Obduktionen und weiterführende Untersuchungen werden durchgeführt im Auftrag der Staatsanwaltschaft (gerichtliche Obduktionen), der Kliniken (klinische Obduktionen) im Auftrag von Versicherungen (versicherungsrechtliche Obduktionen) im Auftrag der Berufsgenossenschaft und von Privatpersonen. Am Institut werden ferner Obduktionen im Auftrag von Gesundheitsämtern entsprechend dem Feuerbestattungsgesetz durchgeführt.
Durch Obduktionen werden u. a. folgende Fragen beantwortet: Identität der Leiche, Todeszeitbestimmung und Klärung der Todesart und Todesursache, Probleme der Kausalität, Rekonstruktion von Unfällen (Verkehrsunfällen) und Tathergängen.
Hierzu gehören auch Fragen nach ärztlichen Behandlungsfehlern, Berufserkrankungen sowie versicherungsrechtliche Kausalzusammenhänge. Diese Fragen werden zum einen durch Besichtigung des Leichenfundortes und zum anderen durch Obduktionstätigkeit geklärt. Teilweise müssen jedoch Zusatzuntersuchungen durchgeführt werden, die einerseits der Beweissicherung dienen, andererseits aber auch zur endgültigen Klärung der Identität, der Todesart, der Todesursache und der Kausalität.
Es handelt sich insbesondere um folgende Zusatzuntersuchungen:
Präparative Untersuchungen unter dem Aspekt der Identität: Gebiss, Altersbestimmung (s.a. Lebensaltersbestimmungen an Leichen), Geschlechtsbestimmung, Liegezeitbestimmung u. a.
Präparative Untersuchungen unter dem Aspekt der Traumatologie: Skelett, Schädel, Wirbelsäule - insbesondere Halswirbelsäule -, Kehlkopf u.a.
Histologische (feingewebliche) Untersuchungen der inneren Organe zur Frage der Todesursache und zur Frage der Kausalität.
Wundaltersbestimmung: Mikroskopische Untersuchungen von Wunden, die sich an Leichen befinden, unter Anwendung unterschiedlicher Färbe- und Markierungsmethoden zur Erfassung des Zeitintervalls zwischen Trauma und Tod.
Neuropathologische Untersuchungen: Makroskopische und mikroskopische Untersuchungen von Gehirn und Rückenmark unter der Frage der Todesursache, des Kausalzusammenhanges, der Geschehens- und Krankheitsrekonstruktion sowie der Frage der "Geschäftsfähigkeit".
Spurentechnische Untersuchungen: Blutspuren, Spermaspuren, Kleidungsstücke, DNA-Techniken (PCR) zur individuellen Zuordnung.