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Erste roboterassistierte Adipositas-Operation am Campus Kiel des UKSH

Montag, 05. September 2016

Erstmals wurde am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) eine Magenverkleinerungsoperation bei krankhaftem Übergewicht (Adipositas) mithilfe eines roboterassistierten OP-Systems durchgeführt. Die sogenannte Sleevegastrektomie erfolgte unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Becker, Direktor der Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, und in Kooperation mit dem Kurt-Semm-Zentrum für laparoskopische und roboterassistierte Chirurgie sowie dem Referenzzentrum für Adipositaschirurgie.

Der da Vinci-Operationsroboter erlaubt ausgesprochen präzise Eingriffe mit einem Höchstmaß an Gewebeschonung für den Patienten und wird bereits seit 2013 erfolgreich in verschiedenen Bereichen (Chirurgie, Urologie und Gynäkologie) am Campus Kiel des UKSH verwendet. Allein in der Chirurgie wurde das da Vinci-System bisher mehr als 300 Mal bei Operationen an Speiseröhre, Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse und Dickdarm eingesetzt.

Nun wurde erstmals in Schleswig-Holstein eine da Vinci-assistierte, minimal-invasive Operation in der Adipositas-Chirurgie durchgeführt. Die Chirurgen Dr. Jan Beckmann, Prof. Dr. Clemens Schafmayer und Dr. Heiko Aselmann konnten den Eingriff komplikationsfrei ausführen. „Durch die intuitive Steuerung der Instrumente als auch der hochauflösenden 3-D-Optik werden zukünftig auch komplexere minimal-invasive Operationen bei adipösen Patienten möglich sein“, erklärt Klinikdirektor Prof. Becker.

Die roboterassistierte, minimal-invasive Operation mit dem da Vinci-System bietet durch die innovative Technologie wesentliche Vorteile gegenüber der herkömmlichen laparoskopischen Chirurgie (Schlüsselloch-Chirurgie). Bei der roboterassistierten Operation mit dem da Vinci-System sitzt der Chirurg an einer Konsole, von der aus er die Instrumente steuert. Dabei hat er durch die spezielle Optik des Systems eine hochauflösende, dreidimensionale und mehrfach zu vergrößernde Sicht auf das Operationsgebiet. Die Handbewegungen des Chirurgen werden durch das computergestützte System verfeinert und über die Roboterarme in feinste und völlig zitterfreie Bewegungen umgesetzt. Trotz der Zugänge über kleinste Schnitte ermöglicht das System dem Operateur große Bewegungsfreiheit der Instrumente für ein höchstpräzises Vorgehen.

Bereits seit 2009 werden bariatrische Operationen (Eingriffe zur Regulierung des Übergewichts) in Kiel durchgeführt. 2015 wurde der Campus Kiel des UKSH als Referenzzentrum für Adipositas-Chirurgie mit aktuell ca. 150 Eingriffen pro Jahr zertifiziert. Mit der Auszeichnung honoriert die Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) die hohe Behandlungsqualität und hervorragende Expertise auf diesem Gebiet.

Die Adipositas ist das am schnellsten wachsende Gesundheitsproblem weltweit. Die Fachgesellschaften der Ernährungsmedizin (DGEM) als auch der DGAV haben klare Leitlinien zur Behandlung der Adipositas definiert. Dennoch gibt es große regionale Unterschiede in der Versorgung morbid-adipöser Patienten. Durch die transparente und vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb des UKSH und mit den führenden Krankenkassen wurde regional eine Vereinbarung getroffen, die diesen Patienten einen unkomplizierten Zugang zur leitliniengerechten bariatrischen Chirurgie ermöglicht.

Weitere Informationen und einen Informationsflyer erhalten Sie auf den Webseiten des Kurt-Semm-Zentrums für laparoskopische und roboterassistierte Chirurgie und des Interdisziplinären Adipositaszentrums am UKSH Campus Kiel.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel,
Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie,
Dr. Jan Beckmann, Tel.: 0431 597-5586, E-Mail: jan.beckmann@uksh.de

Die Chirurgen Dr. Heiko Aselmann, Dr. Jan Beckmann und Prof. Dr. Clemens Schafmayer (v.l.) konnten den Eingriff komplikationsfrei ausführen.

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Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de

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