Einige Patienten mit angeborenen oder erworbenen Herzerkrankungen können nur behandelt werden, indem das kranke Herz durch das gesunde Herz eines hirntoten Spenders ersetzt wird. Bei Patienten mit einer Herzmuskelerkrankung geht der Herztransplantation oft eine langjährige Behandlung mit Medikamenten oder mechanischen Herzersatzverfahren voraus. Bei angeborenen Herzfehlern ist die Herztransplantation mitunter das letzte Glied in einer Kette von Operationen, Eingriffen im Herzkatheterlabor und medikamentösen Behandlungen.
Menschen, bei denen alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, müssen fast immer einige Zeit warten, bis ein geeignetes Spenderherz zur Verfügung steht. Sie befinden sich in dieser Zeit auf einer europaweit geführten Warteliste bei Eurotransplant. Eurotransplant ist eine Organisation, die sicherstellt, dass Spenderorgane nach medizinischen und ethischen Kriterien gerecht verteilt werden und dass möglichst alle Spenderorgane tatsächlich einen Empfänger finden. Es gibt seit vielen Jahren einen Spendermangel, weil zu wenigen hirntoten Patienten die noch funktionsfähigen Organe entnommen werden. Trotz aller organisatorischen Bemühungen von Eurotransplant versterben daher auf der Warteliste Patienten, für die nicht rechtzeitig ein lebensrettendes Organ zur Verfügung steht.
Die Herztransplantation ist eine technisch verhältnismäßig einfache Operation. Sie wird wesentlich komplexer, wenn Patienten vorher schon mehrfach am Herzen operiert wurden oder angeborene Besonderheiten der Herzlage oder der großen Venen und Schlagadern vorliegen. An unserem Zentrum werden daher Patienten, die mit einem angeborenen Herzfehler einer Transplantation bedürfen, von spezialisierten Chirurgen für angeborene Herzfehler operiert.
Nach erfolgreicher Herztransplantation muss verhindert werden, dass der Körper das fremde Spenderherz angreift und abstößt. Ein Abstoßungsrisiko besteht lebenslang, es ist im ersten Jahr nach der Transplantation am höchsten. Zur Unterdrückung der Immunabwehr werden hochwirksame Medikamente eingenommen, die eine Vielzahl ernster Nebenwirkungen haben können. Die Langzeit-Betreuung herztransplantierter Patienten erfolgt daher in spezialisierten Ambulanzen der Transplantationszentren.
Mit der Herztransplantation wird in den allermeisten Fällen erreicht, dass die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ein eigenständiges Leben mit normaler körperlicher Belastbarkeit führen. Die Lebensqualität ist gut.