Die Norwood Operation gehört zu den komplexesten und risikoreichsten Eingriffen auf dem Gebiet der Chirurgie angeborener Herzfehler. Weltweit hat bis in die neunziger Jahre die Hälfte der Neugeborenen die Norwood-Operation nicht überlebt. Zunehmende Erfahrungen mit verbesserten chirurgischen Techniken und intensivmedizinischen Behandlungsstrategien führten in größeren, spezialisierten Kinderherzzentren zu besseren Überlebensraten. In unserer Klinik fiel für die Norwood-Operation das Sterblichkeitsrisiko von anfänglich 22% auf derzeit etwa 8% ab. Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die das Risiko beeinflussen können, wie zum Beispiel ein niedriges Geburtsgewicht. Aufgrund der häufig labilen Kreislaufsituation nach der Norwood-Operation ist das Sterblichkeitsrisiko bis zum zweiten Operationsschritt weiterhin erhöht. Kinder nach Norwood Operation müssen für eine Entlassung nach Hause strenge Kriterien erfüllen und werden auch zu Hause mit unserem „Heimüberwachungsprogramm“ engmaschig nachverfolgt um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.
Mit dem zweiten Operationsschritt endet die labile Parallelschaltung von Lungen- und Körperkreislauf. Das 1-Jahres Überleben nach Norwood-Operation für einen Patienten mit einem Hypoplastischen Linksherzsyndrom liegt bei etwa 80%. Mittlerweile kann in unserer Klinik für die Norwood-Operation und die folgenden Operationsschritte mit dem Ziel der Etablierung einer Fontan-Zirkulation ein Zeitraum von über 25 Jahren überblickt werden. Die 10-Jahres bzw. 20-Jahres-Überlebensrate ohne Herztransplantation liegt bei etwa 70%.
Mögliche Folgeprobleme der Fontan-Zirkulation werden im Kapitel Fontankreislauf thematisiert.
