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Für Patientinnen und Patienten

Was ist ein Delir?

Ein Delir ist ein Zustand, in dem man sich sehr verwirrt fühlt. Es kann plötzlich auftreten und ist meist vorübergehend. Viele Menschen im Krankenhaus erleben ein Delir, besonders nach Operationen oder wenn sie auf der Intensivstation liegen.

Typische Erfahrungen bei einem Delir

  • Sie können sich schlecht konzentrieren oder fühlen sich orientierungslos.

  • Dinge können seltsam oder unwirklich erscheinen, manchmal sogar beängstigend.

  • Manchmal sieht oder hört man Dinge, die gar nicht da sind.

  • Sie könnten sich schläfrig fühlen oder nicht wissen, welcher Tag oder welche Uhrzeit es ist.

Was können Sie tun, wenn Sie merken, dass Sie delirant werden?

  • Sprechen Sie mit dem Pflegepersonal oder den Ärztinnen und Ärzten. Sie sind da, um Ihnen zu helfen.

  • Bleiben Sie ruhig. Ein Delir geht oft von selbst wieder vorbei.

  • Versuchen Sie, sich auf einfache Dinge zu konzentrieren, wie Ihren Namen oder wo Sie sind.

Wie ist die Kommunikation im Delir?

Es kann sein, dass Sie Schwierigkeiten haben, sich auszudrücken oder andere zu verstehen. Das ist normal. Sagen Sie, wenn Sie Hilfe brauchen oder etwas nicht verstehen. Manchmal hilft es, einfache Fragen zu stellen oder langsamer zu sprechen. Tragen Sie Ihre Brille und/oder Hörgeräte, wenn sie welche haben.

Welche Hilfe gibt es im Delir?

  • Das Pflegepersonal passt auf Sie auf. Sie sind in Sicherheit.

  • Reden Sie mit anderen über Ihre Eindrücke und Erfahrungen. Das hilft sie zu verstehen und damit umzugehen. Reden Sie dem Pflegepersonal und Ihrer Familie darüber.

  • Das Pflegepersonal kann Ihnen helfen, sich zu beruhigen, indem es mit Ihnen spricht oder einfache Dinge erklärt.

  • Manchmal helfen die Familie und vertraute Menschen, Mobilisierung, ausreichend Flüssigkeit, ruhige Musik, vertraute Gegenstände oder Fotos, um Sie zu entspannen.

  • Ein Delir geht wieder vorbei.

  • Medikamente können helfen, wenn das Delir stark ist. Sprechen Sie mit den Ärztinnen und Ärzten darüber.

Was können Sie nach einem Delir tun?

  • Geben Sie sich Zeit, sich zu erholen. Ein Delir kann sehr anstrengend sein.

  • Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über das, was Sie erlebt haben.

  • Bitten Sie um Unterstützung, wenn Sie das Gefühl haben, noch etwas verwirrt zu sein.

Es ist wichtig, dass Sie wissen: Ein Delir ist häufig, und Sie sind damit nicht allein. Sie werden gut versorgt, und das Team im Krankenhaus wird alles tun, um Ihnen zu helfen.

Erholung und Rehabilitation nach einem Delir

Nach einem Delir kann es etwas dauern, bis Sie sich wieder ganz wie Sie selbst fühlen. Es ist normal, sich nach einem Delir noch für eine Weile erschöpft, verwirrt oder vergesslich zu fühlen. Wichtig ist, dass Sie sich Zeit für Ihre Erholung nehmen.

Was Sie tun können

  • Ruhe und Schlaf: Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe. Schlaf ist sehr wichtig für die Genesung Ihres Gehirns.

  • Bewegung und Aktivität: Beginnen Sie mit leichten Aktivitäten, wie kleinen Spaziergängen, sobald es Ihnen möglich ist. Bewegung hilft dem Körper und Geist, wieder in Schwung zu kommen.

  • Gedächtnistraining: Einfache Denkübungen, wie Lesen oder Kreuzworträtsel, können Ihnen helfen, Ihre Konzentration und Gedächtnisfähigkeit zu verbessern.

  • Ernährung: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung unterstützt Ihre Erholung. Trinken Sie genug Wasser, um Ihren Körper zu stärken.

  • Sprechen Sie über Ihre Erfahrungen: Reden Sie mit Ihren Angehörigen oder Ihrem Pflegepersonal über das, was Sie erlebt haben. Manchmal kann das Erlebte verwirrend oder beängstigend sein, und es hilft, darüber zu sprechen.

  • Professionelle Unterstützung: Bei länger andauernden Schwierigkeiten kann eine Rehabilitationsbehandlung helfen. Dies könnte Unterstützung durch Physiotherapie, Ergotherapie oder Psychotherapie beinhalten.

Kontakt

PD Dr. rer. hum. biol. Peter Nydahl, BScN, MScN

Pflegewissenschaftler, Krankenpfleger, Praxisanleiter, Kurs- und Weiterbildungsleiter für Basale Stimulation, Pflegeexperte Menschen im Wachkoma

Susanne Krotsetis, MSc Critcal Care

Pflegewissenschaftlerin, Pflegeentwicklung, Fachkrankenschwester für Intensivpflege, Praxisanleiterin
Tel. Lübeck: 0451 500-13613