Perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD)

Die Anlage einer Drainage in die Gallengänge erfolgt beim Vorliegen eines persistierenden Abflusshindernisses oder einer Leckage der Gallengänge. Ursachen für ein Abflusshinderniss können von Gallensteinen, über entzündliche Veränderungen, bis hin zu Tumoren reichen. Bei der Leckage liegt meist eine Verletzung von Gallengängen durch einen operativen Eingriff vor.

Die Grunderkrankung in Kürze

Liegt ein Abflusshindernisses vor, so bedeutet dies ein hohes Infektionsrisiko der Gallengänge. Des Weiteren führt der Aufstau von Galle zur Gelbsucht und massivem Juckreiz. Eine Entlastung führt hier zu einer zeitnahen Besserung. Bei einer Galle-Leckage kann der verletzte Gallengangabschnitt durch die Schienung mittels Drainage über einen längeren Zeitraum ungestört abheilen.

Vor dem Eingriff

Zur Therapieplanung wird im Vorfeld des Eingriffs eine Schnittbildgebung des Oberbauchs mittels Computertomografie oder Magnetresonanztomografie durchgeführt. Anhand der Bilder erfolgt die Planung des Eingriffs. Soll eine geplante (elektive) Behandlung durchgeführt werden, erfolgt die Aufklärung durch einen Arzt der interventionellen Radiologie im Vorfeld. Bei einer notfälligen PTCD-Anlage erfolgt die Aufklärung am selben Tag. Die Kontrolle von aktuellen Blutgerinnungswerten (max. 14 Tage alt) findet im Rahmen des Aufklärungsgespräches statt. Der Eingriff erfolgt in der Regel in Analgosedierung (Dämmerschlaf).

Der Eingriff

Der Eingriff erfolgt auf einer Angiographieanlage. Mittels fluoroskopischer Kontrolle wird das Gallesystem mit einer feinen Nadel punktiert. Bei Punktion in regelrechter Lokalisation wird über einen Draht eine Schleuse (vorübergehender Arbeitskanal) eingelegt. Hierüber kann mit Hilfe eines Katheters (vorgebogenes Kunststoff-Röhrchen) und eines Drahtes meist problemlos bis ins Darmlumen sondiert werden. Abschließend wird über einen steifen Draht eine Drainage (Kunststoff-Schlauch mit vorgefertigten Löchern) eingelegt. Diese sorgt nun für einen Abfluss der Galle in den Darm (intern) oder nach extern in einen Drainagebeutel. Sollte initial keine Anlage einer internen Drainage gelingen, so ist dies meist im Verlauf möglich, wenn die Entzündung der Gallengänge rückläufig ist. Nach erfolgreicher Drainagenanlage werden die übrigen Instrumente aus dem Körper entfernt und die Drainage auf Hautniveau fixiert.

Nach dem Eingriff

Nach einem kurzen Aufenthalt im Aufwachraum des MIC-Zentrums geht es zurück auf Station. Dort darf im Bett gegessen und getrunken werden. Aufstehen ist kein Problem. Die Entlassung nach Hause ist abhängig von der Grunderkrankung und weniger von der Drainagenanlage selbst. Der Behandlungserfolg der Symptome sollte sich in wenigen Tagen zeigen, bei einer Schienung einer Leckage kann dies bis zur Ausheilung Wochen dauern.

Risiken des Eingriffs

  • Blutung

  • Cholangitis

  • Perforation

  • Pneumothorax