Die Geburt

Pro Jahr erblicken über 1800 Kinder in unserem Kreißsaal das Licht der Welt. Unsere Klinik besitzt den Status als Perinatalzentrum Level 1, das ist die höchst mögliche Versorgungsstufe in Deutschland. Rund um die Uhr stehen erfahrene Geburtshelferinnen und -helfer sowie Hebammen, Kinderärztinnen und- ärzte sowie deren Pflegepersonal zur Verfügung.

Für den Fall einer Narkose – sei es zur Linderung der Geburtsschmerzen oder zur Durchführung eines Kaiserschnittes – sind jederzeit Anästhesistinnen und Anästhesisten für Sie da.

Unser Kreißsaal verfügt über 4 Entbindungsräume, 2 Wehenzimmer sowie über zwei Entspannungs- und Entbindungswannen. Alle Räume sind mit einer zentralen CTG-Überwachung ausgestattet, so dass wir eine Überwachung der kindlichen Herztöne jederzeit gewährleisten können. Unsere CTG-Geräte funktionieren per Telemetrie, d.h., Sie dürfen sich während der Geburt ohne störende Kabel frei bewegen. Sollten Sie eine Geburt in der Wanne planen, so melden Sie sich hierfür bitte vorher zur Geburt an, da Sie hierfür eine Aufklärung sowie eine Blutentnahme benötigen (HIV- und Hepatitis-Status)!

Ein eigener Operationsraum für geburtshilfliche Eingriffe (z.B. Kaiserschnitte oder Plazentalösungen) ist im Kreißsaal integriert, so dass keine Verzögerungen durch lange Wege entstehen.

Allgemeines zur Geburt

Sie werden durch erfahrene Geburtshelferinnen und -Helfer sowie Hebammen betreut. Der Großteil unserer Hebammen bringt durch die langjährige Berufstätigkeit einen großen Erfahrungsschatz in die Betreuung ein. Davon profitieren junge Kolleginnen, die wiederum ihrerseits neue Ideen beisteuern. So und durch kontinuierliche Schulungen kann eine optimale Betreuung aus Lebenserfahrung und dem aktuellsten Wissenstand der modernen Geburtsmedizin gewährleistet werden. Speziell für den Kreißsaal verantwortliche Oberärztinnen und Ärzte, das Anästhesie-Team sowie die Kinderärztinnen und -Ärzte stehen rund um die Uhr zur Verfügung.

Sie sind ausdrücklich dazu eingeladen, uns Ihre Wünsche für den Geburtsverlauf und die Zeit danach mitzuteilen. Wir wollen Ihnen alles gewünschte möglich machen, was in Ihrer jeweiligen Situation unter Berücksichtigung der notwendigen medizinischen Sicherheitsaspekten denkbar ist. Sprechen Sie uns darauf gerne an!

Sollte ein Kaiserschnitt notwendig sein, so wird dieser bevorzugt in Rückenmarksanästhesie (Spinal- oder Periduralanästhesie) durchgeführt. Die Patientin ist dabei wach, aber schmerzfrei, kann ihr Kind noch während der Operation bei sich haben und der Partner kann an der Geburt teilnehmen.

Wenn es los geht ...

Sind Sie bei Geburtsbeginn zu Hause noch unsicher, ob, wann und wie Sie kommen sollen, rufen sie Ihre betreuende Hebamme an oder setzen Sie sich direkt mit unserem Kreißsaalteam in Verbindung:

Telefon: 0451 500-41900

Eine Anmeldung zur Geburt ist übrigens nicht zwingend erforderlich, kann aber im Vorfeld gerne erfolgen. Sollten bei Ihnen oder in der Schwangerschaft Besonderheiten bestehen, so ist jedoch eine vorherige Anmeldung dringend empfohlen (Schwangerenambulanz)!

Bei regelmäßigen Wehen, einem Blasensprung oder schwangerschaftsbedingten Problemen erreichen Sie unseren Kreißsaal über die Ratzeburger Allee oder den Mönkhofer Weg.

Sie können direkt neben dem Eltern-Kind-Zentrum auf einem der Storchenparkplätze parken, ein Ticket hierfür erhalten Sie an der Kreißsaalpforte.

Im Kreißsaal können wir gemeinsam mit Ihnen entscheiden, ob der große Tag tatsächlich da ist, oder ob es sich um einen "Fehlalarm" handelt - das kommt häufig vor und muss Ihnen nicht unangenehm sein!

Bei der Aufnahme zur Geburt wird zunächst für gewöhnlich für eine halbe Stunde ein Kardiotokogramm (CTG) geschrieben. Mit dieser Untersuchung können wir das Wohlbefinden Ihres Kindes kontrollieren und uns dann ganz Ihren Wünschen und Vorstellungen hinsichtlich des Geburtsablaufes widmen. Danach folgen in der Regel eine Ultraschall-Untersuchung, eine Blutentnahme und eine Tast-Untersuchung des Muttermundes.

Abhängig vom Geburtsfortschritt können Sie dann auf unserem Gelände spazieren gehen, ein Entspannungsbad nehmen oder einfach nur ausruhen. Von Zeit zu Zeit sollten die kindlichen Herztöne kontrolliert werden. Dies muss aber nicht unbedingt im Liegen, sondern kann beim Umhergehen erfolgen, damit Sie in Ihrer Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt sind.

Unser Kreißsaal hat vier Geburtsräume, die hell gestaltet sind und deren Fenster ins Grüne gehen. Hier finden Sie Raum und Zeit um zu entspannen und Kräfte zu sammeln für die bevorstehende Geburt. Wir ermutigen jede werdende Mutter, aktiv ihre Geburt zu gestalten. Daher gibt es in jedem Raum Haltetücher, Pezzi-Bälle oder Gebärhocker. Zusätzlich können wir die Kreißbetten je nach Belieben für verschiedene Gebärhaltungen umbauen (z.B. 4-Füßerstand, Hocke).

Geburtseinleitung

Es gibt geburtshilfliche Situationen, in denen wir Ihre eigene Wehentätigkeit anregen sollten. Dies gilt z.B., wenn Sie längere Zeit einen Blasensprung ohne Wehentätigkeit haben sollten, wenn Sie deutlich über den errechneten Stichtag hinaus sind oder wenn Sie an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt sind. Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Gründe, eine Geburt einzuleiten. In jedem Fall werden wir unseren medizinischen Rat zu einer Geburtseinleitung stets gut mit Ihnen besprechen.

Es gibt Verschiedene Methoden der Geburtseinleitung (z.B. Medikamente als Scheidenzäpfchen oder -Gel sowie Tabletten zum Schlucken oder aber mechanische Methoden wie den Doppelballon). Geburtseinleitungen führen wir immer stationär durch. Bitte rechnen Sie damit, dass eine Einleitung oftmals mehrere Tage in Anspruch nehmen kann! Nehmen Sie sich spannende Lektüre, Hörbücher oder ähnliches mit in die Klinik, damit Ihnen beim Warten auf Ihr Kind in den letzten Tagen Ihrer Schwangerschaft nicht langweilig wird!

Geburtserleichterung und Schmerzbehandlung

Niemand weiß, warum die Natur es so eingerichtet hat, dass Gebären mit Schmerzen einhergeht. Bittet man Frauen, die schon entbunden haben, den Charakter der Geburtsschmerzen zu beschreiben, so erhält man meist die Antwort, sie seien „weder dumpf noch spitz noch ...“, sondern „mit nichts anderem vergleichbar“. Gleichzeitig sagen fast alle Frauen, die Schmerzen seien vergessen in dem Moment, in dem das neugeborene Baby das erste Mal auf ihrem Bauch läge.

Ob Geburtsschmerz einen Sinn hat, wird unterschiedlich diskutiert. Einige Menschen gehen davon aus, dass die Bindung von Mutter und Kind größer wird, wenn der Erfolg einer Geburt vom Körper der Frau gemeinsam mit dem des Babys ohne medikamentöse Schmerzmittelgabe bewältigt werde. Viele Frauen berichten auch, dass sie das Hochgefühl und das wörtliche Selbst-Bewusstsein, die sich nach einer Geburt ohne künstliche Schmerzmittel einstellen, nie wieder vergessen hätten und es zu einem Kraftquell in ihrem Leben geworden sei.

Andere Frauen erleben Geburtsschmerzen als fürchterlich, quälend oder unerträglich. Auch das Erleben, dem eigenen Körper ausgeliefert zu sein angesichts der Wehen, die "einfach über sie kommen“, bringt manche Frauen unter der Geburt in Situationen starker Angst und körperlichen Schmerzes.

Sicher ist, dass eine Gebärende weniger Angst und Schmerzen während der Geburt hat, wenn sie sich persönlich und medizinisch gut und fürsorglich begleitet fühlt. Wir freuen uns, wenn Sie eine vertraute Person zur Geburt mitbringen. Darüber hinaus werden wir Sie gut und sicher durch die Geburt begleiten.

Dazu gehört auch, dass wir Ihnen mit medikamentösen und nicht-medikamentösen schmerzerleichternden Mitteln zur Seite stehen. Unser Spektrum reicht von einem warmen Entspannungsbad über Akupunktur, Homöopathie, die freie Wahl der jeweilig für Sie im Geburtsverlauf passenden Geburtsposition bis hin zu Schmerzmedikamenten und der Periduralanästhesie. Die Periduralanästhesie erhalten Sie auf Wunsch in Form einer selbstdosierbaren Schmerzpumpe. Sie wird von den Narkoseärztinnen und -Ärzten appliziert, welche rund um die Uhr im Haus sind. Die Dosis entspricht einer sog. Walking-PDA, die Ihre Fähigkeit zur Bewegung und zum Laufen nur gering einschränkt.

Je nach Geburtssituation werden wir mit Ihnen besprechen, welches Schmerzmittel für Sie empfehlenswert ist.

Der Kaiserschnitt

Es gibt in der Geburtshilfe Situationen, in denen eine Entbindung im Vorhinein durch einen Kaiserschnitt geplant wird. Auf Wunsch bieten wir auch einen sog. elternorientierten Kaiserschnitt an. Auf der anderen Seite gibt es Ereignisse, die erst während einer Geburt deutlich machen, dass das Baby nicht auf natürlichem Wege geboren werden kann. Sehr selten gibt es Situationen einer plötzlichen, akuten Notlage für Mutter und/oder Kind, die nur durch einen sofortigen Kaiserschnitt gelöst werden können.

Wenn sich während der Schwangerschaft Gründe für einen geplanten Kaiserschnitt ergeben, besprechen wir dies mit Ihnen in der Schwangerenberatung. Wir vereinbaren einen Termin zur OP, der möglichst nah am errechneten Entbindungszeitpunkt liegt und führen den Eingriff nahezu immer in Rückenmarks-naher Betäubung durch. Selbstverständlich darf Sie eine Bezugsperson in den OP begleiten und während der Operation bei Ihnen sein.

Falls sich während einer Geburt eine Situation zeigt, die einen ungeplanten Kaiserschnitt notwendig macht, werden wir dies offen und ehrlich mit Ihnen und Ihrem Partner besprechen. Die Entbindung würde dann in der Regel entweder in PDA oder in Spinalanästhesie durchgeführt werden. Auch in dieser Situation kann Ihr Partner oder eine andere vertraute Person Sie durch die OP begleiten. Einzig im Falle eine Notfallkaiserschnittes kann Ihr Partner nicht mit Ihnen in den OP kommen, da Sie eine Vollnarkose erhalten müssen, um das Baby möglichst schnell zur Welt bringen zu können.

Kinder-Intensivstation

Auf der neonatologischen Intensivstation werden Früh- und Neugeborenen betreut, die nach der Geburt Unterstützung brauchen. Die Station befindet sich direkt neben dem Kreißsaal. Durch die unmittelbare Nähe von Kreißsaal, Operationssaal und Neugeborenen-Intensivstation ist eine optimale und schonende Versorgung auch sehr kleiner Frühgeborener jederzeit gewährleistet.

Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen kranke Neugeborene und Frühgeborene, denen wir gemeinsam mit ihren Eltern helfen wollen, diese Zeit zu bewältigen. Großen Wert legen wir dabei auf eine umfassende und frühe Einbeziehung der Eltern in die Pflege ihrer Kinder. Neben der Therapie - auch unter Zuhilfenahme der erforderlichen technischen Möglichkeiten - spielt in unserem Konzept die Stärkung und Unterstützung der Eltern-Kind-Bindung eine entscheidende Rolle.