Spezialisierte Krebszentren_Operative Therapie_Adobe Stock whyframeshot_Banner_1240x4004Spezialisierte Krebszentren_Operative Therapie_Adobe Stock  whyframeshot_Banner_1240x4004

Operative Therapie

Multimodale Therapiekonzepte haben dazu beigetragen, die Prognose von Patientinnen und Patienten mit Speiseröhrenkrebs stetig zu verbessern. Um dies zu gewährleisten, bedarf es einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit der Bereiche Onkologie, Chirurgie, Gastroenterologie, Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie.

Lediglich sogenannte Frühkarzinome können ohne weitere Vorbehandlung einer endoskopischen oder chirurgischen Operation direkt zugeführt werden, da in diesem Tumorstadium meist keine Lymphknotenmetastasen vorliegen.

Da Speiseröhrenkrebs aber erst spät Symptome verursachen, wird dieser häufig erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt. An dieser Stelle kommen multimodale Therapiekonzepte zum Tragen. Diese sehen eine Chemotherapie und/oder die Bestrahlung des Tumors vor der Operation vor. Ob und in welcher Reihenfolge Operation, Chemotherapie und/oder Bestrahlung zur Anwendung kommen sollten, richtet sich nach der histologischen Tumorentität, wie auch nach der Stadien-Einteilung des Tumors.

Die Vorbehandlung dauert meist 4-8 Wochen gefolgt von einer erneuten Beurteilung (Re-Staging) des Tumors. Im Rahmen dieser erneuten Diagnostik erfolgt letztendlich die Festlegung, ob eine kurative („heilende“) oder palliative („lebensverlängernde“) Behandlungsstrategie angezeigt ist. Im Falle einer kurativen Behandlung erfolgt meist nach vierwöchiger Rekompensationsphase die komplexe Operation. Durch die vollständige chirurgische Entfernung des Ösophaguskarzinoms ist eine Heilung der Erkrankung möglich. Je nach Lokalisation, Tumorentität und Ausdehnung des Tumors kommen unterschiedliche Operationsverfahren zur Anwendung. Meist wird eine subtotale Entfernung der Speiseröhre und der zugehören Lymphabstromgebiete über einen Bauch- und Brustkorbzugang (abdomino-thorakaler Magenhochzug) mit anschließender Magenschlauchbildung und Hochzug des selbigen als Speisröhrenersatz operiert.

Die Erfahrung zur sicheren Durchführung dieser komplexen Operation ist in unserer Klinik seit vielen Jahren etabliert. Mit Einführung der roboter-assistierten Chirurgie hat sich unsere Klinik insbesondere auf die Ösophagus-Chirurgie spezialisiert und ist hier national und international sichtbar.Dies führte zu einer breiten internationalen Vernetzung und Erfahrungsaustausch.
Wir können als erste Klinik in Deutschland die Einführung der roboter-assistierten Speiseröhrenentfernung als Operationsverfahren vorweisen und konnten über die vergangenen Jahre unsere Erfahrungen und Ergebnisse kontinuierlich erweitern und verbessern.

An unserer Klinik wird diese komplexe Operation standardisiert minimal Invasiv durchgeführt. Die Verwendung des Da Vinci-Roboter Systems Xi bei der Operation von Ösophaguskarzinomen zählt an unserer Klinik mittlerweile zum Standard und Routine. In Trainingsprogrammen werden zusätzlich Chirurgen der nächsten Generation schrittweise an dieses Operationsverfahren herangeführt. (Videobeitrag des NRD)

Gerade bei dieser aufwendigen Operation ist es absolut erforderlich, dass neben spezialisierten Operateuren das gesamte Spektrum der Komplikationsbehandlung rund um die Uhr vorgehalten wird. Auch hier hat unsere Klinik mit der Einführung der intraluminalen Vakuumtherapie (Eso-SPONGE) eine Vorreiterrolle gehabt, was zu einer weiteren Verbesserung der Ergebnisse führte.

An die Operation schließt sich ein zirka 2-3 wöchiger stationärer Verlauf an.

Anhand des endgültigen pathologischen Befunds des Tumors kann nach der Operation unter Umständen noch eine zusätzliche Behandlung durch Chemo- und/oder Strahlentherapie sinnvoll sein.