Stiftungsprofessuren

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Mit dem Verlust der Sehfunktion ergibt sich für die Betroffenen eine einschneidende Minderung der Lebensqualität. Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD), auf die sich meine Forschung fokussiert, ist die häufigste Erblindungsursache und wird mit dem demographischen Wandel der Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten deutlich zunehmen. Die aktuelle AMD-Therapie beschränkt sich auf die Behandlung von Komplikationen. Ich hoffe, mit meiner Forschung ein besseres Verständnis des pathologischen Geschehens bei der AMD zu gewinnen, um neue Therapien zu entwickeln. Die aktuellen Ergebnisse meiner Arbeit weisen darauf hin, dass die Ernährung und insbesondere der Zuckerstoffwechsel eine wesentliche Rolle spielen können (Abbildung 1). Die Stiftungsprofessur am UKSH in Lübeck, ermöglicht seit 2019 durch die Novartis Pharma GmbH, schafft mir die nötigen Freiräume, mich auf diese Arbeit zu konzentrieren.

Abbildung 1. Beeinträchtigung der retinalen Pigmentepithel (RPE)-Zellen durch Insulin. (A) Die normalen RPE-Zellen weisen starke Zellverbindungen (grün) auf und unterstützen die Netzhautfunktion. (B) Die Zugabe von Insulin in einer überhöhten Konzentration führte zu der Abschwächung der RPE-Verbindungen.

Prof. Dr. rer. nat. Aysegül Tura, Jahrgang 1977, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Leiterin des Forschungslabors der Universitäts-Augenklinik Lübeck. Nach dem Studium der Molekularbiologie und Genetik an der Universität Bogaziçi, Istanbul, erhielt sie 2001 den Magister für das Fach und promovierte 2007 an der »Graduate School of Neural and Behavioural Sciences« an der Universität Tübingen. Sie wechselte 2009 an die Universitäts-Augenklinik Lübeck und wurde 2019 auf die W2-Stiftungsprofessur für „Translationale Forschung zur altersbedingten Makuladegeneration“ an der Universität zu Lübeck berufen.

Für ihre Forschungsarbeit erhielt Dr. Tura zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Glaukomforschungspreis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG, 2007), den Wissenschaftspreis der DOG (2015) und den Gragoudas Forschungspreis des Clubs Jules Gonin (2016).