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Epigenetics and IVF

Die Entwicklung eines Menschen folgt nicht nur einem fest geschriebenen genetischen Plan. Der sogenannte "epigenetische Weg" hat eine wesentliche Bedeutung bei der Entwicklung eines Menschen. Der epigenetische Weg erfolgt durch molekulare Modifikationen an der Erbsubstanz (DNA), die nach der Befruchung der Eizelle durch das Spermium in der Zelle, oder bei den ersten Zellteilungen der befruchteten Eizelle erfolgen. Dabei werden bestimmte Erbfaktoren (Gene) unterschiedlich programmiert, was wiederum zu ihrer Aktivierung bzw. Inaktivierung führt. Diese so programmierten Gene steuern dann den Entwicklungsprozess des werdenden Menschen.

Bereits in der frühen Entwicklungsphase des Menschen (Embryogenese) spielen solche epigenetische Prozesse, bei denen die elterlichen Erbanlagen unterschiedlich programmiert werden können, eine wesentliche Rolle. Diese Unterschiede in der Programmierung kann man an bestimmten Modifikationen des Erbguts (der sog. DNA-Methylierung) nachweisen. Das Forschungsvorhaben dient dazu, herauszufinden, ob das Muster der Programmierung d.h. der DNA Methylierung bei der künstlichen Reagenzglasbefruchtung (IvF) oder nach Injektion des Spermiums in die Eizelle (intrazytoplasmatischer Spermieninjektion = ICSI) beeinflusst wird und wie sich dieses im Vergleich zu einer normalen Zeugung (Spontanschwangerschaft) darstellt.

Die Studie wurde zwischenzeitlich abgeschlossen und die Ergebnisse sind als Publikation des Journals of Medical Genetics abrufbar.

Ziel der Studie war es, das Ausmaß dieser DNA Methylierung insgesamt, sowie das Methylierungsmuster bestimmter Gene bei Kindern nach IVF und ICSI zu bestimmen. Die Studie erbrachte jedoch keinen Hinweis auf eine Veränderung von imprints bei Kindern nach IVF oder ICSI im Vergleich zu spontan konzipierten Kindern.

Kooperationspartner

Prof. Jörn Walter, PhD
Universität des Saarlandes
FR8.3 Biowissenschaften
Genetik/Epigenetik
Postfach 151150,
66041 Saarbrücken
Tel.: + 49 681 302 4367
Fax: + 49 681 302 2703
Email: j.walter@mx.uni-saarland.de

Prof. Dr. Kentnenich
DRK Kliniken Berlin/Westend
Frauenklinik
Spandauer Damm 130,
14050 Berlin
Tel.: 030 - 3035 44 05
Fax: 030 - 3035 44 09
E-mail: h.kentenich@drk-kliniken-westend.de