Dr. med. David Baden

Dr. med. David Baden

Klinik für Innere Medizin II mit den Schwerpunkten Hämatologie und Onkologie
Assistenzarzt, Clinician Scientist

Seit Mai 2021 bin ich Mitglied in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten „Clinician Scientist Program in Evolutionary Medicine“ (CSEM). Dieses Programm ermöglicht es mir, die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie an der Klinik für Innere Medizin II am Campus Kiel mit meinen Forschungsinteressen zu verbinden.

Im Rahmen meiner Forschungstätigkeit möchte ich zu einem besseren Verständnis über die Entstehung, Klassifikation und Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML) beitragen. Die AML als Erkrankung des Knochenmarks ist mit einem mittleren Erkrankungsalter von 65 bis 75 Jahren vor allem eine Erkrankung der älteren Bevölkerungsgruppen. Insbesondere vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Bevölkerung wird diese eigentlich seltene Erkrankung in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Innerhalb der letzten 10-20 Jahre konnten durch neue Einblicke in die genetischen Hintergründe große Fortschritte beim Verständnis für die Entstehung der AML erzielt werden. Viele der gewonnenen Erkenntnisse haben bereits Einzug in die tägliche klinische Routine in Form von verbesserten Therapiemöglichkeiten gehalten. Neben den zahlreichen bereits gut klassifizierten genetischen Mutationen rücken auch immer mehr die epigenetischen Veränderungen des Erbguts in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses. Diese Veränderungen scheinen vor allem Einfluss auf die Genexpression, also die Ablesemechanismen des Erbgutes zu nehmen und dadurch den Krankheitsverlauf zu steuern.

Wir möchten diese epigenetischen Veränderungen in Form von Veränderungen der dreidimensionalen Struktur des Erbgutes genauer untersuchen. Ziel unseres Projekts ist ein besseres Verständnis des Effekts von bekannten Mutationen der AML auf die spezifische Form der DNA, die Rolle dieser Strukturänderungen bei der Entstehung, Aufrechterhaltung und Evolution der Erkrankung zu klassifizieren und aus diesen Erkenntnissen Rückschlüsse auf die Entstehung von Resistenzmechanismen gegen bekannte Therapien der AML zu ziehen. Aus den dabei gewonnenen Einblicken ergeben sich möglicherweise neue Therapieansätze, welche im Sinne eines translationalen Forschungsansatzes rasch in verbesserte Behandlungskonzepte für Patienten mit einer akuten myeloischen Leukämie umgesetzt werden sollen.