Die minimal-invasive laparoskopische Chirurgie (Knopflochchirurgie) hat in Kiel eine lange Tradition. Der Kieler Gynäkologe Kurt Semm, gleichzeitig gelernter Feinmechaniker, entwickelte und baute die erforderlichen Instrumente selbst. Trotz anfänglicher Widerstände seiner chirurgischen Kollegen führte er 1983 die weltweit erste laparoskopische Blinddarmentfernung durch. Die Methodik wurde zunächst in den USA rasch aufgegriffen und verbreitete sich in den meisten operativen Fächern.
Vorteile des Verfahrens
Mittlerweile ist es wissenschaftlich belegt, dass zum Beispiel bei Darmkrebs durch die minimal-invasiven Operationsmethoden (über kleine Öffnungen eingebrachte Instrumente) im Vergleich zu den offenen Operationen (mit großem Bauchschnitt) gleichwertige Langzeitergebnisse erzielt werden können. Die Vorteile für die Patientinnen und Patienten sind unter anderem: weniger Schmerzen nach der Operation, bessere kosmetische Ergebnisse und weniger Wundinfektionen.
Einsatzgebiete der minimal-invasiven Chirurgie
An unserer Klinik wird heute die überwiegende Anzahl der Speiseröhren-, Magen- , Bauchspeicheldrüsen-, Leber- und Darmoperationen minimal-invasiv durchgeführt, so dass die Klinik mittlerweile über eine sehr große Erfahrung und Expertise auf diesem Gebiet verfügt. Nahezu jedes Organ in der Viszeral- und Thoraxchirurgie kann minimal-invasiv operiert werden, es sei denn, bestimmte technische oder individuelle Gründe (z. B. Voroperationen des Patienten) sprechen dagegen. In diesem Fall wird eine Operation konventionell bzw. offen durchgeführt.
Besondere Techniken
Ebenfalls in Kiel angeboten wird die SIL-Technik (bzw. SILS: Single Incision Laparoscopic Surgery). Hierbei werden laparoskopische Eingriffe durch einen einzigen Einschnitt durchgeführt, wodurch es zu nahezu keiner bemerkbaren Narbenbildung mehr kommt.