Bei Patienten mit einer isolierten Aortenklappenstenose wird in unserer Klinik ein minimalinvasiver Aortenklappenersatz durchgeführt. Hierbei wird über einen 7-8 cm langen Hautschnitt nur der obere Teil des Brustbeins durchtrennt (eine sog. partielle Sternotomie) so dass der untere Anteil des Brustbeins unberührt bleibt. Alternativ kann die Operation über einen 7-8 cm langen Hautschnitt zwischen dem zweiten und dritten Zwischenrippenraum rechts minimalinvasiv durchgeführt werden. Für den Patienten bedeutet das weniger Schmerzen und erlaubt eine schnellere Mobilisation nach der Operation und somit einen kürzeren Krankenhausaufenthalt. Aus kosmetischer Sicht ist der Hautschnitt bei beiden Verfahren deutlich kleiner, als bei einem herkömmlichen Aortenklappenersatz. Besonders Patienten mit einem erhöhten Risiko für Wundinfektionen wie z.B. Patienten mit Diabetes mellitus oder mit Osteoporose profitieren von diesem minimalinvasiven Zugang. Auch der kosmetische Aspekt ist nicht zu vernachlässigen. Daher ist in unserer Klinik der minimalinvasive Zugang der Standardzugang für einen isolierten operativen Aortenklappenersatz
Während der minimalinvasiven Operation wird der Patient an die Herz-Lungen-Maschine (HLM) angeschlossen. Hierzu werden eine (arterielle) Kanüle in die Hauptschlagader und eine (venöse) Kanüle in den rechten Vorhof (oder über die rechte Leistenvene) eingebracht. Sobald die HLM den Kreislauf des Patienten übernimmt, wird das Herz des Patienten stillgelegt. Dies ermöglicht dann die Eröffnung der Hauptschlagader, um die erkrankte Herzklappe sorgfältig herauszuschneiden. Hierbei muss sehr darauf geachtet werden, dass keine losen Kalkbrocken oder andere kleine Klappenanteile im Gefäßsystem oder im Herzen verbleiben, da diese zu Schlaganfällen oder Durchblutungsstörungen führen können. Mit speziellen Messinstrumenten wird die passende Größe der zu implantierenden Aortenklappenprothese bestimmt. Anschließend wird die Klappenprothese eingenäht und festgeknotet. Der Operateur überprüft diese auf korrekten Sitz. Schließlich wird die Hauptschlagader wieder zugenäht und die HLM entfernt. Das Herz fängt in der Regel von alleine wieder an zu schlagen. Schließlich wird der Brustkorb wieder verschlossen.