Die Stereotaxie (zerebrale Stereotaxie) ist ein seit vielen Jahrzehnten bekanntes Verfahren, mit dessen Hilfe eine millimetergenaue Zielpunktbestimmung im Hirn möglich ist. Die Stereotaxie wird bei neurochirurgischen Operationen routinemäßig und vielfältig eingesetzt, so z. B. für die Gewebsprobenentnahme aus Hirntumoren (stereotaktische Biopsie), für die gezielte und damit schonende Entfernung von tief gelegenen Hirntumoren, für die Akutbehandlung bei Patienten mit Hirnblutungen sowie für die therapeutische Einlage von Drainagen zur Einbringung von Medikamenten in das Hirn.
Eine weitere Behandlungsindikation für die Stereotaxie stellt die stereotaktisch geführte Bestrahlung (Stichwort: stereotaktische Radiochirurgie, fraktionierte stereotaktische Radiotherapie) dar. Diese Formen der stereotaktisch geführten Bestrahlung erfolgen in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Strahlentherapie und Nuklearmedizin. Sie stellen eine Hochpräzisionsbestrahlung dar, bei der die dreidimensionale Computersimulation eine effektive Bestrahlung z. B. eines Hirntumors unter maximaler Schonung des umgebenden normalen Hirngewebes ermöglicht. Diese Behandlungsform ist u. a. für die Behandlung von Tochtergeschwülsten, sog. Metastasen von in der Körperperipherie gelegenen bösartigen Tumoren geeignet. Hier erfolgt sie als sog. Einzeitbestrahlung, wobei einmalig eine hohe Bestrahlungsdosis stereotaktisch geführt appliziert wird.
Im Gegensatz zu der konventionell üblichen Bestrahlung ist diese Bestrahlungsform mit einem hohen Patientenkomfort verbunden, da die Behandlung mit dieser einmaligen Bestrahlung abgeschlossen ist und auch ambulant durchgeführt werden kann. Auch die Behandlung von gutartigen Tumoren im Bereich der Schädelbasis (Stichwort: Meningeome, Hypophysenadenome) sind ein Behandlungsgebiet der stereotaktischen Bestrahlungstherapie, wobei hier eine mehrfache Hochpräzisionsbestrahlung (Stichwort: fraktionierte stereotaktische Strahlentherapie) notwendig ist. Dadurch kann eine max. Schonung wichtiger umgebender Strukturen, u. a. der Sehbahnen, erreicht werden. Diese Behandlungsverfahren werden seit Jahren erfolgreich durchgeführt, wobei Patienten aus dem gesamten schleswig-holsteiner Raum sowie Hamburg und z. T. Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen behandelt werden.