Der Umgang mit einer Erkrankung ist enorm wichtig. Keiner beschäftigt sich gern mit Krankheiten, aber Sie können sehr viel tun, um Ihr Schicksal in die Hand nehmen. Fühlen Sie sich bitte nicht als Opfer, das hilft Ihnen nicht. Lernen Sie „Ihre“ Krankheit kennen und nehmen Sie diese als Herausforderung an.
Bleiben Sie aktiv, Bewegung ist Leben, und wenn ein Gelenk schmerzt, kann das andere dennoch bewegt werden. Sport fördert Ihre Gesundheit. Suchen Sie sich etwas, was Ihnen Spaß macht. Gemeinschaften „zwingen“ zu Regelmäßigkeit.
Rauchen ist bei rheumatischen Erkrankungen besonders schädlich. Rauchen verschlimmert Entzündungsreaktionen und somit auch entzündlich-rheumatische Systemerkrankungen. Außerdem sind anti-rheumatische Medikamente bei Rauchern weniger wirksam. Eine Nikotinentwöhnung kann daher die Therapie Ihrer rheumatischen Erkrankung unterstützen.
Vermeiden Sie Softdrinks wie Cola, Eistee oder Limonaden. Es ist gezeigt worden, dass rheumatische Erkrankungen durch Softdrinks begünstigt werden.
Es gibt keine „Rheumadiät“ im eigentlichen Sinn. Gleichwohl gilt eine mediterrane Kost mit ein oder zwei „Fischtagen“ in der Woche als günstig. Omega-3-Fettsäuren im Fisch haben eine milde antientzündliche Wirkung.
Achten Sie außerdem auf eine vitaminreiche Kost. Insbesondere das Vitamin D ist sehr wichtig. Es wirkt einer Osteoporose („Knochenschwund“ mit erhöhter Frakturgefährdung) entgegen und hat eine ausgleichende Wirkung auf das Immunsystem. Viele Menschen in Schleswig-Holstein haben einen Vitamin D-Mangel.
Informieren Sie sich gezielt. Im Internet kursieren zum Teil wenig seriöse Informationen, die nicht immer gut zu erkennen sind. Firmen wollen für Ihre Produkte oder Diäten werben, jeder äußert seine Meinung. Die Rheumaliga und viele Selbsthilfegruppen bieten seriöse Informationen an. Oftmals ist ein Austausch mit ähnlich betroffenen Menschen über Alltagsprobleme beim Leben mit rheumatischen Erkrankungen hilfreich.
Achten Sie bei entzündungshemmenden Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac auf die Höchstdosis. Jeder Rheumatologe möchte vermeiden, dass Sie regelmäßig Schmerzmittel einnehmen müssen. Die Basistherapeutika sind langfristig nebenwirkungsärmer.
Kortison ist in der Therapie mit Augenmaß sehr wichtig, es sollen aber dauerhafte Dosierungen über 7,5 mg Prednisolonäquivalent vermieden werden, da Kortison viele Nebenwirkungen hat und als Hormon sehr viele Prozesse im Körper beeinflusst.
Vermeiden Sie den gleichzeitigen Gebrauch von Kortison und entzündungshemmenden Schmerzmitteln. Dies kann z.B. ein Magengeschwür fördern.
Einen guten Überblick über die gängigen Medikamente bietet Ihnen der Videocoachdes Berufsverbands Deutscher Rheumatologen e. V. (BDRh).