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UKSH weiht Hämatologische Spezialstation am Campus Kiel ein

Montag, 30. November 2015

Beste Behandlungsoptionen für Krebspatienten – Klinikdirektor Prof. Dr. Dr. Michael Kneba verlagert mit seinem Team klinische und wissenschaftliche Tätigkeit auf den Campus Kiel

Mit einer feierlichen Schlüsselübergabe und einem anschließenden Tag der offenen Tür hat das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) am Campus Kiel heute (Montag, 30. November 2015) die neu errichtete Hämatologische Spezialstation der Klinik für Innere Medizin II – Hämatologie und Onkologie eröffnet. Die Einrichtung wurde nach wegweisenden hygienischen und organisatorischen Gesichtspunkten entworfen. Sie bietet damit hervorragende Voraussetzungen für die Behandlung von Menschen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen wie akuten Leukämien und aggressiven Lymphomen.

Wissenschafts-Staatssekretär Rolf Fischer betonte anlässlich der Schlüsselübergabe: „Über den heutigen Start freue ich mich besonders, denn: Mit dem Start wird die Behandlung von Leukämiepatienten in Kiel und der Region weiter verbessert. Dies ist nicht nur ein wichtiger Schritt für Patientinnen und Patienten, sondern zugleich eine exzellente Basis für den weiteren Fortschritt von Wissenschaft und Forschung auf dem so wichtigen Gebiet!“

Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, sagte: „Auf die Frage, wo soll ich mich mit der Diagnose „Blutkrebs“ behandeln lassen, gibt es eine klare Antwort: Mit der Einbettung der Hämatologischen Spezialstation in die zertifizierte fachübergreifende Onkologie des UKSH sind hervorragende Voraussetzungen in Diagnostik und Therapie geschaffen für eine optimale Behandlung an Krebs erkrankter Menschen im Norden.“

Die neue Station verfügt über insgesamt 18 Betten. Die Ein- und Zweibettzimmer wie auch die übrigen Räume der Station werden mit hochgradig gereinigter und klimatisierter Luft versorgt. Unter diesen besonderen Bedingungen werden Patienten mit akuten Leukämien, fortgeschrittenen myelodysplastischen Syndromen, schweren Formen des Knochenmarkversagens (aplastische Anämie), aggressiven Lymphomen und Patienten mit Komplikationen nach allogener Stammzelltransplantation versorgt. Der Neubau ist als eingeschossiger Anbau an die Notfallaufnahme errichtet worden und verfügt über eine Hauptnutzfläche von rund 400 Quadratmetern. In einer Dachzentrale und einem Teilkeller sind Flächen für die Technik untergebracht. Aufgrund der sehr beengten Platzverhältnisse auf dem Baugrundstück mit wenig Aufstellmöglichkeit für Baustellenmaterial- und Gerät, wurde der Neubau als Modulbau ausgeführt. Die Modulbautechnik mit einem Vorfertigungsgrad von ca. 90 Prozent im Werk machte eine sehr kurze Bauzeit von rund einem Jahr möglich. Die Gesamtbaukosten liegen bei rund 5,2 Mio Euro.

„Um Patienten mit Leukämieerkrankungen auf hohem Versorgungsniveau behandeln zu können, ist in der Hämatologischen Spezialstation eine hochmoderne Lüftungsanlage mit HEPA-Filterung eingebaut. Diese Anlage sorgt unter anderem für optimale hygienische Bedingungen und reinigt die Luft von den kleinsten Schwebeteilchen. Die immunsupprimierten Patienten werden dadurch wirksam vor Infektionen geschützt“, sagte Hans-Adolf Bilzhause, Geschäftsführer der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH), die für die Baumaßnahme zuständig war.

Die Rückverlagerung der II. Medizinischen Klinik vom bisherigen Standort im Städtischen Krankenhaus Kiel auf den Campus Kiel des UKSH wurde bereits in den vergangenen Jahren durch den Aufbau der hämatologisch-onkologischen Ambulanz im Karl-Lennert-Krebscentrum Nord sowie durch die Einrichtung einer onkologisch-hämatologischen Station in die Wege geleitet. Mit dem Bezug der Hämatologischen Spezialstation und der Verlagerung des Labors für Spezielle Hämatologische Diagnostik wird der endgültige Übergang der Klinik abgeschlossen. Damit sind nun beste Voraussetzungen für die Versorgung von Patienten mit hämatologischen und onkologischen Erkrankungen auf dem Campus Kiel geschaffen. Die unmittelbare Nähe zu allen an der komplexen Diagnostik und Therapie beteiligten Einrichtungen erleichtert wesentlich die fachübergreifende Versorgung. Die Patienten profitieren durch die enge Verzahnung von Krankenversorgung und klinischer Forschung. So stehen ihnen innovative Therapieverfahren im Rahmen nationaler und internationaler Studien zur Verfügung. Mit dem Übergang der Klinik in das UKSH verlassen Klinikdirektor Prof. Dr. Dr. Michael Kneba und sein Stellvertreter Prof. Dr. Heinz-August Horst mit Teilen ihres Teams das Städtische Krankenhaus Kiel zum 31. Dezember des Jahres und konzentrieren ihre Tätigkeit vollständig im UKSH. Prof. Dr. Horst hat die Leitung der Hämatologischen Spezialstation übernommen.

Prof. Horst antwortet auf die Frage nach den Besonderheiten der Hämatologischen Spezialstation: „Neben der hervorragenden technischen und medizinischen Ausstattung der Station wurde auch sehr viel Wert darauf gelegt, den Patienten die häufig wochenlangen stationären Aufenthalte so angenehm wie möglich zu machen. Dies zeigt sich zum Beispiel durch die geschmackvolle Auswahl von Furnieren und Farbelementen in den Zimmern und den sehr freundlichen Patientenaufenthaltsraum mit verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten. Medizinisch besteht durch die Personalausstattung der Hämatologischen Spezialstation die Möglichkeit, neben den Standardtherapien neue Behandlungsverfahren anzubieten, welche zum Teil nur an wenigen anderen Universitätskliniken in Deutschland im Rahmen von internationalen Studien zur Verfügung stehen.“

Die Klinik für Innere Medizin II ist Teil des Onkologischen Zentrums am Karl-Lennert-Krebscentrum Nord des UKSH am Campus Kiel. Anfang 2014 wurde der Campus Kiel durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) als Onkologisches Zentrum ausgezeichnet und ist damit neben dem Campus Lübeck die einzige Behandlungseinrichtung in Schleswig-Holstein, die die hohen fachlichen Anforderungen der DKG für ein zertifiziertes Onkologisches Zentrum erfüllt. Damit erhält jeder Patient die Garantie, dass er von der Expertise aller krebsversorgenden Disziplinen profitiert. Das Onkologische Zentrum ist zudem an einer Vielzahl von klinischen Studien beteiligt, in denen Patienten – sofern sie zustimmen – entweder die Standardtherapie oder eine abgesicherte, neue Behandlungsoption erhalten. Diese Studien bringen die Forschung voran und haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass viele Krebsarten heute zu beherrschen sind. Darüber hinaus stehen den Patienten des Onkologischen Zentrums zusätzliche Dienste wie Psychoonkologie, Sozialdienst oder palliativmedizinische Versorgung zur Verfügung.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Innere Medizin II, Prof. Dr. Horst
Tel.: 0431 597-9559, E-Mail: h.horst@med2.uni-kiel.de

Haben sich gemeinsam mit vielen weiteren Beteiligten für den Bau eingesetzt (v.l.): Dipl.-Ing. Christian Schmieder, Geschäftsführer Schmieder.Dau.Architekten, Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender UKSH, Hans-Adolf Bilzhause, Geschäftsführer GMSH, Prof. Dr. Dr. Michael Kneba, Klinikdirektor Klinik für Innere Medizin II - Hämatologie und Onkologie, Rolf Fischer, Staatssekretär Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung, und Prof. Dr. Ulrich Stephani Dekan der Medizinischen Fakultät.

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Prof. Dr. Horst, stelllv. Klinikdirektor und Leiter der Spezialstation, mit einem Teil des neuen Stationsteams.

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