Bei der chronisch-terminalen Niereninsuffizienz kommt es als Folge von angeborenen oder erworbenen Nierenerkrankungen zu einem irreversiblen Ausfall der Nierenfunktion. Um die Entgiftungsfunktion der Nieren zu unterstützen beziehungsweise zu ersetzen, wird die Durchführung von Blutwäschen, sogenannten Dialysebehandlungen, notwendig. Laut Angaben des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) werden aktuell in Deutschland ca. 83.000 DialysepatientInnen behandelt.
Zur Durchführung einer Dialyse wird ein sogenannter Hämodialyse-Shunt benötigt.
Ein Shunt ist eine chirurgisch angelegte Gefäßverbindung zwischen Schlagader (Arterie) und Vene, durch die ein hoher Blutfluss in die Vene umgeleitet wird. Letztere verändert ihre Wand, dehnt sich aus und kann dann zur Dialysebehandlung mehrmals wöchentlich angestochen werden. Dieser spezielle Gefäßzugang hat eine zentrale Bedeutung für die langfristige Lebenserhaltung sowie die Lebensqualität der PatientInnen.
Sollte die operative Anlage oder eine Revision eines solchen Hämodialysezugangs notwendig sein, bieten wir das gesamte Spektrum der modernen Shunt-Chirurgie an.
In enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit unseren KollegInnen aus der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie bzw. interventionelle Radiologie sowie der Abteilung für Nephrologie des Hauses, aber insbesondere auch mit den niedergelassenen behandelnden Nephrologen und betreuenden Dialysepraxen können wir prä- und postoperativ eine optimale Behandlung mit der höchsten Expertise anbieten.
Das im August 2019 im Rahmen des Umbaus des UKSH entstandene ambulante Operationszentrum ermöglicht uns den Neuaufbau eines interdisziplinären Shunt-Zentrums mit Hauptschwerpunkt in der ambulanten Shunt-Chirurgie.
Viele Operationen können heute ohne stationäre Behandlung durchgeführt werden. Die Patienten müssen nicht mehr eine oder mehrere Nächte im Krankenhaus verbringen, sondern können schon am Tag des Eingriffs wieder nach Hause.
Insbesondere ältere Menschen fühlen sich in der gewohnten häuslichen Umgebung am wohlsten. Die meisten PatientInnen sind deshalb dankbar, wenn ein notwendiger Eingriff ohne stationären Aufenthalt erfolgt und sie schnell wieder nach Hause können. Unsere ambulanten Operationen führen wir zusammen mit den KollegInnen des ambulanten Operationszentrums des UKSH, Kiel durch.
Ob eine ambulante Operation für Sie infrage kommt, wird in einem ambulanten Termin mit Ihnen zusammen entschieden. Die etwaigen OP-Vorbereitungen können im selben Rahmen erfolgen.
Selbstverständlich stehen wir jederzeit zur Verfügung, um die bestmögliche Behandlung für DialysepatientInnen zu ermöglichen.
Die ärztliche Leitung des Bereichs Shunt-Chirurgie obliegt Herrn PD Dr. Rusch (Leitender Oberarzt und Bereichsleiter Gefäßchirurgie, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, UKSH Campus Kiel).
Terminvereinbarung
Vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer Gefäßchirurgischen Ambulanz unter der Telefonnummer 0431 500-22020.