Im Institut für Neuroradiologie werden alle neuroradiologischen CT-Untersuchungsverfahren an modernsten CT-Geräten durchgeführt (IQon Spectral CT, Philips; Somatom Definition, Siemens). Im Jahr 2018 wurden insgesamt über 12.500 CT-Untersuchungen in unserem Institut durchgeführt. Neben der zahlenmäßig größten Gruppe, den Schädel-CT-Untersuchungen, werden täglich Untersuchungen des Gesichtsschädels und der Nasennebenhöhlen, der Augenhöhle, der Schädelbasis, der Wirbelsäule und des Halses angefertigt. Mit modernen Techniken ist auch eine nicht-invasive Untersuchung der hirnversorgenden Blutgefäße (CT-Angiographie) sowie Untersuchungen der Hirndurchblutung (Perfusions-CT) möglich. Sämtliche dieser Techniken sind im Institut für Neuroradiologie 24h am Tag verfügbar.
Die folgende Aufstellung gibt einen Überblick über die wichtigsten CT-Untersuchungen:
CT Hirnschädel nativ oder mit Kontrastmittel
CT-Angiographie der supraaortalen Gefäße (extra/intrakraniell)
CT-Perfusion
CT Nasennebenhöhlen / Orbita
CT Felsenbein / Mittel- und Innenohr
CT Wirbelsäule nativ und nach Myeolographie (Kontrastmittel-Gabe in den Nervenwasserraum)
CT Kopf-Hals nativ und mit Kontrastmittel
Neben den diagnostischen CT-Untersuchungen werden im Institut für Neuroradiologie auch minimal-invasive CT-gesteuerte Eingriffe durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt ist hier die Behandlung von Schmerzsyndromen der Wirbelsäule. Bei diesen Interventionen wird über eine dünne Punktionsnadel unter CT-Kontrolle ein Schmerzmedikament genau an einen bestimmten Schmerzpunkt eingebracht (z.B. kleines Wirbelgelenk, Nervenwurzel oder IS-Gelenk). Auch Punktionen und Gewebeproben von entzündlichen oder tumorverdächtigen Veränderungen können mit dieser Technik sicher und minimal invasiv durchgeführt werden.
Technik der Computertomographie
Die Computertomographie (CT) ist ein Schnittbildverfahren, bei dem der Patient durch einen um ihn rotierenden Röntgenstrahl abgetastet wird. Der Patient liegt hierbei auf einer beweglichen Liege, die während der Untersuchung durch die Öffnung des CT gefahren wird. Die Röntgenstrahlen, die durch den Patienten geschickt werden, werden von mehreren Detektoren gleichzeitig aufgezeichnet. Der Vergleich zwischen ausgesandter und gemessener Strahlungsintensität gibt Aufschluss über die Abschwächung der Strahlung durch das zu untersuchende Gewebe. Die Daten werden im Computer zu einem Datensatz zusammengefügt, aus dem man Schnittbilder und 3D-Ansichten in beliebigen Ebenen rekonstruieren kann. Der Schwächungskoeffizient, oft als Röntgendichte bezeichnet, wird in der CT in Grauwerten dargestellt.
Vorteile der CT gegenüber der Magnetresonanztomographie sind kurze Untersuchungszeiten und die gute Darstellung von Knochenstrukturen, weshalb die CT insbesondere in der Notfalldiagnostik von verunfallten Patienten, aber auch bei unruhigen oder schwerkranken Patienten zum Einsatz kommt. Herzschrittmacher und Metallimplantate stellen keine Kontraindikation gegen eine CT-Untersuchung dar. Durch zusätzliche Gabe von jodhaltigem Kontrastmittel können darüber hinaus entzündliche oder tumoröse Erkrankungen sichtbar gemacht werden. Außerdem können Gefäße in hoher Auflösung durch Kontrastmittelgabe nicht-invasiv dargestellt werden (sog. CT-Angiographie). Durch funktionelle Messungen der Kontrastmittelkurve (sog. CT-Perfusion) kann die regionale Durchblutung in einem Gewebe, z.B. beim akuten Schlaganfall, bei Gefäßspasmen oder bei Tumorerkrankungen, genau gemessen werden. Kontraindikationen gegen eine Gabe von Röntgenkontrastmittel sind eine Schilddrüsenüberfunktion, eine schwere Nierenerkrankung oder eine bekannte Kontrastmittelallergie. Vor einer CT-Untersuchung mit Kontrastmittel wird der Patient durch den Neuroradiologen daher ausführlich befragt und aufgeklärt, außerdem ist eine Blutuntersuchung der Nieren- und Schilddrüsenwerte notwendig.