Die Effektivität der medikamentösen Gerinnselauflösung beim akuten Schlaganfall durch Gefäßverschluss (systemische Thrombolyse) ist auf frühe Zeitfenster (max. 4,5 Std nach Symptombeginn) und volumenmäßig kleine Gerinnsel beschränkt. In den letzten Jahren wurden spezielle kleinste Spezialwerkzeuge entwickelt, mit denen es möglich ist, durch eine neuroradiologische Intervention das Gerinnsel mechanisch zu entfernen. Bei richtiger Patientenselektion handelt es sich um ein hocheffektives Verfahren, für das – im Unterschied zur systemischen Thrombolyse – kaum Kontraindikationen bestehen.
Im Institut für Neuroradiologie wird dieses Verfahren mit zunehmender Häufigkeit (aktuell etwa 180 mal/Jahr) angewendet. Die Fallzahlsteigerung der letzten Jahre war auch durch eine Intensivierung der Kooperation mit umliegenden Kliniken, die diese Behandlung nicht (jederzeit) anbieten können, möglich. Im Rahmen des Schlaganfallnetzwerks dient diese enge Zusammenarbeit mit den an der regionalen Schlaganfallversorgung beteiligten Partnerkliniken der optimalen Versorgung von Schlagafallpatienten im südlichen Schleswig-Holstein.
Nach erfolgter endovaskulärer Schlaganfalltherapie erfolgt die weitere Behandlung der Patienten in der Regel auf der Stroke Unit oder der neurowissenschaftlichen Intensivstation.