Die interventionelle Behandlung der pAVK ist ein minimal-invasives Verfahren, bei dem Gefäßengstellen und -verschlüsse wiedereröffnet werden. Es bestehen vielfältige Therapieoptionen für langsam fortschreitende (chronische) sowie plötzlich einsetzende (akute) Gefäßverschlüsse. Ziel des Eingriffs ist es die verengten oder sogar verschlossenen Becken- und Beingefäße wieder zu eröffnen. Damit verbessert sich die Durchblutung der Beine, Schmerzen durch eine Minderdurchblutung verschwinden und offene Wunden können besser heilen.
Die Grunderkrankung in Kürze
Die pAVK ist eine Gefäßerkrankung bei der das Innere des Blutgefäßes zunehmend eingeengt (stenosiert) wird. Grund für diese Stenosen sind häufig Fett- und Kalkablagerungen, die überwiegend durch das Zigarettenrauchen, fettreiche Ernährung, hohen Blutdruck und Diabetes mellitus verursacht werden. Aufgrund der Gefäßeinengung, die bis zum Gefäßverschluss führen kann, kommt es zu einer Minderdurchblutung des Versorgungsgebietes der jeweiligen Arterie. Die häufigste Form der Erkrankung ist die „Schaufensterkrankheit“. Aufgrund von unzureichender Blutzufuhr in den Beinen kommt es zu krampfartigen Schmerzen, die nur durch das Stehenbleiben gebessert werden können. Im schwersten Krankheitsstadium treten die Schmerzen sogar in Ruhe auf und es droht Gewebeuntergang. Um eine chirurgische Operation oder gar Amputation zu vermeiden, ist die interventionelle Behandlung der pAVK das Therapieverfahren der Wahl.
Vor dem Eingriff
Zur Therapieplanung wird im Vorfeld des Eingriffs eine Schnittbildgebung der Becken- und Beingefäße mittels Computertomografie oder Magnetresonanztomografie durchgeführt. Anhand der Bilder kann in einer interdisziplinären Fallkonferenz (Angiologie, Gefäßchirurgie, interventionelle Radiologie) das optimale Therapieverfahren besprochen werden. Soll eine geplante (elektive) Behandlung durchgeführt werden, erfolgt die Aufklärung durch einen Arzt der interventionellen Radiologie im Vorfeld . Die Kontrolle von aktuellen Blutgerinnungswerten (max. 14 Tage alt) findet im Rahmen des Aufklärungsgespräches statt.
Der Eingriff
Der Eingriff erfolgt auf einer Angiographieanlage . In lokaler Betäubung wird die Leistenarterie punktiert und ein Gefäßzugang etabliert. Über diesen können verschiedene Instrumente in die Blutbahn eingebracht werden. Unter Zuhilfenahme von Röntgenstrahlung navigiert der Arzt zunächst einen feinen Draht über die Engstelle oder den Verschluss des Gefäßes hinweg. Mittels eines Ballonkatheters kann die Engstelle nun wiedereröffnet werden. In einigen Fällen ist es notwendig eine Gefäßstütze (Stent) einzubringen. Sollte ein frischerer Gefäßverschluss vorliegen, kommen zusätzliche andere wiedereröffnende Verfahren in Betracht (Rotationsthrombektomie, hydrodynamische Aspirationsthrombektomie oder medikamentöse Lysetherapie). Nach erfolgreicher Eröffnung des Blutgefäßes werden alle Instrumente aus dem Körper entfernt und die Einstichstelle abgedichtet. Anschließend erfolgt die Anlage eines Druckverbandes.

Nach dem Eingriff
Zurück auf Station darf im Bett gegessen und getrunken werden. Aufstehen -auch zur Toilette- ist aufgrund des Risikos einer Nachblutung erst nach Abnahme des Druckverbandes erlaubt. Die Entlassung nach Hause erfolgt bei komplikationsfreiem Verlauf nach 1-2 Tagen. Der Behandlungserfolg sollte sich in den Tagen und Wochen nach dem Eingriff typischerweise durch eine Verbesserung der zuvor bestehenden Symptome bemerkbar machen. Sollten plötzlich einsetzende Schmerzen auftreten oder die Gehstrecke akut abnehmen, ist dringend angeraten sich unverzüglich wieder im Krankenhaus vorzustellen.
Risiken des Eingriffs
Übliche Gefäßkomplikationen
Dissektion
Blutung