Menschen mit entzündlichen Systemerkrankungen leiden oft unter fortdauernden Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Die Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, hat nun unter der Leitung von Prof. Dr. Gabriela Riemekasten eine Tagesklinik eröffnet, deren Angebot sich an diese Patientinnen und Patienten richtet. Während des dreiwöchigen Aufenthaltes steht ihnen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, die eine medikamentöse Therapie ergänzen oder ersetzen können, wie Physiotherapie, Ergotherapie oder Psychotherapie. Die konzeptionelle Ausrichtung der Tagesklinik, die in Zukunft bis zu 18 Behandlungsplätze bieten wird, ist einmalig in Norddeutschland.
"Wir wollen erreichen, dass die Krankheit keinen Einfluss mehr auf die Arbeit oder Freizeit unserer Patienten hat", sagt Dr. Sebastian Klapa, Stationsarzt der neuen Tagesklinik. Ein multiprofessionelles Team trainiert die Beweglichkeit der Patientinnen und Patienten, berät zu Fragen der Ernährung, die das Entzündungsgeschehen beeinflussen kann, vermittelt Techniken zur Schmerzbewältigung und zum Umgang mit Fatique, einer chronischen Erschöpfung. Psychologinnen und Psychologen helfen, mit familiären und beruflichen Schwierigkeiten umzugehen, die viele chronisch Erkrankte aufgrund der Dauerbelastung haben. Moderne Technik ergänzt die Expertise der Therapeutinnen und Therapeuten. Mit dem digitalen Sportgerät "Pixformance" zum Beispiel können die Patienten während der Bewegungstherapie überprüfen, ob sie Übungen korrekt ausführen und vor dem heimischen Computer weiter trainieren.
Jeder Behandlungsplan ist individuell, im Vordergrund stehen die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten. Während des Aufenthaltes sollen sie selbst zu Expertinnen und Experten ihrer Erkrankung werden und lernen, das Leben damit besser zu meistern. "Das Konzept der Tagesklinik hilft dabei. Die Menschen fahren jeden Nachmittag wieder nach Hause und bleiben so in ihrer vertrauten Umgebung. Hier können sie das Erlernte direkt anwenden", sagt Dr. Klapa.
Bis zu drei Prozent der Menschen, die in Deutschland leben, leiden unter entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen, mit zunehmender Tendenz. Allein im Einzugsgebiet der Tagesklinik sind rund 30.000 Menschen betroffen. Zum Erkrankungsspektrum gehören zum Beispiel die Rheumatoide Arthritis und andere Gelenkerkrankungen, entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen, Bindegewebserkrankungen, entzündliche Gefäßerkrankungen und Osteoporose. Mit der Tagesklinik erweitert die Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie ihr Behandlungsangebot um einen wichtigen Baustein. Sie erreicht Patientinnen und Patienten, deren Behandlungsbedarf über die ambulante Versorgung hinaus geht, die jedoch nicht so schwer erkrankt sind, dass sie vollstationär aufgenommen werden müssten. Im Fokus des Behandlungskonzeptes stehen besonders Menschen im erwerbstätigen Alter.
Mit einer Eröffnungsveranstaltung für Fachpublikum weiht die Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie die neue Tagesklinik ein. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 26. Februar 2020, von 18 bis 21.30 Uhr im Haus A, Hörsaal Z3, statt. Nach Vorträgen von Prof. Riemekasten, Dr. Klapa und Dr. Jens Humrich, ebenfalls aus der Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie, findet ein fachlicher Austausch und eine Besichtigung der Tagesklinik statt. Vertreterinnen und Vertreter der Presse sind herzlich eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten.
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie,
Dr. Sebastian Klapa
Tel.: 0451 500-40766, E-Mail: sebastian.klapa@uksh.de

Sie stehen in der neuen Tagesklinik für die Patientinnen und Patienten bereit: Krankenschwester Regina Wulf, Physiotherapeutin Martina Traut, Klinikdirektorin und Leiterin der Tagesklinik Prof. Dr. Gabriela Riemekasten, Physiotherapeutin Sabine Smith und die medizinische Fachangestellte Kerstin Mosenthin (vordere Reihe, v.l.) sowie Physiotherapeut Jens Menge, Oberarzt Dr. Jens Humrich und der Stationsarzt der Tagesklinik, Dr. Sebastian Klapa (hintere Reihe, v.l.)
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