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Gefäßchirurg des UKSH, Campus Kiel, erhält Forschungspreis

Mittwoch, 06. März 2019

Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Kardiologie wurde Dr. Rouven Berndt, Assistenzarzt der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, der gefäßchirurgische Forschungspreis verliehen. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung erhält er für seine Arbeit „Allogeneic transplantation of programmable cells of monocytic origin (PCMO) improves angiogenesis and tissue recovery in critical limb ischemia (CLI): a translational approach“.

Die von dem 32-jährigen Wissenschaftler vorgelegte Arbeit, bei der es sich bereits um ein abgeschlossenes wissenschaftlich erfolgreich publiziertes Projekt handelt, konzentriert sich auf einen zellulären Therapieansatz bei der schweren fortgeschrittenen arteriellen Verschlusskrankheit der Beinstrombahn mit drohender Extremitätenamputation. Im Zentrum steht dabei die Behandlung des nicht ausreichend durchbluteten Muskelgewebes mit speziellen programmierbaren Stammzellen (den PCMOs, programmable cells of monocytic origin), die schon von anderen Forschergruppen erfolgreich in Therapiekonzepten außerhalb der Gefäßchirurgie eingesetzt werden konnten. Die verschiedenen Teilschritte des Gesamtprojektes erstreckten sich dabei bisher sowohl auf Zelluntersuchungen in Kulturmedien als auch auf tierexperimentelle Untersuchungen mit Simulation einer chronischen Extremitätenischämie.

Zudem wurden bereits einzelne, sehr erfolgreiche individualisierte Heilversuche vorgenommen, die zu einer klinisch beeindruckenden Gewebsstabilisierung durch Ausbildung eines Netzwerks von Kollateralgefäßen führten. In Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut in Berlin wird derzeit auf der Basis dieser Ergebnisse eine randomisierte und verblindete klinische Studie zur Anwendung von reprogrammierten Zellen monozytären Ursprungs bei Patienten mit Extremitätenischämie vorbereitet.

Dr. Berndt ist seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie. Darüber hinaus ist Dr. Berndt zertifizierter endovaskulärer Chirurg, qualifiziert durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie. Entsprechend seiner Forschungsinteressen und seines bisherigen klinischen Profils liegt der klinische Behandlungsschwerpunkt in der Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit und der Erkrankungen der Aorta. Die klinische Arbeit wird seit Jahren durch wissenschaftliche Projekte und experimentelle Untersuchungen flankiert, seit 2016 leitet Dr. Berndt die Arbeitsgruppe „Experimentelle und klinische Angiologie“. Er arbeitet dabei eng in einem Forschungsnetzwerk aus den Bereichen Anästhesie und Intensivmedizin, Radiologie, Pathologie und der Molekularen Medizin zusammen. Insbesondere in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Martin Albrecht und seinem Team aus der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des UKSH konnten eine Vielzahl von erfolgreichen Projekten im Bereich Ischämie und Infarktforschung realisiert und erfolgreich Drittmittel eingeworben werden. Weiterhin besteht eine enge Kooperation zu der Klinik für angewandte Zelltherapie des UKSH unter der Leitung von Prof. Dr. Fred Fändrich. Auch zukünftig wird sich das über die Jahre gewachsene interdisziplinäre Team mit Fragen auf dem Gebiet des ischämischen Gewebeschadens, der Zell- und Gentherapie sowie der Infarktforschung beschäftigen und dabei weiterhin das Augenmerk auf die translationale Überführung der Grundlagenforschung in den klinischen Alltag legen.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:

Herz- und Gefäßchirurgie

Dr. Rouven Berndt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel

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