Unfallröntgenbilder von Kindern mithilfe einer künstlichen Intelligenz automatisch zu diagnostizieren – das ist das Ziel des Forschungsprojekts Kids-Bone-Checker. Der Förderbescheid des Landes Schleswig-Holstein in Höhe von knapp 737.000 Euro wurde im April 2023 durch den schleswig-holsteinischen Digitalisierungsminister Dirk Schrödter an die Medizinische Informatik der Universität zu Lübeck und an die Kinderchirurgie und Radiologie des UKSH, Campus Lübeck, übergeben.
Das medizinische Assistenzsystem soll personalisierte, präzise und verständliche Handlungsempfehlungen für ärztliches Personal generieren, die dezentral und umgehend angewendet werden können. Kindliche Knochenbrüche sind mit 21 bis 25 von 1000 Kinder pro Jahr sehr häufig. Doch behandelnde Ärztinnen und Ärzte sind in der Praxis meist nicht in Kindertraumatologie, sondern in anderen Disziplinen spezialisiert. Da sich Frakturen im Kinder- und Jugendalter jedoch maßgeblich von Frakturen Erwachsener unterscheiden, bedarf es speziellen Fachwissens und Erfahrung, um langfristige Schäden und Beeinträchtigungen aufgrund von nicht exakten Diagnosen oder Therapien zu vermeiden. „Insbesondere bei der Frage, ob das zu erwartende Korrekturpotential des wachsenden Skeletts für eine optimale Heilung ausreichend ist oder eine operative Maßnahme notwendig ist, muss schnell und sicher entschieden werden. Genau hier kann ein KI-gestütztes Assistenzsystem ansetzen“, sagte Dr. Ludger Tüshaus von der Klink für Kinderchirurgie
Bild: Kinder, Knochen und KI - darum geht es im Projekt Kids-Bone-Checker, in dem viele Disziplinen zusammenarbeiten, um die medizinische und chirurgische Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Bei der Projektvorstellung am Campus Lübeck (v.li.): Dr. Maren Balks (Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin), Ron Keuth, M. Sc. (Institut für Medizinische Informatik), Cand. med. Pierre-Alexander Justenhoven (Universität zu Lübeck), Liska (8 Jahre) , Prof. Dr. phil. Mattias Heinrich (Institut für Medizinische Informatik), Dr. Anne-Nele Schröder (Klinik für Kinderchirurgie), Dr. Ludger Tüshaus (Klinik für Kinderchirurgie)