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Hitze im Herzen - neue Katheter-Technologie bei Vorhofflimmern

Donnerstag, 30. Januar 2020

Das Universitäre Herzzentrum Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) wendet als erstes Zentrum in Norddeutschland und als eines der ersten weltweit die neueste Katheter-Technologie zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen wie das Vorhofflimmern an. Mit Hilfe des Ablationskatheters vom Typ "QDot" wollen die Ärztinnen und Ärzte die Verödungstherapie (Ablation) weiter verbessern.

Bei diesem Verfahren, bei dem die Herzrhythmusstörung diagnostiziert wie auch behandelt werden kann, wird ein Katheter von der Leiste aus durch die große Hohlvene bis zum Herzen vorgeschoben. In den neuen Katheter wurden zusätzlich zur bereits etablierten Technologie drei Mikroelektroden eingebaut, die jeweils etwa so dünn wie ein Haar sind. Die Elektroden sorgen für eine höhere Signalauflösung und vereinfachen damit die Diagnostik. Während des Eingriffs wird schließlich jenes Herzgewebe, das die Störimpulse auslöst und den gesunden Herzschlag aus dem Takt bringt, mit Hochfrequenzstrom behandelt und durch die Wärmeentwicklung zerstört. Das neue Kathetersystem beinhaltet sechs Thermoelement-Temperatursensoren zur Echtzeit-Temperaturüberwachung, die eine verbesserte Kontrolle erlauben. "Dieses innovative Ablationssystem ermöglicht es uns, noch präziser und schonender zu arbeiten", sagt Prof. Dr. Roland Tilz, Leiter der Sektion Elektrophysiologie der Medizinischen Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin).

In der Regel schlägt das menschliche Herz 60 bis 80 Mal in der Minute. Wenn es aus dem Takt gerät, spricht man von Herzrhythmusstörungen. Leichte oder vorübergehende Unregelmäßigkeiten werden von den Betroffenen oft gar nicht bemerkt. Gefährlich sind schwerwiegende Herzrhythmusstörungen mit Beschwerden wie Herzrasen, Schwindel und Bewusstlosigkeit. Die häufigste Form ist das Vorhofflimmern, bei dem das Herz zeitweise zu schnell und unregelmäßig schlägt. "Vorhofflimmern ist eine der Hauptursachen für einen Schlaganfall und mittlerweile eine Volkskrankheit. Dank verschiedener Therapieoptionen kann es jedoch gut behandelt werden", sagt Prof. Tilz.

Das Team der Elektrophysiologie um Prof. Tilz, PD Dr. Charlotte Eitel, PD Dr. Christian-Hendrik Heeger und Dr. Julia Vogler bietet das gesamte Spektrum der Herzrhythmustherapie an. Die Katheterablation bei Vorhofflimmern wird hier mit modernen Verfahren durchgeführt und ist einer der Forschungsschwerpunkte der Klinik. Das Universitäre Herzzentrum Lübeck ist eine fachübergreifende Einrichtung der Medizinischen Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin) und der Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie. Ziel der engen interdisziplinären Zusammenarbeit ist es, jeder Patientin und jedem Patienten mit einer kardiovaskulären Erkrankung die beste Diagnostik und Therapie anzubieten.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Medizinische Klinik II

Sektionsleiter der Elektrophysiologie Prof. Roland Tilz,
Tel: 0451 500-44511, E-Mail: roland.tilz@uksh.de

Oberarzt der Elektrophysiologie PD Dr. Christian-Hendrik Heeger,
Tel.: 0451 500-44639, E-Mail: christian.heeger@uksh.de

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Dreidimensionale Abbildung der linken Herzvorkammer mittels der bildgebenden Technologie "Carto 3" (Biosense Webster)

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Prof. Dr. Roland Tilz, Leiter der Sektion Elektrophysiologie der Medizinischen Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin)

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PD Dr. Christian-Hendrik Heeger, Oberarzt der Sektion Elektrophysiologie der Medizinischen Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin)

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Verantwortlich für diese Presseinformation

Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de

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