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Erste erfolgreiche Kryokonservierungen von Eierstockgewebe in Kiel

Mittwoch, 25. Mai 2016

Im Universitären Kinderwunschzentrum Kiel (Leitung: PD Dr. Sören von Otte) wurde erstmals erfolgreich Eierstockgewebe vor Beginn einer Krebsbehandlung entnommen und tiefgefroren. In Kooperation mit der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe (Direktor: Prof. Dr. Nicolas Maass) und der Kryobank der Universitäts-Frauenklinik Bonn erfolgten die ersten Entnahmen bei jungen Patientinnen mit bösartigen Tumorerkrankungen.

Die Methode der Kryokonservierung von Eierstockgewebe ist seit den ersten nach einer Transplantation erfolgten Geburten weltweit im Jahr 2004 und in Deutschland 2008 eine immer häufiger durchgeführte Technik zum Erhalt der Fruchtbarkeit (sogenannte „Fertilitätsprävention“). Ziel dieser Maßnahme ist es, jungen Frauen oder auch Kindern, die im Rahmen einer Krebsbehandlung eine eierstockschädigende Chemo- oder Strahlentherapie erhalten müssen, die Fruchtbarkeit zu bewahren und ihnen nach Abschluss der Krebsbehandlung eine Perspektive für eine spätere Familiengründung zu erhalten. Dazu wird Jahre später, wenn nach Bewältigung der Krebserkrankung die Familienplanung umgesetzt werden soll, das kryokonservierte Eierstockgewebe aufgetaut und im Rahmen einer Bauchspiegelung in die Bauchhöhle retransplantiert.

Weltweit sind nach Entwicklung dieser Technik derzeit mehr als 70 Lebendgeburten bekannt, davon 16 alleine in Deutschland (Angaben des Registers Fertiprotekt, Stand Ende 2015). Im Universitären Kinderwunschzentrum Kiel wird diese Methode des Fertilitätserhalts nach erfolgreicher Etablierung der Technologie jetzt regelmäßig eingesetzt.

Weitere Informationen unter www.uksh.de/kinderwunsch

Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Universitäres Kinderwunschzentrum Kiel, PD Dr. Sören von Otte
Tel.: 0431 597-8877, E-Mail: kinderwunsch-kiel@uksh.de

Embryologin Stefanie Schansker (M.Sc.) bereitet das Gewebe für die Konservierung bei minus 196 Grad Celsius vor.

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