Die Prognose der Bevölkerungsentwicklung des Statistischen Bundesamtes sagt voraus, dass im Jahre 2050 die Hälfte der Bevölkerung älter als 48 Jahre sein wird und mit dem Alter nimmt die Häufigkeit an Knorpelschäden zu. Zeitgleich nehmen die sportliche Aktivität sowie die Anzahl der verletzungsträchtigen Sportarten zu, so dass auch bei jungen Menschen die Anzahl der traumatischen Knorpelschäden steigt.
Eine große Zahl von Studien belegt die begrenzte Fähigkeit des Knorpels zur Regeneration. Somit schreitet ein zunächst begrenzter Knorpelschaden fort und kann nach unterschiedlich langer Latenz in einer Kniegelenkarthrose münden. Ziel der operativen Therapien ist eine zeitnahe Defektsanierung, da unbehandelte Knorpeldefekte nach unterschiedlicher Latenzzeit in Arthrose münden. Häufig lässt sich aber auch durch konservative Therapiemaßnahmen eine gute Beschwerdelinderung erzielen. Wir beraten Sie gerne.
Seit vielen Jahren sind wir mit der Erforschung von Grundlagen der Knorpeldefekttherapie beschäftigt und können ebenso mit neuen Therapieverfahren erfolgsversprechende klinische Ergebnisse aufweisen. Welche Therapie für Sie die richtige ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wir bieten das gesamte Spektrum von Operationsverfahren an und können somit eine auf Sie abgestimmte Therapie anbieten. Die am häufigsten verwendeten Verfahren möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
Mikrofrakturierung: Bei der Mikrofrakturierung werden in einem ersten Schritt die geschädigten Knorpelreste entfernt. Die im Bereich des Knorpeldefektes freiliegende Knochenoberfläche wird dann mit einer Ahle mehrfach perforiert. Dadurch kann sich ein Blutpfropfen ausbilden, der den Defekt auffüllt und sich nach und nach in Narbengewebe und schließlich in Ersatzknorpel umwandelt.
AMIC: Die Autologe Matrix-Induzierte Chondrogenese (AMIC) stellt eine weiterentwicklung der Mikrofrakturierung dar. Nach der Mikrofrakturierung wird der Knorpeldefekt mit einer zweischichtigen Matrix abgedeckt, die ein schützendes und stabilisierendes Gerüst für den Blutpropfen bietet. In dieser „biologischen Kammer“, die die innere Seite der Membran ist, findet die Differenzierung und Ausbildung von Reparaturgewebe statt. Die äussere Seite der Matrix ist glatt und sie verhindert, dass Zellen in die Gelenkhöhle austreten.
Knorpelzelltransplantation: Besonders bei großen Knorpeldefekten zeigt die Knorpelzelltransplantation die besten Ergebnisse. Dabei wer¬den in einer 1. Operation Knorpelzellen entnommen. Diese werden dann im Labor angezüchtet und auf eine Trägersubstanz aufgebracht. Wenige Wochen später wird dann das Transplantat in einer 2. Operation in den gesäuberten Knorpeldefekt eingebracht.
Mosaikplastik: Umschriebene Knorpelschäden können mit der Mosaikplastik behandelt werden. Das Verfahren eignet sich besonders gut, wenn ein Knorpel- und Knochenschaden vorliegt, da intakte Knochen-Knorpel-Zylinder aus nicht belasteten Gelenkbereichen an die defekte Knorpelstelle mosaikförmig transplantiert werden. Mit dieser Technik kann die Gelenkfläche mit Gelenkknorpel wieder hergestellt werden.