Die Kliniken für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie (Direktor: Prof. Dr. Thomas Becker), Innere Medizin I – Gastroenterologie, Hepatologie, Ernährungs- und Alterungsmedizin (Direktor: Prof. Dr. Stefan Schreiber) und das Zentrum für Integrative Psychiatrie (Med. Geschäftsführer: Prof. Dr. Fritz Hohagen) bauen die Expertise auf dem Gebiet der Adipositasmedizin weiter erfolgreich aus. Als einziges Universitätsklinikum Deutschlands ist das Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, mit seinem Interdisziplinären Zentrum für Adipositasmedizin als Referenzzentrum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) zertifiziert worden und bietet somit eine besonders hohe Behandlungsqualität und hervorragende Expertise auf diesem Gebiet.
„Dass unsere Einrichtung aus dem Stand den Sprung zum Referenzzentrum geschafft hat, ist der engagierten und ambitionierten Arbeit unseres interdisziplinären Teams der vergangenen fünf Jahre zu verdanken“, sagt Prof. Dr. Thomas Becker, Direktor der Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie des UKSH, Campus Kiel. „Gleichzeitig bedeutet es für uns einen Vertrauensbeweis der Fachgesellschaft, den wir mit einer stetigen Weiterentwicklung unserer Qualitätsstandards rechtfertigen wollen. Nicht zuletzt ist es für unsere Patienten das Signal, dass sie bei uns in guten Händen sind.“
Die Adipositasmedizin ist einer der am stärksten wachsenden medizinischen Bereiche. Der Zuwachs an Patienten aus diesem Bereich zusammen mit den demographischen Veränderungen belastet die Gesundheitssysteme durch die mit Übergewicht assoziierten Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen jährlich in Milliardenhöhe. Mit dem Interdisziplinären Adipositaszentrum des UKSH am Campus Kiel ist in den vergangenen Jahren gelungen, ein überregional wichtiges, fachübergreifendes Versorgungszentrum aufzubauen. Wichtiger Baustein in der Therapie ist die chirurgische Intervention, die gerade bei den erhöhten Operationsrisiken durch die Grunderkrankung eine besondere Expertise erfordert. Durch den chirurgischen Eingriff wird nicht nur das Übergewicht reduziert, sondern es werden auch Folgeerkrankungen entscheidend beeinflusst.
Übergewicht (Adipositas) besteht nach Definition der Weltgesundheitsorganisation ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30, ein Index der sich aus Körpergewicht und Körpergröße berechnet. Die Zahl der Patienten mit krankhafter Adipositas nimmt auch in Deutschland stetig weiter zu, insbesondere bei den Patienten mit einer sogenannten Superadipositas (BMI über 50). „Diese Patienten gelten als ideale Kandidaten für eine bariatrische Operation. Bariatrische Operationen wie eine sogenannte Sleevegastrektomie oder ein Magenbypass sind bei krankhafter Adipositas bei diesen komplex erkrankten Patienten jedoch nicht ohne Risiken. Daher ist eine hohe chirurgische Behandlungsqualität, wie sie durch diese Auszeichnung belegt wird, von hoher Bedeutung“, erklärt Prof. Becker.
Durch die besonders gute interdisziplinäre klinische und wissenschaftliche Zusammenarbeit der einzelnen Disziplinen des Kieler Adipositaszentrums werden die Patienten am UKSH in aller Regel über mehrere Jahre intensiv betreut. „Dies ist besonders wichtig, da wir heute die Adipositas als eine chronische Erkrankung verstehen, die langfristig interdisziplinär behandelt werden muss“, sagt Prof. Dr. Matthias Laudes, internistischer Leiter des Adipositaszentrums und Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin I. Gerade dieser interdisziplinäre Charakter hat nicht nur die jetzige Zertifizierung ermöglicht, sondern auch zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Kostenträgern geführt. So konnten in den vergangenen Jahren in Kiel besondere medizinische Versorgungsstrukturen aufgebaut werden, mit denen dem wachsenden Gesundheitsproblem der Adipositas zukünftig effektiv begegnet werden kann. Zudem wurden die baulichen Voraussetzungen geschaffen, um auch Patienten mit sehr hohem Übergewicht eine geeignete Behandlungsumgebung bieten zu können.
Mit ihrer Initiative, chirurgischen Abteilungen Zertifikate zu verleihen, möchte die DGAV dazu beitragen, dass die Qualität in den Kliniken verbessert und gleichzeitig transparent gemacht wird. Dazu wurden die drei Zertifizierungsstufen Kompetenz-, Referenz- und Exzellenzzentrum ins Leben gerufen. Für bestimmte chirurgische Erkrankungen und Prozeduren wurden dafür nach wissenschaftlichen Vorgaben und klinischer Erfahrung Qualitätsstandards entwickelt. Wenn eine chirurgische Klinik diese Kriterien nachweisen kann, ist davon auszugehen, dass hier Chirurgie auf hohem Niveau betrieben wird. Die Zertifizierung ist an Qualitätssicherungs-Maßnahmen gebunden. Bei der Erstzertifizierung, die eine Gültigkeit von drei Jahren hat, müssen u.a. die Strukturen der Qualitätssicherung offen gelegt werden.
Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie,
Prof. Dr. Thomas Becker, Tel.: 0431 597-4301, E-Mail: Thomas.Becker@uksh.de
Klinik für Innere Medizin I - Gastroenterologie, Hepatologie, Ernährungs- und Alterungsmedizin
Prof. Dr. Matthias Laudes, Bereichsleitung Ernährungs- und Stoffwechselmedizin
Telefon: 0431 597-1380, E-Mail: matthias.laudes@uksh.de
Das Team des Interdisziplinären Zentrums für Adipositasmedizin freut sich über die Auszeichnung (v.l.): Dr. Markus Ahrens (Oberarzt Allgemeine und Thoraxchirurgie), Prof. Dr. Clemens Schafmayer (Oberarzt Allgemeine und Thoraxchirurgie), Prof. Dr. Thomas Becker (Direktor Allgemeine und Thoraxchirurgie), Prof. Dr. Stefan Schreiber (Direktor Innere Medizin I), Prof. Dr. Matthias Laudes (Oberarzt Innere Medizin I) und Dr. Dominik Schulte (Innere Medizin I).
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