Erforschung von genetischen Ursachen des Dickdarmkrebses und des Gallensteinleidens
Familiäre Ursachen bei der Entstehung des Gallensteinleidens und des Dickdarmkrebses betreffen eine erhebliche Zahl an Patienten. Ziel des Forschungsprojekts Popgen ist es, diese möglichen familiären Belastungen weiter zu untersuchen und aufzuklären.
Dabei handelt es sich bei der Forschungsstudie Popgen um ein populationsgenetisches Forschungsprojekt des Universitätsklinikums Kiel in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Genomforschungsnetz (NGFN). Popgen befasst sich mit der Aufgabe, die Bedeutung genetischer Prädispositionen verschiedener Erkrankungen auf Bevölkerungsebene zu prüfen. Das Projekt Popgen wird direkt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und umfasst medizinische, bioinformatische, statistische sowie epidemiologische Bereiche, die sich mit dem Vorgang der Patientenidentifikation, über die Rekrutierung bis hin zur Präparation der DNA befassen. Das Popgen Projekt schließt die Population nördlich des Nord-Ostsee-Kanals inklusive der Stadt Kiel ein. Das Rekrutierungsgebiet wird geographisch begrenzt durch die Staatsgrenze zu Dänemark, durch den Nord- Ostsee- Kanal und durch die angrenzenden Meere. Mit der Popgen Rekrutierungsstruktur ist ein Patientenkollektiv mit ca. 3000 Gallensteinpatienten und ca. 2000 Patienten mit kolorektalem Karzinom erstellt worden, das sowohl durch seine Größe als auch durch seine Zusammensetzung in der Lage ist, die Bevölkerung zu repräsentieren.
Nach Aufbau einer Kontrollkohorte, in der Patienten vorhanden sind, die frei von Gallensteinen und ohne Anhalt eines Dickdarmkarzinoms sind, werden nun diese Patientengruppen anhand ihrer vorhandenen DNA miteinander verglichen. Dabei sollen vor allem bereits bekannte "Krankheitsgene" anhand der vorhandenen Kohorte populationsgenetisch verifiziert werden und ggf. neue Krankheitsgene gefunden werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Instituts für Experimentelle Medizin (IEM) der CAU zu Kiel.