussen, sind aber bisher nicht systematisch erfasst und reflektiert.

Ziel
Ziel dieser Studie ist zu untersuchen, wie die pflegerische Versorgungssituation in der stationären Akutversorgung durch die Pandemiesituation beeinflusst wurde und immer noch wird und welche Konsequenzen oder Perspektiven sich daraus für die zukünftige Gestaltung der Versorgung ergeben.

Methoden
In dieser qualitativen Studie werden leitfadengestützte Telefoninterviews mit verschiedenen für die Pflege verantwortlichen Akteuren, in der akutstationären Krankenhausversorgung der drei Studienstandorte (Lübeck, Halle, Rosenheim), geführt. Im ersten Studienabschnitt werden Pflegedienstleitungen und Hygienefachkräfte befragt. Die Interviews werden deduktiv inhaltsanalytisch ausgewertet. Im zweiten Studienabschnitt werden unter Berücksichtigung der im ersten Abschnitt gewonnenen Ergebnisse Interviews, mit Pflegekräften und pflegerischen Teamleitungen geführt, die in gleicher Weise ausgewertet werden. Die Ergebnisse werden den Studienteilnehmer*innen präsentiert und mit ihnen diskutiert (kommunikative Validierung).

Laufzeit
Mai 2020 – Ende 2021

Förderung
Eigenmittel

STADPLAN

Advance Care Planning bei pflegebedürftigen und in der eigenen häuslichen Umgebung lebenden älteren Menschen in Deutschland: eine cluster-randomisierte Studie

Beteiligte Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege:
Katharina Silies, Sascha Köpke

Weitere Beteiligte:

  • Prof. Dr. Falk Hoffmann, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

  • Prof. Dr. Gabriele Meyer, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

  • Prof. Dr. Juliane Köberlein-Neu, Universität Wuppertal

  • Dr. rer. Nat. Burkhard Haastert, mediStatistica, Neuenrade

Hintergrund: Selbstbestimmte Entscheidungen zu Therapien oder lebensverlängernden Maßnahmen sind von immer größerer Bedeutung im Kontext der heutigen medizinischen Möglichkeiten. In Situationen der Entscheidungsunfähigkeit hilft dabei der schriftlich fixierte Patientenwille. Um diesen berücksichtigen zu können, wurde das Konzept der vorausschauenden Versorgungsplanung (Advance Care Planning – ACP) entwickelt. Ziel ist dabei die informierte Entscheidungsfindung sowie die Verankerung des ACP-Prozesses in das Gesundheitswesen. In den bisher durchgeführten internationalen Studien lag der Fokus vor allem auf Patienten/innen in der Endphase ihres Lebens in Krankenhäusern oder Pflegeheimen. ACP beginnt jedoch schon in früheren Lebensphasen.

Ziel: Entwicklung und Evaluation eines für den deutschen Versorgungskontext der ambulanten Pflege adaptierten ACP-Programms.

Methoden: Im Rahmen des 3-jährigen Projekts, wird eine cluster-randomisierte kontrollierte Studie mit einer Dauer von 12 Monaten in drei Studienzentren durchgeführt. Dabei werden jeweils 16 Pflegedienste die Interventions- und Kontrollgruppe bilden (jeweils mit 30 Teilnehmer/innen; insgesamt ca. 960 Teilnehmer/innen). Primärer Endpunkt ist die Aktivierung der Patienten/innen im Hinblick auf ihre Versorgungsplanung. Weitere Endpunkte sind der Anteil der Teilnehmer/innen mit Vorausverfügungen, Krankenhauseinweisungen, Lebensqualität, psychischer Belastung. Zusätzlich wird im Verlauf der Studie eine umfangreiche Evaluation der Prozesse sowie der gesundheitsökonomischen Aspekte durchgeführt.

Laufzeit: 1.8.2017 – 31.7.2020

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

egePan-Unimed

egePan-Unimed: Entwicklung, Testung und Implementierung von regional adaptiven Versorgungsstrukturen und Prozessen für ein evidenzgeleitetes Pandemiemanagement koordiniert durch die Universitätsmedizin

Beteiligte in der Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege

  • Prof. Dr. Katrin Balzer
  • Daniela Eggers, M.Sc.
  • Adrienne Henkel, M.Sc.

Kooperationspartner

  • Institut für Hausarztmedizin der Mezinischen Fakultät der Universität Bonn,
    Prof. Dr. med. Brigitta Weltermann, MPH (USA)
  • Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie der Universitätsmedizin Leipzig, Univ.-Prof. Dr. Sebastian Stehr
  • Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Univ.-Prof. Dr. med. Ferdinand M. Gerlach
  • Abteilung für Zahnerhaltungskunde und Präventivmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Univ.-Prof. Dr. med. dent. Sebastian Paris 
  • Umfragezentrum Bonn, Prof. Georg Rudinger

Ziel

Ziele des Projektes ist die Erfassung und Beschreibung von Neuerungen in der transsektoralen Gesundheitsversorgung im Hinblick auf eine Identifikation bzw. Ableitung von Best Practices in der regionalen ambulanten, transsektoralen und zahnärztlichen Versorgung während der Covid-19-Pandemie. Dazu gehört auch eine Evaluation von Routinedaten der regionalen transsektoralen Versorgung. Eine transsektorale Vernetzung regionaler Versorgungsakteure, insbesondere der Gesundheitsämter und Leistungserbringer mittels chatbasierter, verschlüsselter, dezentraler Kommunikationsplattform wird in einer Pilotstudie evaluiert.

Hintergrund

Um in Pandemie-Situationen schnell und gezielt reagieren zu können, sind effiziente transsektorale Versorgungsstrukturen und -prozesse notwendig.  In der internationalen Literatur wird dies mit dem Begriff „pandemic preparedness“ bezeichnet. Die föderalen Pandemie-Managementstrukturen in Deutschland haben dazu geführt, dass regional unterschiedliche Konzepte zur Bewältigung der SARS-CoV-2-Pandemie umgesetzt wurden. Diese regionalen Unterschiede sind ein enormer Erfahrungs- und Erkenntnisschatz, der durch das vorliegende Projekt rasch systematisch erhoben wird und im Hinblick auf „Prototypische Regionalmodelle mit jeweiligen Best Practices“ ausgewertet wird.

Ausgangspunkt ist die Erhebung von regional unterschiedlichen Versorgungs- und Entscheidungsstrukturen im bisherigen SARS-CoV-2-Pandemiemanagement. Die regionalen Gegebenheiten sind für die einzelne Versorgungseinrichtung (z. B. Hausarzt- und andere Vertragsarztpraxen, Rettungsdienste, Krankenhäuser, Pflegedienste, -einrichtungen) von zentraler Bedeutung. Diese beeinflussen a) die regionale Funktion der jeweiligen Einrichtung, b) die Schnittstellen und Übergabekriterien in der transsektoralen Versorgung sowie c) die internen Strukturen der Einrichtungen. Um im Pandemie-Setting schnell und effizient handeln zu können, sind koordinierte transsektorale Kommunikationsstrukturen notwendig, die bisherige Fragmentierungen und Kommunikationsbarrieren überwinden. In vier Unterarbeitspaketen werden Erfahrungen mit dem regionalen Pandemiemanagement erhoben. Außerdem wird eine digitale Lösung, die eine asynchrone, chatbasierte Echtzeitkommunikation ermöglicht, pilotiert.

Das Arbeitspaket umfasst vier Unterarbeitspakete:

  • Erhebung und Beschreibung neuer Strukturen und Prozesse in der transsektoralen Versorgung

  • Quantitative Analyse von Patientenströmen mit Schwerpunkt Rettungs- und Transportwesen

  • Pilotierung einer App zum Informationstransfer zwischen Praxen und Gesundheitsämtern

  • Erhebung und Beschreibung von Best Practices in der zahnärztlichen Versorgung

Methoden

Es wird eine Mixed-Methods-Studie durchgeführt, bestehend aus (a) bundesweiter standardisierte webbasierte Befragung relevanter Stakeholder, (b) darauf aufbauenden telefonischen Interviews und Fokusgruppen (webbasiert) mit Stakeholdern, (c) strukturierten Gruppendiskussionen vorläufiger Analyseergebnisse mit Advisory Board.

Zusätzlich erfolgt die Akquise von Routinedaten aus den unterschiedlichen Bereichen der regionalen Versorgung (u.a. Abrechnungsdaten aus dem ambulanten Bereich, Transportdaten von Rettungsleitstellen, §21-Daten zur Entwicklung der Aufnahme- und Entlassungsdiagnosen, Verweildauern, ÖGD).

Es erfolgt die Implementierung einer sicheren Echtzeitkommunikationsplattform (App) für Hausärzte in zwei Modellregionen (ca. 30 beteiligte Praxen und weitere regionale Versorgungsakteure) mit Evaluation (Akzeptanz/Nutzung der Plattform, Änderungen von Kommunikation und Vernetzung).

Zur Erfassung von Best Practices für die zahnärztliche Versorgung werden nationale und internationaler Akteure interviewt.

Laufzeit

01.08.2020 – 31.07.2021

Förderung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

DISH - Digital & Innovation Skills Helix in Health

Beteiligte Sektion:

Katrin Balzer, Adrienne Henkel

Partners:

  • University Hospital Schleswig-Holstein (UKSH) – Germany

  • Southern Jutland Hospital (SHS) – Denmark

  • South Denmark European Office (SDEO) – Denmark

  • University College Lillebaelt (UCL) – Denmark

  • Western Norway University of Applied Sciences (HVL) – Norway

  • Welfare Tech – Denmark

  • Norwegian Smart Care Cluster (NSCC) – Norway

  • Vaksdal Municipality – Norway

  • The Health Department Valencia-La Fe (IISLAFE) – Spain

  • Polytechnic University of Valencia (UPV) – Spain

  • Polibienestar Research Institute – Spain

  • European Health Management Association (EHMA) – Belgium

  • European Connected Health Alliance (ECHAlliance) – Ireland

  • NHS Liverpool Clinical Commissioning Group (CCG) – United Kingdom

  • Edge Hill University (EHU) – United Kingdom

  • E-Health Cluster LTD – United Kingdom

  • LifeScience Cluster from Krakow - Poland

  • University of Lübeck (UzL) – Germany

  • BioCon Valley GMBH (BCV) – Germany

Background:
The DISH project looks into the present and future (digital) skills needs, in order to succeed with the necessary digitalisation in the sector, and will on that basis develop, test and present different concepts, which will provide health care staff with innovation readiness and digital skills, enabling them to better see the opportunities in how and where to apply eHealth solutions.

Aim:
The project aims to provide real-life solutions to everyday situations; thus the trainings will be presented as a “on the job training concept”, where simulation in a secure and less stressful environment is an important aspect. In each country a minimum of 100 health care staff will be involved in the learning innovation unit and receive training in the testing phase in order to test usability. Each participant will receive a certificate of participation with an assessment and acknowledgement of the skills and competences that they have obtained.

Method:
A mixed method design is chosen to approach the following objects: (1) To develop a concept for a "learning innovation unit" based on a triple helix partnership to ensure better development and deployment of e-Health solutions, (2) To develop of an  on-the-job training approach to improve e-health skills for health sector workers, and (3) To test the approaches in all participating partner countries with n=100 health professionals.

Funding: Erasmus +

Transform Pflege COVID-19

Beteiligte Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege

  • Prof. Dr. Katrin Balzer

  • Daniela Eggers, M.Sc.

  • Adrienne Henkel, M.Sc.

Hintergrund

Die Maßnahmen zur Vermeidung und Eindämmung von SARS-CoV-2-Infektionen in Einrichtungen der stationären Langzeitpflege gehen mit beträchtlichen Einschränkungen der Teilhabe-Möglichkeiten und der Lebensqualität von Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen einher. Mit dem rasch steigenden Anteil von Bewohnerinnen und Bewohnern, die die vollständige Impfdosis zum Schutz vor SARS-CoV-2-Infektionen und COVID-19-Infektionen erhalten haben, werden Anpassungen in den einrichtungsinternen Infektionsschutzmaßnahmen nötig und möglich.

Ziel

Evaluation der Einführung eines an die Immunisierung der Bewohnerinnen und Bewohner und ihrer Kontaktpersonen angepasstes Infektionsschutzkonzeptes in ausgewählten Pflegeheimen in Lübeck und Umgebung. Untersucht werden die Umsetzbarkeit des Konzeptes und die Auswirkungen auf das Risiko laborbestätigter SARS-CoV-2-Infektionen, die psychosoziale Gesundheit und Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohnern und die Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden.

Methoden

In einer prospektiven Beobachtungsstudie mit Pflegeheimen der Region Lübeck, in denen das angepasste Infektionsschutzkonzept umgesetzt oder nicht umgesetzt wird, werden über eine Zeitdauer von 12 Wochen an vier Zeitpunkten (t0 = Studienbeginn, t1 = 2 Wochen nach t0, t2 = 6 Wochen nach t0 und t3 = 12 Wochen nach t0) standardisierte Daten von den Bewohnerinnen und Bewohnern, Mitarbeitenden und Leitungspersonen zu folgenden Zielgrößen erhoben: laborbestätigte SARS-CoV-2-Infektionen (PCR-Testergebnisse aus Routinediagnostik in der Untersuchungspopulation), psychosoziale Gesundheit (Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeitende), soziale Teilhabe (z. B. Teilnahme an Gruppenaktivitäten und Kontakte zu Angehörigen), arbeitsbezogene psychische Gesundheit (Maslach Burnout Inventory), Umsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen und Pflege- und Betreuungsangeboten sowie Arbeitsaufwand (Mitarbeitende, Leitungspersonen). Die Datenerhebung erfolgt mittels schriftlicher (Mitarbeitende, Leitende) oder mündlicher (Bewohnerinnen und Bewohner) Befragung. Zusätzlich erfolgt ein wöchentliches Monitoring durch telefonische standardisierte Befragung der Leitenden nach besonderen Vorkommnissen. Die Datenanalyse erfolgt mittels explorativer statistischer Vergleiche (generalisierte gemischte Regressionsmodelle) der Daten aus Pflegeheimen mit versus ohne Einführung des angepassten Infektionsschutzkonzeptes.

Erwartete Ergebnisse

Ergebnisse werden zu Ende September vorliegen. Es wird davon ausgegangen, dass der angepasste Maßnahmenplan zu keinen unkontrollierten Corona-Ausbrüchen in den teilnehmenden Einrichtungen führt.

Dauer

04/2020 bis 12/2021

Förderung

Research Initiative Land Schleswig-Holstein

PEKo

Partizipative Entwicklung von Konzepten zur Prävention von Gewalt in der Pflege in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen

Beteiligte Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege

  • Sascha Köpke

  • Anna Dammermann

  • Marco Sander

  • Ramona Wilfling

  • Adele Stojanov

Kooperationspartner

  • Hochschule Fulda (Prof. Dr. Beate Blättner)

  • Martin- Luther- Universität Halle-Wittenberg

Das Gewaltpräventionsprojekt PEKo verfolgt einen partizipativen Ansatz zur Vermeidung von Gewaltereignissen in der stationären Altenpflege im Rahmen des Leitfadens „Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen des GKV Spitzenverbandes. Durch das gemeinsame Projekt sollen einrichtungsspezifische Interventionen und Maßnahmen entwickelt werden, um diese Form der Prävention möglichst nachhaltig in einen konzeptionellen Rahmen zu überführen und zu verstetigen.

Studiendauer: 2 Jahre (04/2018 - 03/2020)

Teilnehmer: 40 Einrichtungen der stationären Altenpflege in Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein.

Ziel: Das Projektziel soll über eine komplexe Intervention erreicht werden. Die Ausgestaltung der Interventionskomponenten beruht dabei, neben Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse, auf den Ergebnissen gemeinsamer regelmäßig stattfindender multiprofessioneller Zielführungsworkshops.

Intervention: Im Sinne des partizipativen Ansatzes werden innerhalb der teilnehmenden Einrichtungen Multiplikatoren festgelegt. Zusätzlich werden interprofessionelle und einrichtungsübergreifende „PEKo-Teams“ gebildet. Der Fokus liegt auf einem Austausch zu Gewaltereignissen und Strategien zu deren Vermeidung

Evaluation: Erhebung der Gewaltereignisse zu Beginn, sowie nach 6 und 12 Monaten. Begleitende Prozessevaluation mit qualitativen und quantitativen Methoden („mixed methods“).

Erwartete Ergebnisse: Durch edukative Interventionen sowie partizipativ entwickelte Maßnahmen zur Vermeidung von Gewalt in der Pflege, werden präventive Strukturen geschaffen und die Sensibilität der Pflegenden erhöht. Dies führt zu einer nachhaltigen Senkung von Gewaltereignissen im Umgang von Pflegenden und Pflegebedürftigen.

Förderer: Techniker Krankenkasse

Weitere Informationen: www.peko-gegen-gewalt.de

MoNoPol-Sleep

MoNoPol-Sleep: Multi-modale, nicht-pharmakologische Interventionen bei Schlafproblemen von Pflegeheimbewohner/innen mit Demenz: eine cluster-randomisierte explorative Studie

Beteiligte in der Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege

  • Prof. Dr. Sascha Köpke

  • Daniela Eggers

  • Denise Wilfling

Kooperationspartner

  • Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    Prof. Dr. Gabriele Meyer

  • Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Standort Witten
    Prof. Dr. Margareta Halek

Ziel

Reduktion von Schlafstörungen bei Menschen mit Demenz in stationären Pflegeheimen durch die Entwicklung und Pilotierung einer komplexen Intervention.

Hintergrund

Menschen mit Demenz leiden häufig an Schlafproblemen, die eine Reihe von weiteren Problemen zur Folge haben. Der derzeitige Forschungsstand zeigt, dass medikamentöse Maßnahmen nicht als Therapie der ersten Wahl empfohlen werden können. Basierend auf einem eigenen Cochrane Review zu nicht-pharmakologischen Therapien wird deutlich, dass solche Maßnahmen prinzipiell wirksam sein können. Es gibt jedoch derzeit keine „Gold-Standard“-Intervention zur Reduktion von Schlafproblemen bei Menschen mit Demenz. Die vorhandenen, meist komplexen Interventionen sind geprägt durch eine starke Heterogenität sowie unzureichendes Wissen über Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Implementierung.

Methoden

Zur Pilotierung der Intervention ist in der Hauptphase des Projektes eine cluster-randomisierte Studie mit einer Dauer von 12 Monaten in 3 Studienzentren geplant. Dazu werden jeweils 12 Pflegeheime der Interventions- und der Kontrollgruppe zugeteilt (jeweils mit etwa 20 Bewohner*innen; n=480). Zusätzlich wird eine umfangreiche Prozessevaluation durchgeführt.

Laufzeit

01.10.2018 – 31.03.2021

Förderung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Förderkennzeichen 01GL1802A-C

SKINCARE

SKINCARE – Verbesserung der Hautgesundheit und Sicherheit in der Altenpflege: eine Cluster-randomisierte pragmatische Studie mit älteren Pflegeheimbewohnern

Beteiligte Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege

  • Prof. Dr. rer. cur. Katrin Balzer

  • Janna Sill, M.Sc.

Kooperationspartner
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Clinical Research Center for Hair and Skin Science, Charité – Universitätsmedizin Berlin

  • Priv.-Doz. Dr. rer. cur. Jan Kottner (Projektleitung)

  • Dr. rer. cur. Elisabeth Hahnel

  • Monira El Genedy, M. Sc.

Projektbeschreibung der Hauptstudie:
https://crc.charite.de/forschung/klinische_forschungseinheit/projekte/

Hintergrund: Ältere und pflegebedürftige Menschen sind von einer Vielzahl von Hautproblemen betroffen, wie Hauttrockenheit und Juckreiz, Dekubitus, Hautabschürfungen und Entzündungen durch Inkontinenz. Haut- und Körperpflege nimmt einen hohen Stellenwert in der täglichen pflegerischen Versorgung von Pflegeheimbewohnern ein. Es gibt zwar spezielle Standards und Leitlinien zur Vorbeugung und Behandlung spezieller Hautprobleme, jedoch gibt es keine allgemein anerkannten Handlungsempfehlungen zur Hautpflege für die institutionelle Langzeitpflege. Dabei haben die genannten Hautprobleme älterer Menschen größtenteils die gleichen Ursachen und können somit auch durch gleiche Hautpflegemaßnahmen vermieden werden. Die Idee dieses Projekts ist es, in stationären Pflegeeinrichtungen einen evidenzbasierten Hautpflegeleitfaden zur Stärkung der Hautgesundheit älterer Menschen und zur Vermeidung häufig vorkommender Hautprobleme einzuführen und zu evaluieren.

Ziel: Übergeordnetes Ziel von SKINCARE ist es, die Auswirkungen des evidenzbasierten Hautpflegeleitfadens auf die Integrität der Haut bei älteren Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern und bewohnerrelevante Zielgrößen wie z. B. Lebensqualität zu untersuchen. Ein Teilziel ist darüber hinaus die Erfassung möglicher Veränderungen in den pflegerischen Entscheidungs- und Handlungsprozessen rund um die Unterstützung bei der Haut- und Körperpflege (Prozessevaluation).

Methoden: Cluster-randomisierte kontrollierte Studie mit komplexer Intervention und begleitender Prozessevaluation in 20 Berliner Pflegeheimen, wobei in der einen Hälfte der Pflegeeinrichtungen der evidenzbasierte Hautpflegeleitfaden eingeführt wird (Interventionsgruppe), in der anderen Hälfte (Kontrollgruppe) nicht. Zum Ende der Studie soll verglichen werden, ob es zwischen den beiden Studiengruppen Unterschiede in der Hautgesundheit gibt. Die Prozessevaluation, die federführend von der Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege an der Universität zu Lübeck geplant und durchgeführt wird, soll übergreifend Aufschluss über die Machbarkeit des Hautpflegeleitfadens sowie über die Einflüsse relevanter Kontextfaktoren (z. B. das Wissen und die Einstellungen der Pflegenden) und mögliche Interaktionen mit intermediären Zielgrößen (z. B. Veränderungen im Entscheiden und Handeln der Pflegenden) geben. Hierfür werden verschiedene qualitative und quantitative Methoden angewandt (nicht-teilnehmende Beobachtungen, Einzelinterviews, Fokusgruppen, standardisierte Befragungen) (Mixed Methods-Design). In einer Pilotstudie (SKINCARE-Pilot) in drei Pflegeheimen in Lübeck werden die entsprechenden Prozessevaluationsmethoden vorab entwickelt und getestet.

Erwartete Ergebnisse:
Es wird eine Verbesserung des Hautzustandes und eine Reduktion der Inzidenz der häufigsten pflegerelevanten Hautprobleme bei älteren pflegebedürftigen Menschen erwartet.

Dauer: 10/2018 bis10/2022

Förderung: BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung