Informationen zu unser Sprechstunde
Das Bereich "Interdisziplinäre Brachytherapie" am UKSH Campus Lübeck gehört zu den modernsten und weltweit führenden Behandlungs- und Ausbildungszentren. Es werden Behandlungen in dem gesamten Indikationsbereich, auf hohem Niveau durchgeführt. Das Team der Brachytherapie ("interventionelle Strahlentherapie") besteht aus Ärzten, Medizinphysikern und medizintechnischen Röntgen Assistenten (MTRA) sowie aus einer auf die Bedürfnisse der Patienten in der Brachytherapie spezialisierte Arzthelferin.
Das Bereich arbeitet eng mit allen tumorchirurgisch tätigen Kliniken der UKSH Campus Lübeck
- Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Pädaudiologie, Lübeck
- Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie, Lübeck
- Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Gynäkologie), Lübeck
- Klinik für Augenheilkunde, Lübeck
- Klinik für Plastische Chirurgie, Lübeck
- Klinik für Kinderchirurgie, Lübeck
- Klinik für Urologie, Lübeck
sowie mit dem DRK-KH in Ratzeburg zusammen. Die Indikation zur Behandlung mittels interventionellen Strahlentherapie (Brachytherapie) wird interdisziplinär, im Rahmen der fachspezifischen Tumorbords beschlossen. Viele Patienten werden zusammen mit dem entsprechenden Fachdisziplinen in der spezialisierten OP´s operiert (Tumorentfernung/Tumorverkleinerung + Einlage der inaktiven Applikatoren für die spätere Brachytherapie) und die stationäre Aufenthalt wird auch bei den mitwirkenden Fachabteilungen organisiert. Die Bestrahlung erfolgt dann in der Räumlichkeiten des "Bereich Interdisziplinäre Brachytherapie). Wenn keine größere operative Eingriffe nötig sind, werden diese (evtl. in Narkose) im eigenen OP durchgeführt. Das beschriebene Vorgehen resultiert in der bestmöglichen Qualität der Versorgung und der Pflege unserer Patienten.
Bei der Brachytherapie („interventionelle Strahlentherapie“) werden strahlende Substanzen (Nuklide) an oder in das zu bestrahlende Gewebe eigeführt. Die dabei abgegebene Strahlung zeichnet sich durch einen steilen Dosisabfall zur Umgebung aus. Dadurch erreicht man auf einer Distanz von 1,5 - 2 cm von der Strahlenquelle hohe - sicher tumorvernichtende - Dosen bei gleichzeitiger guter Schonung des umgebenden gesunden Gewebes oder Organe. Viele (besonders die sog. perioperative) Behandlungen werden im engen interdisziplinären Kooperation mit anderen Fachrichtungen des Universitätsklinikums durchgeführt. In solchen Fällen werden unsere Patienten auf die Stationen der entsprechenden Kliniken aufgenommen und interdisziplinär betreut.
In unserer Klinik werden jährlich mehr als 1000 Brachytherapiesitzungen, überwiegend in Afterloadingtechnik, durchgeführt. Bei den Erkrankungen handelt es sich bei gegebener Indikation um allen soliden Tumorarten in der Primärtherapie, sowie mit palliativen Zielsetzung um Rezidivtumoren aller anatomischen Bereiche. Eine Spezialität ist die interdisziplinäre Behandlung von kindlichen Tumore sowie die Sehkrafterhaltende multimodale Therapie bei Tumoren der Augenhöhle bzw. vorderen Schädelbasis. Die Schwerpunkte liegen in der Primär- bzw. Rezidivbehandlung von Prostata-, Brust-, ("zweite Brusterhaltung") Kopf-Hals- Malignome, sowie in der Therapie der Tumoren des Verdauungstraktes (Anal Ca., Rektum Ca.)
Afterloading-Technik
Die brachytherapeutischen Behandlungen erfolgen bei den meisten Krankheiten in Afterloading-("Nachlade"-) Technik. Hierbei werden Hohlapplikatoren (Metallnadel oder die sog. „plastic tube“ Technik mit einem Außendurchmesser des Applikators deutlich unter 2 mm) in anatomische Hohlräume (z. B. Gebärmutter, Luftwege, Speiseröhre) oder direkt in das erkrankte Gewebe eingelegt und von außen sicher fixiert. Manchmal werden auf die Haut- oder Schleimhautoberfläche individuelle Applikatoren (Moulagen) angefertigt. Häufig wird die Einlage der Applikatoren in Kombination mit einer operativen Entfernung des Tumors durch die entsprechende Fachdisziplinen (allg. Chirurgie, Thorax, Plastische-, HNO-, MKG- Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie, Neurochirurgie, Ophthalmologie) interdisziplinär durchgeführt. Die Bestrahlungsplanung erfolgt nach der Operation mittels dünnschicht-CT und Hilfe eines Bestrahlungsplanungssoftware.
Anschließend wird die fraktionierte Bestrahlung durchgeführt - wobei die meisten Patienten für die Zeit der Bestrahlung stationär bleiben. Bei der Bestrahlung fährt die Strahlenquelle computergestützt durch die Bestrahlungsplanung bestimmte Punkte in den Applikatoren an, um dort genau berechnete Zeiten zu verweilen. Auf diese Weise wird die gewünschte Dosisverteilung im Patienten realisiert. Die Lage des Applikators wird auch unter Durchleuchtung beurteilt und kann ggfs. korrigiert werden. Die reine Bestrahlungszeit mit den modernen Nukliden - v. a. Iridium-192 mit einer Aktivität von 370 GBq - beträgt dabei nur 3 - 15 min. pro Fraktion. Häufig wird täglich zweimal mit 6 Stunden Intervall bestrahlt, um die Behandlungszeit zu kürzen und dadurch die Effektivität der Behandlung steigern. Die Afterloadingtechnik bietet eine Reihe von Vorzügen: Die Dosisverteilung ist vor der eigentlichen Bestrahlung berechnet- und kann an individuellen anatomischen Gegebenheiten optimal angepasst werden. Die hierdurch sichergestellte gute Nachvollziehbarkeit der Dosisverteilung ermöglicht eine eventuelle problemlose und sehr effektive Kombination mit einer perkutanen ("von außen") Strahlentherapie. Ein wichtiger Vorteil der Afterloadingtechnik ist die Vermeidung der Strahlenexposition des behandelnden Personals. Die Bestrahlung von "innen" kann problemlos mit der Bestrahlung von außen kombiniert werden.
Therapie des peripheren Netzhautmelanoms
für diese Behandlungsform steht ein Ruthenium/Rhodium Kalotte zur Verfügung. Die Behandlungen werden zusammen mit der Klinik für Augenheilkunde durchgeführt
Weitere Fotos und Abbildungen zur Brachytherapie für Fachpublikum
Wir haben für Sie verschiedene Aufnahmen zusammengestellt. Wir zeigen Ihnen hier u. a. Bilder des OP-Feldes. Wir weisen darauf hin, dass es sich um medizinische Aufnahmen handelt. Weitere Fotos für Fachpublikum