Rheumatische Erkrankungen umfassen ein weites Spektrum von chronisch-entzündlichen Systemerkrankungen, bei denen die Gelenke, aber auch innere Organe wie Herz, Lungen, Darm, Nervensystem, Blutgefäße, Haut und Nieren geschädigt werden.
Ursache von rheumatischen Erkrankungen sind Störungen des Immunsystems, d.h. der körpereigenen Abwehr, in deren Folge es zur chronischen Entzündung in einem oder mehreren Organen kommt. Bei diesen Störungen kann das Immunsystem oftmals nicht mehr richtig zwischen den körpereigenen und körperfremden Eiweißmolekülen wie z.B. Bakterien, Viren oder Fremdstoffen unterscheiden. Das Immunsystem richtet Entzündungsprozesse dann nicht nur gegen körperfremde Eiweißmoleküle, wie es seiner normalen Funktion entspricht, sondern durch eine Fehlfunktion auch gegen körpereigenes Gewebe.
Viele rheumatische Erkrankungen werden daher den Autoimmunerkrankungen zugerechnet, bei denen das Immunsystem sich gegen seinen eigenen Körper richtet (Griechisch: autos = selbst). Es gibt über 400 verschiedene rheumatische Erkrankungen, und es werden weiterhin neue rheumatische Erkrankungen entdeckt. Die Ursachen der meisten rheumatischen Erkrankungen sind unverstanden. Erbanlagen (Gene), Infektionen und Umweltfaktoren tragen zur Fehlsteuerung des Immunsystems und damit zur Entstehung von rheumatischen Erkrankungen bei. Der Beitrag dieser Komponenten zur der krankheitsauslösenden Fehlregulation im Immunsystem ist Gegenstand intensiver Forschung, auch in unserer Klinik.