Herztransplantation

Herztransplantation

Bei einigen Patienten mit angeborenem Herzfehler oder Herzmuskelerkrankung ist die Funktion des Herzens so schwer gestört, dass sie nur noch behandelt werden können, indem das kranke Herz durch das gesunde Herz eines hirntoten Spenders ersetzt wird. Ziel dieser Behandlung ist, dass die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen nach der Herztransplantation ein eigenständiges Leben mit normaler körperlicher Belastbarkeit und guter Lebensqualität führen können.

Die Entscheidung zur Herztransplantation wird bei Menschen mit einer Herzmuskelerkrankung oft erst nach einer langjährigen medikamentösen Behandlung getroffen. Bei Vorliegen eines angeborenen Herzfehlers ist die Herztransplantation in der Regel der letzte Schritt nach einer Reihe von Operationen, Eingriffen im Herzkatheterlabor und medikamentösen Behandlungsversuchen.

Die Wartezeit

Es gibt seit vielen Jahren einen Spendermangel, weil zu wenigen hirntoten Spendern die noch funktionsfähigen Organe entnommen werden. Menschen, bei denen eine Herztransplantation durchgeführt werden soll, müssen daher fast immer Monate oder Jahre warten, bis ein geeignetes Spenderherz zur Verfügung steht. Sie befinden sich in dieser Zeit auf einer europaweit geführten Warteliste bei Eurotransplant. Eurotransplant ist eine Organisation, die sicherstellt, dass Spenderorgane nach medizinischen und ethischen Kriterien gerecht verteilt werden und dass möglichst alle Spenderorgane tatsächlich implantiert werden können. Trotz aller organisatorischen Bemühungen von Eurotransplant versterben Menschen auf der Warteliste, weil nicht rechtzeitig ein lebensrettendes Organ zur Verfügung steht.

Haben Betroffene sich zu einer Herztransplantation entschieden, so ist die Wartezeit auf ein Spenderherz eine große Herausforderung für die Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen. Soweit es gesundheitlich noch möglich ist, kann die Wartezeit zu Hause verbracht werden, die schwerer Erkrankten müssen während der Wartezeit stationär im Krankenhaus betreut werden. Sie sind nicht nur durch Ihre körperliche Erkrankung belastet, sondern müssen auch mit enormen psychischen Herausforderungen umgehen: Sie müssen herausgerissen aus dem Alltag geduldig warten, obwohl sie keine Sicherheit haben, dass rechtzeitig ein Spenderorgan kommt. Sie haben Angst zu versterben und beschäftigen sich dennoch vor allem mit der Hoffnung zu überleben. Sie müssen sich sowohl als ambulant betreute, als auch als stationär aufgenommene Patienten vielen Regeln unterwerfen und verlieren einen großen Teil ihrer Entscheidungsfreiheit. Familien werden getrennt, es fehlen gewohnte Bezugspersonen und stützende Alltagsroutinen.

In der Klinik bemühen wir uns, ein gewisses Maß an Privatsphäre zu ermöglichen. Auf der IMC-Station C.216 stehen Einzelzimmer mit Dusche zur Verfügung und es können private Gegenstände mitgebracht werden. Es kann Besuch empfangen werden, gegebenenfalls sind Spaziergänge möglich. Das WLAN der Klinik kann genutzt werden.

Auf der Intensivstation C118 bemühen wir uns, individuelle Lösungen zu finden, die ein wenig Privatsphäre gestatten. Weiterhin bieten wir Gespräche mit erfahrenen Psychologinnen an und bemühen uns, auch die Angehörigen in Stimmungstiefs zu begleiten.

Während der Wartezeit auf eine Herztransplantation kommt es häufig zu einer Verschlechterung des körperlichen Zustands. Es kann sein, dass es mit der Zeit so schlecht steht, dass eine Herztransplantation nicht mehr überlebt würde. In manchen Fällen kann die Implantation eines Gerätes zur mechanischen Kreislaufunterstützung sinnvoll sein, damit der Körper sich erholen kann. In anderen Fällen gibt es jedoch keine lebensrettende Behandlung mehr. Wir überlegen dann im interdisziplinären Team gemeinsam mit den Betroffenen und deren Angehörigen, wie die verbleibende Zeit gestaltet werden kann.