Dr. med. Guranda Chitadze

Dr. med. Dr. rer. nat. Guranda Chitadze

Klinik für Innere Medizin II mit den Schwerpunkten Hämatologie und Onkologie
Assistenzärztin, Clinician Scientist
Tel. Kiel: 0431 500-22555

Neben meiner klinischen Tätigkeit war es sehr schwer, meine Forschungsinteressen und akademischen Ziele weiterzuverfolgen. Deshalb trat ich 2019 dem „Clinician Scientist Program in Evolutionary Medicine“ (CSEM) bei. Durch geschützte Zeit für die Forschung, das strukturierte Weiterbildungscurriculum und das für eine akademische Karriere notwendige Soft Skills Training ermöglicht mir das CSEM einen sicheren Weg zur Habilitation und zur Fachärztin für Hämatologie und Onkologie. Zusätzlich ermöglicht das CSEM die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Mein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der akuten lymphatischen Leukämien (ALL) der B-Zell Reihe, einer aggressiven Art von Blutkrebs, und deren Interaktion mit dem Immunsystem. Auch unter Einsatz immuntherapeutischer Ansätze rezidiviert ein relevanter Anteil der Patienten oder spricht nicht auf die Behandlung an. Im Gegensatz zur Chemotherapie, die vorwiegend stark proliferierende Zellen abtötet, zielt die Immuntherapie (T-Zell aktivierende Therapieansätze) auf alle Zellen ab, die das Zielantigen (z. B. CD19) exprimieren. Entsprechend unterscheidet sich der Verlauf von minimaler Resterkrankung unter diesen beiden Therapieansätzen. Im Rahmen der CSEM in Kooperation mit dem Max Planck Institut für Evolutionsbiologie (unter Betreuung von Prof. Monika Brüggemann, Hämatologie Labor Kiel, Medizin II, UKSH Kiel und Prof. Arne Traulsen, Max Planck Institut für Evolutionsbiologie Plön) modellieren wir den Verlauf von minimaler Resterkrankung unter Chemo- vs. immuntherapeutischen Ansätzen bei der ALL, um die bestmöglichen Therapiesequenzen mit optimalem Outcome zu finden. Die immunphänotypische und genetische Charakterisierung von T-Zellen sowie leukämischer Zellen mittels Durchflusszytometrie, Hochdurchsatzsequenzierung und Einzelzell-RNA-Sequenzierung ermöglicht uns, die Wirkungs- und Resistenzmechanismen dieser neuartigen Therapieansätze besser zu verstehen und Patientenkohorten besser zu identifizieren, die von der Behandlung profitieren können und den Outcome zu optimieren.